215 Anrufe bei Brexit-Dienst
Europaministerium bewertet Hotline als Erfolg
HANNOVER/OLDENBURG – Knapp zwei Wochen vor dem ursprünglich geplanten Brexit nimmt die Zahl der Anrufe bei der niedersächsischen BrexitHotline weiter zu. Mittlerweile seien 215 Anrufe eingegangen, sagte ein Sprecher des Europaministeriums der DPA. Der Großteil der Fragen habe direkt im Telefonat geklärt werden können: „In 25 Fällen mussten wir die speziellen Fragen erst weitergeben.“
Zu den meistgestellten Fragen gehörten Unklarheiten rund um das Einbürgerungsverfahren, etwa welche Wege es gibt oder an wen sich Betroffene wenden könnten. Doch auch Nicht-Briten riefen an, um sich etwa mit Blick auf eine anstehende Reise nach Großbritannien beraten zu lassen: „Gibt es Probleme bei Fluglizenzen? Oder gibt es nach einem harten Brexit neue Quarantäne-Bestimmungen für Haustiere?“, sind einige Fragen. Bei der Hotline kooperiert das Ministerium mit einem Servicecenter in Oldenburg. Jeder Anruf kostet das Land Niedersachsen eine Pauschale.
Obwohl die Zahl der Anrufe im niedrigen dreistelligen Bereich liegt, wertet das Ministerium seine Brexit-Hotline als Erfolg. Diese sei wegen regelmäßiger Anfragen auf Post- oder Mailweg eingerichtet worden. „Es fehlte eine Anlaufstelle für diese Bürger“, sagte der Sprecher. Laut Ausländerzentralregister waren zum Stichtag am 31. Januar in Niedersachsen gut 8700 Briten gemeldet. In Bremen waren es 1200.
Die Diskrepanz zwischen vom Brexit betroffene Briten und der Anzahl der HotlineAnrufe erklärte der Sprecher damit, dass die Mehrheit bereits informiert sei. Nach Darstellung des Europaministeriums ist die niedersächsische Brexit-Hotline deutschlandweit die einzige für Bürgerfragen. Für Unternehmen gebe es ähnliche Initiativen privater Anbieter. 2016 hatten die Briten für den Austritt aus der EU gestimmt.