NEUES KONZEPT FÜR ALTEN LADEN
Drei Freunde bauen „Fassboden“in Hude-Langenberg zu „Havanna Club“um
Rere Wührdemann, Marius Brockmeyer und Martin Artan haben ein neues Konzept für den Laden entwickelt. Nicht nur die Jugend soll auf ihre Kosten kommen.
LANGENBERG/HUDE – Noch sieht es aus wie auf einer Baustelle – es ist ja auch eine. Vor der Tür steht ein Container mit Bauschutt, drinnen ist alles entkernt, Kabel ragen aus den Wänden heraus. Doch bereits in wenigen Monaten sollen hier ausgelassen Leute tanzen, trinken, feiern und Spaß haben. Möglich machen dies drei Freunde. Sie wollen sich einen Traum erfüllen und aus dem ehemaligen „Fassboden“an der Langenberger Straße 71 in Hude den „Havanna Club“nach ihren eigenen Vorstellungen machen.
Die Idee dazu kam von Rene Wührdemann. „Nachdem ich gehört habe, dass der Fassboden schließt, dachte ich, dass wir einen Ersatz brauchen“, sagt der 40-jährige, der sich im Nachtleben auskennt. Gemeinsam mit Martin Artan (36) und Marius Brockmeyer (36) will er der Diskothek neues Leben einhauchen. Der vorherige Betreiber hatte sich mit dem Besitzer aus Bayern nicht über eine notwendige Renovierung einigen können.
Konzept wird geändert
Eine entscheidende Änderung haben Wührdemann, Artan und Brockmeyer angeschoben. „Es soll wieder eine Möglichkeit zum Feiern für Jung und Alt geben“, sind sie sich einig. Dazu würden Mottopartys und Veranstaltungen für Ü 30, Ü 40 oder Ü 50 zählen. Zudem möchten sie die Strahlkraft des „Havanna Clubs“über die Grenzen der Gemeinde hinaus erhöhen. „Vorher waren fast nur Huder hier. Mit bekannten DJs und vielfältigen Aktionen sollen Menschen aus dem Umland angelockt werden“, so Wührdemann. Man wolle „den Laden aufpeppen und alles etwas hochwertiger gestalten, damit es für die Gäste attraktiv bleibt“, meint Brockmeyer.
Seit vergangenen Samstag wird umgebaut. Während Wührdemann seitdem jeden Tag im Laden steht, kommen seine beiden Kompagnons immer dazu, wenn ihre Zeit es zulässt. Alle drei arbeiten in ihren regulären Berufen weiter. In Richtung Sommer soll der neue Laden eröffnet werden. Den Zeitplan legen sie aber selbst fest und wollen sich „nicht stressen lassen“.
Wichtig sei auch das Zusammenleben mit den Nachbarn. „Wir wollen Lärm draußen vermeiden“, sagt Wührdemann. Deshalb wurde der Vorbau abgerissen und der Raucherbereich in einen abgetrennten Raum nach drinnen verlegt. Baulich wird sich auch im Inneren viel verändern. Der alte Haupteingang kommt nicht mehr zum Einsatz. Stattdessen soll der Eingangsbereich einige Meter nach rechts rücken.
Bei einer Ortsbegehung hatten sich die drei neuen Betreiber während einer der letzten Partys ein Bild gemacht.
Dabei fielen ihnen einige Dinge auf, die sie optimieren wollen. „Es soll kein Durcheinander mehr geben“, sagt Artan. In Zukunft könnten die Kunden in die Diskothek kommen, direkt ihre Jacke abgeben und von dort aus in den Clubraum gehen, in dem zwei Theken, Tanzfläche, Bühne, VIPLounge und mehrere Sitzgelegenheiten zu finden sein sollen. Artan kommt selbst aus dem Gastronomiebereich. Er habe seinen beiden Partnern ausgeredet, eine Küche einzurichten und Gerichte anzubieten. „Davon lassen wir die Finger. Es wird nur eine kleine Snackbar im Eingangsbereich geben“, sagt Artan. Der personelle und sachliche Aufwand sei ansonsten zu hoch.
Die alte Innenausstattung wurde bereits komplett herausgerissen. Der Laden bekommt einen Facelift. „Wir wollen einen anderen Look. Es soll modern aussehen, nicht mehr so rustikal“, sagt Wührdemann. Die Wände werden neu verputzt und gestrichen. „Die Steinoptik kommt weg. Dafür bringen wir Farbe ins Spiel“, erklärt der 40-Jährige. Einer der Tresen werde nur aus Bierkästen zusammengebaut. Besonders großen Wert legt das Trio auf die Beleuchtung. „Wir wollen viele Lichter. Damit kann man die richtige Stimmung erzeugen“, meint Artan.
Trio ergänzt sich gut
Als „spontane Idee“sei das Projekt gestartet. Wührdemann trainiert beim Fitnessstudio „Fit4Life“in Hude, in dem Brockmeyer Geschäftsführer ist. Dieser wiederum kennt Artan seit mehr als 20 Jahren. Vorerfahrungen bringen sie aus verschiedensten Bereichen mit. Wührdemann, im Hauptberuf Gerüstbauer, arbeitet in der Oldenburger Diskothek „Amadeus“und war früher Türsteher im „Fassboden“. „Wir ergänzen uns gut“, meint Brockmeyer. Wührdemann sei der Kopf des Teams und für das Tagesgeschäft zuständig. Artan zeige sich für den gastronomischen Teil wie Warenbestellung verantwortlich. Um die Verwaltung kümmere sich Brockmeyer.
Vom „Fassboden“soll sich der „Havanna Club“bewusst abgrenzen. „Die Ära ist mit der Abschiedsparty schön zu Ende gegangen. Wir wollen jetzt etwas Frisches, Neues, Anderes machen“, sagt Brockmeyer. Es werde überlegt, zukünftig an zwei Tagen zu öffnen und nicht wie bisher immer nur an Samstagen. Großer Wert wird auch auf die Meinung der zukünftigen Kunden gelegt. Diese können auf Facebook und Instagram bereits die Bauschritte verfolgen und sogar über Getränke und Partymottos abstimmen.
Einen Dank richten die neuen Betreiber an ihre Helfer. „Wir machen hier fast alles in Eigenregie. Viele Freunde von uns kommen aus dem Handwerk und packen mit an. Nur deshalb kann das Projekt überhaupt entstehen“, sagt Brockmeyer. Sie seien mit dem Ziel angetreten, einen Laden aufzubauen, in dem sie selbst gerne feiern gehen würden: „Eine coole, lockere Location, in der sich die Gäste willkommen fühlen.“
Mehr Infos unter www.facebook.com/TheHavannaClub