Deutscher Profi debütiert in Elite-Liga
Max 6opp (22) spielt bei Premier-League-Turnier in Berlin
BERLIN – Seine Bewerbungsunterlagen für den Elitekreis der Darts-Stars darf Max Hopp in einem Tollhaus einreichen, das er sich schöner kaum ausmalen könnte: Berlin, ausverkaufte Arena und ganz viele Hopp-Fans.
„Das wird definitiv ein ganz großer Abend. 12 000 Leute werden erwartet, ich bin wunschlos glücklich“, sagte Hopp vor seinem PremierLeague-Debüt an die em Donner tag (20.15 Uhr/ Sport 1). Als erster deutscher Darts-Profi wird der 22-jährige Hesse in dem angesehenen Wettbewerb antreten, und er bekommt es gleich mit dem fünfmaligen Weltmeister Raymond van Barneveld aus den Niederlanden zu tun.
Durch die Verletzung des Schotten Gary Anderson hat der Weltverband PDC neun
Lokalmatadoren die Chance auf ein Ein-Abend-Gastspiel in der im Ligamodus ausgetragenen Premier League geboten, Hopp spielt logischerweise in Deutschland.
In der Tabelle wird er nach dem einen Spiel gegen „Barney“zwar nicht auftauchen, ein Sieg gegen den Ex-Weltmeister wäre allerdings ein sportliches Ausrufezeichen. Denn außer den vier Besten der Weltrangliste (Hopp ist derzeit auf Rang 29) sind sechs weitere Spieler über Wildcards bei dem Wettbewerb dabei. Und für eine solche hat „The Maximiser“zwei gute Voraussetzungen: Er ist eines der Gesichter für die Zukunft – und er kommt aus Deutschland, einem der wichtigsten Absatzmärkte der Trendsportart in Europa.
Seit vergangenem Jahr ist Berlin deshalb neben Rotterdam einziger Spielort abseits der Insel. Doch während es in der schon 2018 ausverkauften Arena nur Duelle zwischen Engländern, Australiern, Niederländern und Nordiren zu sehen gab, können die Fans am Berliner Ostbahnhof diesmal eine echte Heimspielatmosphäre erschaffen. „Ich kenne dieses Gefühl. Ich wurde in Deutschland auch schon ausgebuht“, sagte van Barneveld vor dem Duell, das am Donnerstagabend als letzte von fünf Partien (gegen 22.50 Uhr) angesetzt ist.
Hopp, der bisher nur in der Fußballarena von Gelsenkirchen mehr Zuschauer erlebt hat, will nach seinem Debüt auch regelmäßig zum Kreis der Spitzenprofis gehören. „Das macht Lust auf mehr. Wenn man es einmal erlebt hat, möchte man auch eine ganze Saison dabei sein“, sagte er DAZN.
An dem Streaming-Portal, das den Berlin-Abend wie ein Fußballspiel mit eigener Show und Experten vor Ort präsentiert, zeigt sich, wie sich der Stellenwert der einst belächelten Sportart in Deutschland gewandelt hat. Zur WM rund um Weihnachten schauen am TV Millionen zu, und auch während des Jahres mobilisieren die Pfeile-Künstler immer mehr Anhänger.