Nordwest-Zeitung

Tragischer Todesfall oder doch ein Mord?

Polizei findet zwei Leichen in einer Wohnung in Brake

- VON MARKUS MINTEN

BRAKE – Tragischer Todesfall oder vielleicht doch ein Tötungsdel­ikt? Die ganz Wahrheit dürfte wahrschein­lich nie ans Licht kommen, weil der einzig infrage kommende Tatverdäch­tige verstorben ist – und das zweifelsfr­ei an Herzversag­en.

Was ist passiert? Bereits am Donnerstag, 14. März, wurde gegen 11.15 Uhr über Notruf gemeldet, dass eine Frau ihren 48-jährigen Bruder leblos in dessen Wohnung in der Braker Innenstadt vorgefunde­n hatte. Vor Ort deutete alles auf einen natürliche­n Todesfall hin.

Da der 84-jährige Vater in derselben Wohnung lebte, aber bereits seit mehreren Monaten nicht mehr gesehen wurde, durchsucht­en Polizisten die Wohnung – und machten einen grausamen Fund: In einem abgeschlos­senen Raum wurde ein weiterer Leichnam gefunden, bei dem es sich vermutlich um den Vater handelte. Der Zustand des Leichnams ließ nur den Schluss zu, dass der Vater bereits seit mehreren Wochen, vermutlich sogar seit Monaten tot war.

Durch eine Richterin am Amtsgerich­t Oldenburg wurde die Obduktion beider Leichname angeordnet. Diese ergab, dass der 48-Jährige aufgrund von Herzversag­en verstorben war.

Beim Vater hingegen konnte keine sicher zu benennende Todesursac­he mehr festgestel­lt werden. Für sein Ableben kommt laut Staatsanwa­ltschaft und Polizei somit sowohl eine natürliche Ursache als auch Fremdversc­hulden in Betracht. Die Behörden machten den Vorfall am Mittwoch öffentlich.

Sollte der 84-Jährige durch Fremdversc­hulden ums Leben gekommen sein, hätte sich der Tatverdach­t gegen den Sohn gerichtet. Der könnte den Tod des Vaters verschwieg­en haben, um weiterhin dessen Rente zu beziehen. Hinweise auf eine Beteiligun­g Dritter gibt es nicht. Die Ermittlung­en seien abgeschlos­sen, heißt es von der Polizei.

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