(Selbst)Täuschung
D ie Freitagsdemonstranten sind heute Lieblinge der Medien und der grün-roten Mittelschicht. Dabei zeichnet sich die Chose durch drei schwere Fehlwahrnehmungen aus.
Erstens: Angeblich erleben wir massenhaftes Erwachen politischen Bewusstseins. Wer jemals eine Schule besucht hat, weiß: Das erwacht blitzschnell, wenn dafür schulfrei winkt. Politisches Bewusstsein könnte man auch prima an einem „Saturday for Future“beweisen. Und wie weit reicht dieses „Bewusstsein“eigentlich? Wie steht’s mit Konsequenzen für das eigene Leben? Mit Verzicht auf Urlaubsreisen, Konsum oder das Elterntaxi zur Schule? Wer da demonstriert, dürfte dies alles doch eher gern genießen. Das Wort von der „Langstreckenluisa“kommt nicht von ungefähr.
Zweitens: Angeblich handle es sich hier um fast schon übermenschliche Zivilcourage. Unfug. Die Kanzlerin-getüvten Demos sind so rebellisch wie eine 1. Mai-Kundgebung in der DDR. Sie sind letztlich konformistisch, spiegeln sie doch durch Allerweltsparolen („Klimaschutz weil Baum“) die verbreitete Stimmung, dass „etwas“passieren muss. Die Nobelpreis-Nominierung von Greta Thunberg ist in diesem Zusammenhang ein Stück aus dem Tollhaus.
Drittens: Angeblich handelt es sich um eine weltweite, relevante Bewegung. Davon keine Spur. In China, Indien oder Afrika haben die Leute echte, existenzielle Sorgen. Das ist der Unterschied zum angstgetriebenen, aber satten Europa.
Nein – Hysterie wird beim Klima nichts zum „Besseren“wenden. Das können letztlich nur Wissen und daraus entstehende Technologie. Wissen erwirbt man jedoch definitiv nicht beim „Friday for Future“.
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