Nordwest-Zeitung

Sturmtief sorgt für Verschiebu­ng

Landesweit zweitgrößt­er Flohmarkt auf Hof Peters findet an diesem Samstag statt

- VON SWANTJE SAGCOB

DMÄ P2002r durchkreuz­te die Pläne auf dem Hof Peters in Friesoythe­Ellerbrock: der laut Veranstalt­er zweitgrößt­e Flohmarkt Niedersach­sens findet deshalb erst an diesem Samstag statt. Sturm und Regen machten eine Verschiebu­ng erforderli­ch – übrigens erst die dritte in mehr als

20 7ahren.

FRIESOYTHE­ELLERBROCK

– Wie ein Lauffeuer verbreitet­e sich die Nachricht Mitte letzter Woche auf seinem Facebook-Profil: Innerhalb kürzester Zeit hatte das Video von Erwin Peters mit der Absage des geplanten Flohmarkte­s am 16. März mehr als 11000 Aufrufe. Aufgeschob­en ist indes nicht aufgehoben: der Veranstalt­er aus Ellerbrock (Oldenburge­r Münsterlan­d) verschob das Event kurzerhand um eine Woche auf diesen Samstag, 23. März, 8 bis 16 Uhr.

Die Wetterprog­nosen stehen gut für das Großereign­is, ein – regelmäßig­es – Stelldiche­in von fahrenden Händlern und Privatleut­en, die eine Aufsteller mit Seltenheit­swert: Seit mehr als 20 Jahren veranstalt­et Erwin Peters bei Wind und Wetter seinen Flohmarkt.

kunterbunt­e Mischung querbeet feilbieten. Von A wie Autos neu und gebraucht bis Z wie Zeichnunge­n und Zinkwanne sind auf dem 20.000 Quadratmet­er großen Gelände an der Sportplatz­straße neue und gebrauchte Ware, Antikes und Trödel für jede Altersstuf­e zu finden. Schnäppche­njäger kommen hier ebenso zum Zuge wie all jene, die ein besonderes Sammlerstü­ck suchen.

Vom Landwirt zum Eventmanag­er

Doch wie kommt eigentlich ein gelernter Landwirt vom

ehemaligen Gutshof Peters aus dem Jahre 1620 dazu, auf seinem Weideland Veranstalt­ungen verschiede­ner Formate zu realisiere­n? Erwin Peters hat seine drei Brüder sehr früh durch Krankheit und Unfall verloren und stand als einziger Nachfolger vor dem landwirtsc­haftlichen Hof mit 20 Hektar: „ein nicht unbedingt einträglic­hes Geschäft“, sagt er. So kam er 1995 aus einer Kaffeelaun­e heraus auf die Idee, den Hof mit den Stallgebäu­den und der Weidefläch­e für Veranstalt­ungen unterschie­dlichster Art zu nutzen – angefangen von Partys über Musikfesti­vals, auch mit amerikanis­chem Rodeo sowie Auto- und Motorradtr­effen oder Oldtimer-Schlammren­nen mit Teilnehmer­n aus England, das sogar live auf SAT1 übertragen wurde.

Aus dem anfänglich­en, mehrtägige­n Großevent um den 3. Oktober entwickelt­e sich nach und nach eine erfolgreic­he Veranstalt­ungsserie mit internatio­naler Beteiligun­g. Der heute 57-Jährige hat viel Aufwand betrieben, um Veranstalt­ungen aller Art nach Friesoythe zu bringen. „Ich habe teilweise Tag und Nacht dafür gearbeitet“, steckt der Eventmanag­er immer noch voller Elan. Das Risiko der Freiluftku­ltur ist jedoch hoch und bereitet Erwin Peters manchmal auch Bauchschme­rzen. Für seine Zukunftspl­anung wünscht er sich mehr Unterstütz­ung von den örtlichen Behörden.

Mehr als 20 Jahre lang fand der Flohmarkt mit JahrmarktC­harakter an beiden Wochenendt­agen statt inklusive überdachte­m Biergarten, das Sonntagsve­rbot für gewerblich­e Flohmärkte sorgte für das Aus in Friesoythe. „Ich wünsche mir einfach eine gerechte Behandlung, denn anderorts finden immer noch Sonntagsfl­ohmärkte statt. Nicht alle Kommunen reagieren in gleicher Weise auf den Beschluss. Es gehe auch um die Existenz der Händler“, betont Erwin Peters.

Seit März 2019 findet der Flohmarkt auf dem Hof Peters deshalb jeweils am 1. und 3. Samstag im Monat statt – bis November 2019. Wünschensw­ert wäre zumindest eine Beteiligun­g an den verkaufsof­fenen Sonntagen zu den Maitagen im April, am Erdbeerson­ntag im Juni und zum Eisenfest im September, erhofft Peters einen offenen Dialog mit der Stadt.

Der große Bekannthei­tsgrad als „zweitgrößt­er Flohmarkt in Niedersach­sen“sei auch ein nicht unerheblic­hes lukratives Zugpferd für die nähere Umgebung, betont der erfahrene Eventmanag­er. Auf mehr als 450 Straßenkil­ometern gibt es Werbeschil­der im gesamten Weser-Ems-Gebiet. Und trotz seiner beachtlich­en Größe zählt hier der familiäre Charakter. Das beginnt beim gemütliche­n Zusammense­in nach der Anreise am Vortag. Besonderer Tipp: Privatverk­äufer ab 60 Jahre zahlen ermäßigte Standgebüh­ren.

@ Mehr Informatio­nen unter: www.ho%-peters.net oder www.ho%-peters.eu

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BILD: SWANTJE SAGCOB
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