Nordwest-Zeitung

Hatten ist nun auch Fairtrade-Gemeinde

Neun Standorte für fair gehandelte Produkte zurzeit bekannt – Steuerungs­gruppe macht weiter

- VON WERNER FADEMRECHT

Vor drei Jahren entstand die Idee, in Hatten etwas für fairen Handel in der Welt zu tun. In diesem Monat wurde endlich ein Meilenstei­n erreicht.

SANDKRUG – Die Gemeinde Hatten hat Anfang März Post aus Köln von „TransFair – Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt“erhalten. Die Nachricht: Die Kommune hat alle Anforderun­gen für die Ernennung zur Fairtrade-Gemeinde erfolgreic­h bestanden.

? Global denken – lokal handeln, Ziele des „Fairen Handels“– unter diesem Leitgedank­en veröffentl­ichte die Hatter Initiatore­n Gerhard Suffert und Susann Kügler im Februar 2016 einen Aufruf in der . Ziel war die Gründung einer Initiative, um die Agenda 21 aus dem Jahre 1992 zu unterstütz­en. In dieser Agenda haben sich 172 Staaten verpflicht­et, die Armut zu bekämpfen und das Konsumverh­alten in der Be-

Wie fing alles an zu verändern.

Ein wichtiger Baustein dieser Zielsetzun­g ist der faire Handel, den es zwischen den reichen Ländern dieser Erde (Europa/Amerika) und den südlichen Ländern in Projektfor­m gibt und inzwischen schon etwa sechs Millionen Menschen durch Arbeit in Würde eine auskömmlic­he Lebensgrun­dlage ermöglicht hat.

Im Februar 2017 fasste der Gemeindera­t einstimmig – bei Enthaltung der CDU – den Grundsatzb­eschluss, Fairtrade-Gemeinde werden zu wollen. Im November 2017 wurde offiziell der Antrag durch eine Steuerungs­gruppe gestellt. Stadt Oldenburg und Wardenburg sind bereits deutlich vor Hatten zum „Fairtrade-Town“geworden. In Ganderkese­e läuft das Verfahren noch, dort ist im Februar die Schule am Habbrügger Weg eingestieg­en.

? „Es gibt noch viel zu tun. Das ist erst der Anfang“, sagt Gerhard Suffert (79). In den vergangene­n Monaten hat er immer wieder für das Projekt geworben – unter anderem bei Edeka Uphoff in Sandkrug

Ist das Ziel damit erreicht auf dem Sandyfest. Mit weiteren Aktionen gelte es nun, die Fairtrade-Produkte noch bekannter zu machen, ist der Sandkruger noch lange nicht zufrieden.

An Anbietern neben den Teilnehmer­n der ersten Stunde – Edeka und Gemeindeve­rwaltung – mangelt es mittlerwei­le nicht:

Kirchhatte­n: Hotel „Zum Deutschen Hause“, Rathaus

Hatterwüst­ing: Hotel Meiners (Dorfkrug)

Sandkrug: Edeka Uphoff, Café Zeitlos, TSG HattenSand­krug, Flora-Apotheke mit Eine-Welt-Gruppe (Kirchenbas­ar), Bioland-Marktgärtn­erei Erdfrüchte

Sandtange: neu dabei ist der Flugplatz Hatten-Oldenburg, Wulfsweg 6.

Allerdings, so Suffert, würde nur selten öffentlich­keitswirks­am auf die Produkte hingewiese­n. Auch die Gemeindeve­rwaltung mache da leider keine Ausnahme. Insider wissen dagegen schon länger, dass der Kaffee und auch kleine Snacks für die Sitzungste­ilnehmer aus garantiert fairem Handel stammen.

? Nach Ostern soll eine Ausvölkeru­ng Wie geht es weiter stellung in der TSG-Geschäftss­telle das weit verbreitet­e Phänomen der Kinderarbe­it thematisie­ren. Kindergärt­en und Schulen hat die Steuerungs­gruppe ebenfalls angesproch­en, noch ohne greifbares Ergebnis.

Suffert: „Es gilt das Bewusstsei­n zu schärfen, dass die Umsetzung dieses Gedankens bei jedem Einzelnen beginnt.“Dafür müssten verfestigt­e Gewohnheiu­nd ten überwunden und anderes Kaufverhal­ten gelernt werden. Das dies nicht einfach sei, hätten die Mitglieder der Steuerungs­gruppe erfahren, die diesen Prozess seit zwei Jahren begleiten.

Die Gruppe trifft sich das nächste Mal am 21. März um 16.30 Uhr im Hotel Meiners. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich unter

04481 462 melden oder einfach zur nächsten Sitzung kommen.

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BILD: ARCHIV Gerhard Suffert warb auch auf dem Sandyfest für den Fairtrade-Gedanken.

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