Diese Marathons bietet der Nordwesten
LAUFEN Veranstaltungen in der Region kämpfen mit niedrigen Teilnehmerzahlen
Der Marathon ist die populärste Distanz des Laufsports – nur wenige nehmen die 42,195 Kilometer aber wirklich in Angriff. Dennoch halten die meisten Veranstalter am Marathon fest.
IM NORDWESTEN – Wer länger in der Lauf-Szene aktiv ist und etwas auf sich hält, läuft früher oder später einen Marathon. Es ist die prestigeträchtigste Ausdauer-Laufstrecke – und im Spitzensport letztlich auch die, in der es das meiste Geld zu verdienen gibt.
Das Problem: Um die 42,195 Kilometer überhaupt durchzulaufen, erfordert es eine Menge Training. Und dann benötigen die meisten Menschen immer noch zwischen drei und sechs Stunden für die Distanz. Das macht man nicht mal eben so. Und schon gar nicht jedes Wochenende.
Doch der Marathon-Boom, der etwa in den 1990er-Jahren einsetzte und immer mehr Hobbysportler in seinen Bann zog, hat dafür gesorgt, dass es immer mehr Veranstaltungen gibt. Auch als Stadt gilt: Wer etwas auf sich hält, hat einen eigenen Marathon-Lauf.
Doch die Organisatoren haben ein Problem: Die Teilnehmerzahlen sinken. Der Hasetal-Marathon in Löningen hatte im Jahr 2011 noch 169 Finisher, im vergangenen Jahr waren es noch 90. Den Cuxhavener Marathon absolvierten bei seiner Erstaustragung im Jahr 2007 noch 251 Läufer, seit 2011 ist die Finisherzahl zweistellig und war 2018 auf dem Minusrekord von 60. Der Gorch-Fock-Marathon in Wilhelmshaven ist sogar inzwischen Geschichte, seit die Teilnehmerzahl von 338 im Jahr 2009 auf 142 im Jahr 2014 gesunken war. Auch den Ostfriesland-Marathon in Heselgibtesnichtmehr.
Die noch bestehenden Marathons haben zum Teil den Vorteil, dass sie nicht so viele Ressourcen für die Organisation benötigen. In Cuxhaven und Bremerhaven wird der Lauf zum Beispiel komplett auf derselben 10-KilometerRunde ausgetragen wie die viel besser besuchten Läufe über 10 und 21,1 Kilometer.
In Oldenburg gingen die Teilnehmerzahlen nicht so drastisch zurück, jedoch entwickelten sie sich nicht so wie erhofft. Nach der Premiere 2008 (291) und der Wiederaufnahme 2010 (284) fielen sie leicht – Grund genug für die Organisatoren, um 2016 die Reißleine zu ziehen: 2017 ließen sie die 42,195 Kilometer ausfallen. Kosten und Personalaufwand rechneten sich nicht. Doch sie gaben nicht auf: 2018 versuchten sie es erstmals mit einer anderen Strecke, da die zuvor ausgetragene zweimal gelaufene Stadtrunde von vielen Teilnehmern als nicht attraktiv bewertet wurde. 2018 liefen nun 388 Läufer von Bad Zwischenahn nach Oldenburg in einem einmaligen Landschaftslauf. Für 2019 ist das gleiche Konzept mit dem Start in Wardenburg geplant.