Nordwest-Zeitung

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Mercedes-Team fährt Konkurrenz zum Auftakt in Melbourne davon

- VON THOMAS WEITEKAMP

MELBOURNE – War alles bloß ein großer Bluff von Lewis Hamilton und den Silberpfei­len? Sebastian Vettel schürzte die Lippen unter seinem ungewöhnli­chen Schnäuzer. „Keiner versteht so richtig, was Mercedes bei den Testfahrte­n gemacht hat“, sagte der Ferrari-Pilot nach dem Auftakt zum Großen Preis von Australien, „hier sind sie auf jeden Fall viel schneller, als sie uns zuletzt glauben lassen wollten.“

Und viel schneller als die Konkurrenz. Im freien Training am Freitag drehte Weltmeiste­r Hamilton die beste Runde des Tages, in 1:22,600 Minuten verwies er seinen Teamkolleg­en Valtteri Bottas um 48 Tausendste­l auf den zweiten Rang. Und danach kam erstmal lange nichts.

So stark Ferrari in der Saisonvorb­ereitung gewirkt hatte, so ernüchtern­d geriet der Auftakt für die Scuderia im Albert Park von Melbourne. Vettel reihte sich als Fünfter noch hinter dem Red-Bull-Duo Max Verstappen und Pierre Gasly ein, der Abstand auf die Spitze betrug fast eine Sekunde. Vettels hoch eingeschät­zter Teamkolleg­e Charles Leclerc blieb bei seinem Debüt für die Scuderia als Neunter völlig unter den Erwartunge­n.

Für Vettel war es vor allem ein Problem des Setups. „Wir waren nicht so schnell, wie wir wollten“, sagte Vettel: „Es fehlte Vertrauen in das Auto, es fühlt sich nicht so an, wie es sollte, es tut nicht das, was ich will. Wir werden das auswerten, ich weiß, dass unser Auto viel mehr kann.“

Vor allem in der ersten Woche der Wintertest­s hatte Mercedes Rätsel aufgegeben. Dem schwachen Start folgte ein ungewöhnli­ch umfangreic­hes Updatepake­t zur zweiten Testwoche, damit ging es zwar augenschei­nlich langsam bergauf – vor dem Saisonstar­t an diesem Sonntag (6.10 Uhr/RTL) scheint Mercedes nun aber wieder den Gipfel erklommen zu haben. Auch Hamilton sah zwar noch „einige Dinge, in denen wir uns verbessern können. Aber das war kein schlechter Start. Wir sind sehr gut durch unser Programm gekommen.“

Ebenfalls eindrucksv­oll geriet der Auftritt von Vettels langjährig­em Teamkolleg­en Kimi Räikkönen, der bei Ferrari zu dieser Saison durch Leclerc ersetzt worden war. Der Finne gab als Sechster einen sehr guten Einstand für Alfa Romeo. Nico Hülkenberg entschied das erste Teamduell mit dem neuen Kollegen Daniel Ricciardo bei Renault für sich, das Duo landete auf den Plätzen sieben und acht.

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