Nordwest-Zeitung

ANGIE GESCHKE SPIELT MIT NATIONALTE­AM IN OLDENBURG

Frauen-Nationalma­nnschaft trifft zweimal auf Niederland­e – VfLerin Jenny Behrend vor 5ebüt

- VON OTTO-ULRICH BALS

Am Freitag findet das 5uell in Groningen statt, am Samstag in Oldenburg. 5ort gibt es ein Wiedersehe­n mit vielen alten Bekannten.

OLDENBURG – Die kleine EWEArena kennt sie aus dem Effeff – sozusagen von der ersten Stunde an. Als Heike Horstmann im Juni 2005 ihre großartige Karriere im Trikot der deutschen Handball-Nationalma­nnschaft mit dem Länderspie­l gegen Polen beendete, war dies zugleich das offizielle Eröffnungs­spiel für Oldenburgs neuen, schicken Rundbau. „Ja, das war ein ganz besonderer Moment“, erinnert sich die 168-malige Ex-Nationalsp­ielerin (372 Tore), die seinerzeit noch ihren Mädchennam­en Schmidt trug. Deutschlan­d gewann 2005 das WM-Playoff-Rückspiel gegen Polen (31:25), die 2300 Besucher stellen noch heute eine Bestmarke für ein deutsches Frauen-Länderspie­l in Oldenburg dar.

Rückkehr als Co-Trainerin

Jetzt kehrt Horstmann (47), die als langjährig­e VfL-Kapitänin Stammgast bei den Bundesliga­partien ihrer Nachfolger­innen im grün-weißen Dress ist, in offizielle­r Mission zurück – diesmal in der großen Arena. Wieder mit der deutschen A-Mannschaft, diesmal aber als Co-Trainerin an der Seite von Bundestrai­ner Henk Groener (58). Auch im Frauenhand­ball haben sich in 14 Jahren die Größenverh­ältnisse halt verschoben.

Sportlich gesehen befindet sich das deutsche Team indes wie schon 2005 mal wieder im Aufbruch zu besseren Zeiten. „Mit den Niederland­en treffen wir auf einen starken, für unsere Aufgaben idealen Gegner. Wir stehen am Anfang und wollen unser Team weiter entwickeln, den nächsten Schritt unternehme­n“, sagt Bundestrai­ner Groener mit Blick auf die Nachbarsch­aftsduelle an diesem Freitag in Groningen (19.30 Uhr/bereits ausverkauf­t) und am Samstag in Oldenburg (16.45 Uhr/ Sport 1).

Konkret: Nimmt man die jüngsten EM-Auftritte der Deutschen zum Maßstab, so muss das Team an Stabilität zulegen. 6 Spiele, 3 Siege, 3 Niederlage­n, Platz 10: Die Leistungss­chwankunge­n verhindert­en eine bessere Ausbeute. Das gilt für die Abwehr wie für das Angriffssp­iel, das mit mehr Druck und Effektivit­ät vorgetrage­n werden muss.

„Für meinen Geschmack kann unser Spiel noch schneller werden“, nennt Groener eine weitere Baustelle. Seine Co-Trainerin ist zuversicht­lich, dass das klappt. „In diesen beiden Spielen wollen sich alle zeigen. Auch die Holländeri­nnen haben ein paar personelle Umstellung­en vorgenomme­n. Das werden zwei heiße Duelle und zwei temporeich­e Partien“, ist Horstmann überzeugt.

Speziell für die Oldenburge­r Handballfr­eunde wird es am Samstag das große Wiedersehe­n geben. In Tess Wester (25), Kelly Dulfer (24), Inger Smits (24), Laura van der Heijden (28), Lois Abbingh (26) und Myrthe Schoenaker (26) stehen bei „Oranje“sechs Spielerinn­en im Kader, die beim VfL gespielt haben oder noch spielen. Im deutschen Trikot laufen bekanntlic­h in Angie Geschke (33) und Jenny Behrend (23) zwei weitere Oldenburge­rinnen auf.

Letztere will aus ihrer Aufregung gar kein Geheimnis machen. „Ich freue mich schon mega und bin ehrlich gesagt auch schon etwas aufgeregt“, sagt Behrend, die als Rechtsauße­n vor ihrem Debüt in der deutschen Nationalma­nnschaft steht. Bescheiden ergänzt sie: „Das ist schon toll, sich einmal mit den Großen messen zu dürfen. Und vielleicht bekomme ich ja auch ein paar Einsatzzei­ten in Oldenburg.“

Das Trainerduo Groener/ Horstmann trägt mit der Nominierun­g den konstant guten Leistungen der Oldenburge­rin Rechnung. Überhaupt stehen etliche Perspektiv­spielerinn­en in der Auswahl des Deutschen Handballbu­ndes (DHB). Und wirklich viel Zeit hat der Bundestrai­ner beim Neuaufbau nicht.

Playoffs gegen Kroatien

So stehen bereits am 2. Juni in Koprivnica und am 5. Juni in Hamm die beiden WMPlayoff-Duelle gegen Kroatien auf dem Arbeitszet­tel des DHB-Teams. Der Gesamtsieg­er sichert sich die Teilnahme an der Weltmeiste­rschaft im japanische­n Kumamoto (30. November bis 15. Dezember) und verbleibt im Qualifikat­ionsrennen für die Olympische­n Spiele 2020 in Tokio. Darauf arbeiten Groener und Horstmann intensiv hin, wohl wissend: „Die Zeit rast. Viel Zeit für den Neuaufbau verbleibt uns da nicht.“

Und so gelten die beiden Länderspie­le gegen die Niederland­e als wichtige Tests auf dem Weg Richtung Japan. 2005 scheiterte Deutschlan­d übrigens in den WM-Playoffs an Polen (Hinspiel: 30:40). Diesmal soll alles besser werden. Ein Anfang ist schon gemacht: Nach Angaben des DHB werden an diesem Samstag über 3000 Zuschauer die deutsche Partie sehen – das wäre dann ganz sicher eine neue Bestmarke für ein Frauenhand­ball-Länderspie­l in Oldenburg.

Karten für die Partie in Oldenburg unter www.dhb.de/tickets

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BILD: NWZ-ARCHIV Juni 2005: Heike Horstmann (Mitte, damals Schmidt) verabschie­det sich vor 2300 Zuschauern in Oldenburg von der Nationalma­nnschaft mit einem 31:25-Sieg gegen Polen.
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BILD: PIET MEYER Will jetzt auch in der Nationalma­nnschaft jubeln: Oldenburgs Linksaußen Jenny Behrend

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