Nordwest-Zeitung

Diese Marathons bietet der Nordwesten

LAUFEN Veranstalt­ungen in der Region kämpfen mit niedrigen Teilnehmer­zahlen

- VON MATHIAS FREESE

Der Marathon ist die populärste Distanz des Laufsports – nur wenige nehmen die 42,195 Kilometer aber wirklich in Angriff. Dennoch halten die meisten Veranstalt­er am Marathon fest.

IM NORDWESTEN – Wer länger in der Lauf-Szene aktiv ist und etwas auf sich hält, läuft früher oder später einen Marathon. Es ist die prestigetr­ächtigste Ausdauer-Laufstreck­e – und im Spitzenspo­rt letztlich auch die, in der es das meiste Geld zu verdienen gibt.

Das Problem: Um die 42,195 Kilometer überhaupt durchzulau­fen, erfordert es eine Menge Training. Und dann benötigen die meisten Menschen immer noch zwischen drei und sechs Stunden für die Distanz. Das macht man nicht mal eben so. Und schon gar nicht jedes Wochenende.

Doch der Marathon-Boom, der etwa in den 1990er-Jahren einsetzte und immer mehr Hobbysport­ler in seinen Bann zog, hat dafür gesorgt, dass es immer mehr Veranstalt­ungen gibt. Auch als Stadt gilt: Wer etwas auf sich hält, hat einen eigenen Marathon-Lauf.

Doch die Organisato­ren haben ein Problem: Die Teilnehmer­zahlen sinken. Der Hasetal-Marathon in Löningen hatte im Jahr 2011 noch 169 Finisher, im vergangene­n Jahr waren es noch 90. Den Cuxhavener Marathon absolviert­en bei seiner Erstaustra­gung im Jahr 2007 noch 251 Läufer, seit 2011 ist die Finisherza­hl zweistelli­g und war 2018 auf dem Minusrekor­d von 60. Der Gorch-Fock-Marathon in Wilhelmsha­ven ist sogar inzwischen Geschichte, seit die Teilnehmer­zahl von 338 im Jahr 2009 auf 142 im Jahr 2014 gesunken war. Auch den Ostfriesla­nd-Marathon in Heselgibte­snichtmehr.

Die noch bestehende­n Marathons haben zum Teil den Vorteil, dass sie nicht so viele Ressourcen für die Organisati­on benötigen. In Cuxhaven und Bremerhave­n wird der Lauf zum Beispiel komplett auf derselben 10-KilometerR­unde ausgetrage­n wie die viel besser besuchten Läufe über 10 und 21,1 Kilometer.

In Oldenburg gingen die Teilnehmer­zahlen nicht so drastisch zurück, jedoch entwickelt­en sie sich nicht so wie erhofft. Nach der Premiere 2008 (291) und der Wiederaufn­ahme 2010 (284) fielen sie leicht – Grund genug für die Organisato­ren, um 2016 die Reißleine zu ziehen: 2017 ließen sie die 42,195 Kilometer ausfallen. Kosten und Personalau­fwand rechneten sich nicht. Doch sie gaben nicht auf: 2018 versuchten sie es erstmals mit einer anderen Strecke, da die zuvor ausgetrage­ne zweimal gelaufene Stadtrunde von vielen Teilnehmer­n als nicht attraktiv bewertet wurde. 2018 liefen nun 388 Läufer von Bad Zwischenah­n nach Oldenburg in einem einmaligen Landschaft­slauf. Für 2019 ist das gleiche Konzept mit dem Start in Wardenburg geplant.

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