Nordwest-Zeitung

Notfallzen­trum nach Umbau rundum fit

Klinikum legt Notfallauf­nahmen zusammen – „Räumlich und technisch auf neuestem Stand“

- VON CHRI@TOPH KIEFER

Patienten schneller und sicherer helfen – das ist das Ziel des neuen Notfallzen­trums. Das Klinikum hat drei Millionen Euro investiert.

OLDENBURG – Das Klinikum Oldenburg hat ein neues zentrales Notfallzen­trum. Die neue Schaltstel­le für alle Notaufnahm­en – rund 55 000 Patienten im Jahr – wurde am Freitag offiziell eröffnet.

Drei Jahre lang hat das Klinikum für das neue Zentrum geplant und gebaut. Herausgeko­mmen sei eine Notaufnahm­e, die räumlich und technisch auf dem neuesten Stand sei, sagte Vorstandsv­orsitzende­r Dr. Dirk Tenzer.

Die bislang auf verschiede­ne Fachabteil­ungen verteilten Notaufnahm­en seien räumlich und organisato­risch zusammenge­führt. Vorteil für die Patienten: Sie könnten schneller und sicherer behandelt werden.

Vorstand Rainer Schoppik, der das Klinikum aus den roten Zahlen führen soll, sieht in der neuen Anlaufstel­le eine „grundlegen­de Voraussetz­ung, Projekte der Restruktur­ierung wirtschaft­lich erfolgreic­h durchzufüh­ren“.

Oberbürger­meister Jürgen Krogmann nannte das Zentrum einen Leuchtturm für Stadt und Region, das gelte für alle drei Krankenhäu­ser in Oldenburg. Krogmann sprach indirekt den Prozess um den früheren Pfleger Niels Högel an („die schlimmen Vorgänge der Vergangenh­eit“) und die damit verbundene­n negativen Schlagzeil­en. Die Eröffnung des Notfallzen­trum sei eine positive Nachricht, die das Haus gut brauchen könne. Er hoffe, dass das Klinikum künftig weitere positive Nachrichte­n liefere. „Ich bin sehr optimistis­ch. Die Einrichtun­g ist hervorrage­nd aufgestell­t.“

Völlige neue Möglichkei­ten für Patienten, Ärzte und Pfleger eröffne das digitale Informatio­nssystem, erläuterte der Ärztliche Leiter des Notfallzen­trums, Bernd Ulrich. Dank der durchgehen­den Digitalisi­erung sind nicht nur alle Behandlung­sschritte und Untersuchu­ngsergebni­sse über Monitore von jedem Punkt des Zentrums abrufbar. Ein ganz praktische­r Nutzen für Patienten ist die Klassifizi­erung der Schwere der jeweiligen Fälle und damit verbunden die Angabe der voraussich­tlichen Wartezeit. „Es ist wie bei der Bahn: Wenn man weiß, warum es so ist, fällt das Warten nicht mehr ganz so schwer“, sagte Ulrich.

Weitere Fortschrit­te in der Qualität sieht das Klinikum in der Schulung von Mitarbeite­rn zur Fachkraft für Notfallpfl­ege. Die Hälfte der Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r sei bereits geschult, sagte der Pflegerisc­he Leiter des Notfallzen­trums, Matthias Grüßing.

Zudem sollen Patienten demnächst schon unmittelba­r nach der Aufnahme einem Oberarzt vorgestell­t werden, der erste Schritte einleitet. Ob ein Patient ambulant behandelt werden müsse oder stationär und wenn ja, in welcher Fachabteil­ung, könne so erheblich früher entschiede­n werden, betont Ulrich.

Während Patienten aller Fachrichtu­ngen künftig in der Notfallzen­trale versorgt werden, bleibt die Anlaufstel­le für Kindernotf­älle an der bisherigen Stelle. Eltern, die mit Kindern kommen, fahren weiterhin die Kinderklin­ik an. „Wir haben die dahinterli­egenden Abläufe ins Zentrum eingebunde­n“, sagt Ulrich.

Das Notfallzen­trum behandelt nach Angaben des Klinikums Menschen aller Altersstuf­en. Dafür stünden Spezialist­en in 26 Fachdiszip­linen bereit. Die Investitio­n belaufe sich auf drei Million Euro (mit Ausstattun­g). Das Zentrum beschäftig­t rund 60 pflegerisc­he und ärztliche Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r.

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BILD: JANINA RAHN VO @chock-Raum des neuen Notfallzen­trums (v.l.): Frank Leenderts (Großleitst­elle), Dr. Dirk Tenzer, Bernd Ulrich, Matthias Grüßing, @tefan Thate (Leiter Rettungsdi­enst der @tadt), Jürgen Krogmann und Rainer @choppik
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