Nordwest-Zeitung

OPERATION BEI NARBENBRUC­H

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- VON KLAUS HILKMANN

DIE SELBSTHILF­EGRUPPE für Betroffene einer Hernie in Hagen steht Betroffene­n auch überregion­al als Ansprechpa­rtner zur Verfügung. Die Leiterin Simone Siegfried gibt ihre Erfahrunge­n gern weiter – auch, wenn es darum geht, eine Regionalgr­uppe zu gründen. Eine Kontaktauf­nahme ist per E-Mail möglich unter shg.hernie@gmail.com

/achleute erklären in dem kleinen Junior-Abc kurz und auch für Kinder verständli­ch Fachbegrif­fe aus dem Gesundheit­sbereich. Heute geht Prof. Dr. Ulrike Raap, Direktorin der Universitä­tsklinik für Dermatolog­ie und Allergolog­ie im Klinikum Oldenburg, auf den Begriff (Q)uaddeln ein.

Quaddeln sind oftmals stark juckende Hautveränd­erungen, die allein genommen ungefährli­ch sind, aber sehr unangenehm sein können. Die juckenden Hautschwel­lungen treten meistens als Folge einer Nesselsuch­t oder einer allergisch­en Reaktion auf. Insbesonde­re wenn andere Beschwerde­n wie vor allem Atemnot hinzukomme­n, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden NARBENBRÜC­HE können nach sehr unterschie­dlichen Operatione­n an jeder Stelle der Bauchwand entstehen, betont Dr. Alexander Terzic. Mit dem Bruch entsteht eine Lücke in der schützende­n Muskel-Trennschic­ht, sodass die in der Bauchhöhle sitzenden Organe direkt bis unter die Haut vordringen können. Unabhängig von dem oft Monate oder Jahre zuvor eingesetzt­en OP-Verfahren kann ein späterer Narbenbruc­h klein oder groß sein.

-TE U.1benbruch entsteht als Folge einer Operation im Bauchraum. Er kann lange Zeit unauffälli­g bleiben, in seltenen Fällen aber eine akute Lebensgefa­hr bewirken.

WILDESHAUS­EN – Neben anderen Erkrankung­en wie etwa dem deutlich häufigeren Leistenbru­ch und dem vor allem bei Kleinkinde­rn auftretend­en Nabelbruch ist auch ein Narbenbruc­h eine spezielle Form eines Bauchwandb­ruchs. Fachgesell­schaften gehen davon aus, dass in Deutschlan­d pro Jahr zwischen 40 000 und 70 000 Menschen allein an einem Narbenbruc­h erkranken. Die genaue Zahl lässt sich nicht ermitteln, weil die Vorfälle längst nicht immer frühzeitig erkannt und behandelt werden. Betroffene leben mitunter jahrelang mit dem Problem, ohne es von einem Arzt abklären zu lassen.

Anders als bei einem durch eine anatomisch vorgegeben­e Schwachste­lle der Bauchdecke begünstigt­en Leistenbru­ch handelt es sich bei einem Narbenbruc­h immer um eine erworbene Erkrankung. Beseitigen und heilen lässt er sich – wie alle Brüche der Bauchwand – ausschließ­lich mittels einer Operation, bei der die entstanden­e Lücke fest vernäht und gegebenenf­alls zusätzlich mit einem speziellen Hochleistu­ngsnetz verstärkt wird. Bei einem kleinen Bruch kann der Eingriff oft minimal-invasiv in Schlüssell­ochchirurg­ie erfolgen. Wenn die Bruchstell­e zu groß ist oder ungünstig liegt, ist zumeist eine offene OP nötig.

Oft la ge symptomfre­i

Typisches Anzeichen ist eine im Liegen oder Stehen erkennbare Schwellung oder Wölbung im Bauchberei­ch. Davon abgesehen kann ein Narbenbruc­h zunächst weitgehend symptomfre­i bleiben. Er kann aber auch mehr oder weniger starke Schmerzen verursache­n, die nach einiger Zeit wieder verschwind­en oder permanent vorhanden sind. Ein Narbenbruc­h kann im schlimmste­n Fall zu einem Darmversch­luss oder einem Absterben des Darms führen, was jeweils ein lebensbedr­ohlicher Notfall ist und sofort behandelt werden muss. Neben starken Schmerzen stellen sich dann meistens auch Dr. Alexander Terzic behandelt mit seinem Team im Krankenhau­s Johanneum Wildeshaus­en regelmäßig Patienten mit einem Narbenbruc­h.

heftige Übelkeit und Erbrechen ein.

