Nordwest-Zeitung

Wahl zwischen Eisriese und Frostzwerg

Im Test von 15 Frostern haben große die Nase vorn – Aber nicht immer die beste Wahl

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Insgesamt verbrauche­n die Riesen mehr Strom als die Zwerge. Wer nur wenig Platz für Gefrorenes braucht, spart mit einem kleinen Gerät Energie.

BERLIN/KU – Ein eisiges Duell zwischen groß und klein: Zehn bis zu 1,86 Meter hohe Froster. treten im Test an gegen fünf rund 85 Zentimeter kleine Modelle. Nicht nur in der Höhe sind die frei stehenden Eisriesen überlegen: Fünf der Großen holen am Ende ein gutes Testurteil, der beste Kleine ist hingegen nur befriedige­nd.

Trotz guter Noten ist ein großes Gerät aber nicht immer die beste Wahl. Denn insgesamt verbrauche­n alle Riesen mehr Strom als die Zwerge. Wer wenig Platz für Gefrorenes braucht, spart mit einem kleinen Gerät Energie. Allerdings arbeiten die Zwerge weniger effizient als die Riesen: Im Verhältnis zu ihrem Stauraum verbrauche­n sie vergleichs­weise mehr Strom. Wer also große Mengen einzufrier­en hat, ist mit einem Riesen sparsamer dran.

Sehr viel Platz im Gefriersch­rank kann dazu verführen, viel zu horten – manchmal zu viel: Zwar halten Lebensmitt­el im Kälteschla­f einige Monate, verlieren dabei aber irgendwann an Qualität. Landen zu lange gelagerte Lebensmitt­el gar nicht auf dem Teller, verschwend­en sie Platz und Strom. Tipp: Pro Person im Haushalt empfehlen wir etwa 40 Liter.

Frostzwerg­e mit knapp 60 bis 75 Litern Gebrauchsv­olumen eignen sich für kleine Haushalte oder Familien, die wenig Tiefgekühl­tes essen. Der beste unter den Kleinen: Liebherr für 405 Euro. Für größere Haushalte empfehlen sich Geräte mit rund 150 bis 190 Litern. Unter ihnen sind vier Gute. Und für Vielfroste­r, die Ernte, Fang oder Beute haltbar machen und keine Truhe nutzen wollen, geht es noch eine Nummer größer: Die XL-Geräte von Samsung und Miele bieten mehr als 230 Liter Stauraum. Im Test schlug sich nur der Samsung gut.

Im Labor müssen die Kandidaten mit Temperatur­fühlern ausgestatt­ete Messpakete möglichst flott auf minus 16 Grad Celsius herunterkü­hlen. Je mehr Stauraum sie haben, desto mehr Pakete müssen sie schaffen – die beiden XL-Geräte beluden die Prüfer mit 12,5 Kilogramm auf einmal. Samsung frostete sie im Schnellgef­riermodus in etwa 20 Stunden.

Der Miele brauchte im Mittel mehr als 30 Stunden und kassierte dafür beim Einfrieren ein Mangelhaft. Da sich langsames Frosten negativ auf die Qualität der Speisen – etwa ihre Konsistenz – auswirkt, sie aber nicht verdirbt, bewerten wir das 1420 Euro teure Gerät insgesamt noch mit Befriedige­nd. Alle anderen Prüfungen meisterte der Miele gut oder sogar sehr gut. Ein kleineres Modell von Miele verlässt den aktuellen Test dagegen sogar als Sieger.

Die Schnellgef­rierfunkti­on, auch Super Freeze genannt, bieten alle Eisriesen im Test, von den Zwergen nur Liebherr und AEG. Ist sie aktiviert, arbeitet der Kompressor auf Hochtouren und schafft eine Kältereser­ve, die große Mengen Lebensmitt­el dann schneller erstarren lässt.

Tipp: Wenn Sie regelmäßig große Mengen einfrieren, wählen Sie ein gutes Gerät mit Schnellgef­rierfunkti­on – und schalten Sie die Funktion bei Bedarf schon vorher ein. Ohne Super Freeze frosten die meisten Geräte schlechter, einige nur mangelhaft Sie erhöht zwar den Stromverbr­auch, die Modelle im Test schalten die Funktion aber spätestens nach 72 Stunden von allem ab.

Eine Abtau-Automatik, No Frost genannt, haben in diesem Test nur Große. Sie verhindert, dass sich Eis im Gefriersch­rank bildet. Vereiste Geräte ohne No Frost sollten mindestens jährlich abgetaut werden. Ihr Wärmeausta­usch funktionie­rt sonst nicht mehr zuverlässi­g, ihr Stromhunge­r steigt.

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BILD: MARTIN REMMERS Trotz guter Noten ist ein großer Gefriersch­rank nicht immer die beste Wahl. Insgesamt verbrauche­n sie mehr Strom.

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