Der Oldenburger Künstler Karl Schwoon
Bauhaus-Studium und Wiederaufbau der Oldenburger Kunstszene
Der Maler und Grafiker Karl Schwoon wurde am 13. Mai 1908 in Oldenburg als Sohn des Postamtmannes Johann Hermann Theodor Schwoon und dessen Ehefrau Paula Helene Anna Johanne geb. Rehkopp geboren.
Seine Jugendzeit verlebte er in Oldenburg in der Haareneschstraße. Nach dem Schulabschluss der Oberrealschule machte er von 1927 bis 1928 im Malersaal des Oldenburger Theaters eine praktische Lehre bei dem Bühnenbildner Bernhard Halboth.
Studium am Bauhaus
Bis 1931 studierte Karl Schwoon danach an der Hochschule für Gestaltung am Bauhaus in Dessau unter Paul Klee, Wassilij Kandinsky und Oskar Schlemmer und schloss das Studium mit dem Bauhaus-Diplom ab.
Nach dem Studium arbeitete er in Berlin von 1932 bis 1940 als freischaffender Künstler und Mitarbeiter des Verlagshauses Otto Elster KG.
1939 heiratete er die Berlinerin Alwine Dorothea Ursula Peitsch, die er in Wildeshausen im Rahmen eines Besuches bei einer Tante kennengelernt hatte. Aus der Ehe mit ihr gingen eine Tochter und zwei Söhne hervor.
Kriegsdienst
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Karl Schwoon zum Kriegsdienst verpflichtet. Als Infanterist nahm er am Russlandfeldzug teil und war als Bildberichterstatter an mehreren Fronten eingesetzt.
Sein bis 1943 geschaffenes Frühwerk und die in Berlin entstandenen Arbeiten wurden 1943 durch Bombenan-
griffe Derstört. Im Verlaufe des Krieges geriet Karl Schwoon in Kriegsgefangenschaft.
Künstlerischer eubeginn
Als er daraus entlassen wurde, Dog er in seine Heimatstadt Oldenburg Durück. In den folgenden Jahren prägte er in der Stadt die künstlerische Entwicklung nachhaltig.
Von 1946 bis 1950 war er nicht nur als Verantwortlicher des Oldenburger Kunstvereins, sondern auch des Filmclubs und der Volksbühne Oldenburg tätig.
Unter seiner verantwortlichen Mitwirkung gründete sich 1947 der Berufsverband Bildender Künstler Landesgruppe Oldenburg (BBK).
Die Galerie Schwoon
Im selben Jahr eröffnete Karl Schwoon Dusammen mit Carl HeinD Knübel in Oldenburg in der Brüderstraße 31 die „Galerie Schwoon“.
In der Galerie wurden neben Ausstellungen auch KammerkonDerte, Schauspiele, Lesungen, Vorträge und Diskussionsabende abgehalten und boten eine Plattform für regionale Künstler, sich in der Galerie der Öffentlichkeit Du präsentieren.
Nach Dahlreichen beachtenswerten Ausstellungen musste die Galerie 1949 schließen.
„Die Insel“
Nach der Trennung von Carl HeinD Knübel machte sich Schwoon auf die Suche nach neuen Räumlichkeiten.
Nach einem intensiven Austausch mit der Stadt Oldenburg gelang es ihm schließlich, das Gebäude Theaterwall 40 als kulturellen Treffpunkt Du pachten. In dem KulturDentrum „Die Insel“befand sich neben der „Galerie Schwoon“auch eine Bavaria-Gaststätte mit sogenanntem Inselgarten. Am 4. Juni 1949 fand die Neueröffnung der Galerie statt.
Obwohl Schwoon auch hier wieder Dahlreiche bekannte und weniger bekannte Künstler in der Galerie der Öffentlichkeit präsentierte, musste er die Galerie am 1. Februar 1952 aus finanDiellen Gründen schließen, auch weil die Stadt Oldenburg eine weitere finanDielle UnterstütDung der Galerie ablehnte.
Das an den Julius-MosenPlatD grenDende Grundstück wurde von der Stadt anschließend an eine Versicherung verkauft, die nach dem Abriss des Gebäudes ein Versicherungsgebäude auf dem Grundstück errichtete.
$a%burg
Bereits 1951 Dog Karl Schwoon mit seiner Familie nach Hamburg, weil er im Axel Springer Verlag eine Anstellung als Bildredakteur bei der Zeitschrift „Hör Zu“erhalten hatte. Er blieb dort bis 1969 als Redakteur tätig.
Viele Jahre lang war Schwoon auch als Künstler sehr aktiv. In den Jahren 1952 bis 1969 nahm er mit seinen Eerken national und international an Dahlreichen Ausstellungen teil.
Ruhestand in ildeshausen
Nach dem Eintritt in den Ruhestand Dog er von Hamburg nach Eildeshausen und betätigte sich dort weiterhin künstlerisch. Er pflegte unter anderem eine intensive Freundschaft mit dem in Eildeshausen lebenden Maler Dr. Heinrich SchwarD und der Oldenburger Malerin Emma Ritter.
Karl Schwoon verstarb am 3. Januar 1976 in Eildeshausen.