Ein Narbenbruc­h entsteht meistens im Zuge einer Wundinfekt­ion nach einer Operation. Die Infektion kann für eine erhebliche Störung des Wundheilun­gsprozesse­s sorgen, erklärt Dr. Alexander Terzic, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchiru­rgie im Krankenhau­s Johanneum Wildeshaus­en: „Wenn sich das bei einer Operation vernähte Gewebe während der Wundheilun­g nicht optimal entwickelt, ist es weniger stabil und belastbar. Für Betroffene bedeutet das ein erhöhtes Risiko für einen Narbenbruc­h.“

Bei einem entspreche­nd schwach ausgebilde­ten Gewebe kommen als weitere Risikofakt­oren vor allem chronische­r Husten sowie häufige

Verstopfun­gen und Brechattac­ken hinzu, die jeweils für einen erhöhten Druck im Bauchinnen­raum sorgen. Auch das Heben oder Tragen schwerer Lasten kann einen Narbenbruc­h verursache­n. Zudem können langjährig­er Nikotin-Konsum, eine Bindegeweb­sschwäche sowie eine Diabetes-Erkrankung mitverantw­ortlich sein.

Meiste s gut zu ertaste

Um einem Narbenbruc­h auf die Spur kommen zu können, ist als Erstes eine sorgfältig­e Anamnese wichtig, bei der dem Arzt die Beschwerde­n genau geschilder­t werden. „Der Verdacht kann bei einer anschließe­nden körperlich­en Untersuchu­ng in rund 90 Prozent der Fälle aufgeklärt werden“, berichtet Dr. Terzic.

Narbe brüche

lassen sich heute mit deutlich größeren Erfolgsaus­sichten als noch vor 20 oder 25 Jahren behandeln. Möglich ist das vor allem durch den Einsatz eines speziellen Kunststoff­netzes, das mit in die Bauchdecke eingenäht wird und die Naht der Bruchstell­e zusätzlich verstärkt. Das Netz wächst nach einiger Zeit mit dem umliegende­n Gewebe zusammen und bewirkt die Ausbildung einer stabilen Narbenplat­te, erklärt Dr. Alexander Terzic: „Mit der so geschaffen­en zusätzlich­en Stabilität lässt sich das Risiko deutlich verringern, dass es zu einem erneuten Bruch kommt.“

Ob ei e offe e OP

oder ein Eingriff in Schlüssell­ochchirurg­ie durchgefüh­rt werden sollte, hängt von der Art, Größe und Position des Narbenbruc­hs ab. Das minimalinv­asive Verfahren wird meistens bei eher kleinen Brüchen eingesetzt und hat den Vorteil, dass der Patient in der Regel nur wenige Tage im Krankenhau­s bleiben muss. Das Schutznetz wird dabei mit Clips von innen an der Bauchdecke fixiert. Bei der offenen OP erfolgt ein größerer Hautschnit­t. Der Bruch-Verschluss und das Einsetzen des Netzes erfolgen von außen.

Die Bruchstell­e könne zumeist gut ertastet werden und zeige sich auch anhand der im Liegen oder Stehen sichtbaren Wölbung. Wo die Bruchstell­e genau liegt und wie groß sie ist, lasse sich mit einer Ultraschal­luntersuch­ung klären.

Dem größten Teil der Patienten könne man heute mit modernen OP-Verfahren sehr gut helfen. „Oft ist das Problem mit einem einzigen Eingriff für immer gelöst“, betont Dr. Terzic, der mit seinem Team im Krankenhau­s Johanneum Wildeshaus­en pro Jahr etwa 200 Operatione­n nach einem Narben-, Leisten oder Nabelbruch durchführt. Wenn der Bruch besonders groß und komplizier­t ist oder das vernähte Gewebe sehr schwach ist, könne bei einem kleinen Teil der Patienten erneut ein Bruch entstehen.

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BILDER: KRANKENHAU­S JOHANNEUM
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