Nordwest-Zeitung

Deutscher Profi debütiert in Elite-Liga

Max 6opp (22) spielt bei Premier-League-Turnier in Berlin

- VON PATRICK REICHARDT

BERLIN – Seine Bewerbungs­unterlagen für den Elitekreis der Darts-Stars darf Max Hopp in einem Tollhaus einreichen, das er sich schöner kaum ausmalen könnte: Berlin, ausverkauf­te Arena und ganz viele Hopp-Fans.

„Das wird definitiv ein ganz großer Abend. 12 000 Leute werden erwartet, ich bin wunschlos glücklich“, sagte Hopp vor seinem PremierLea­gue-Debüt an die em Donner tag (20.15 Uhr/ Sport 1). Als erster deutscher Darts-Profi wird der 22-jährige Hesse in dem angesehene­n Wettbewerb antreten, und er bekommt es gleich mit dem fünfmalige­n Weltmeiste­r Raymond van Barneveld aus den Niederland­en zu tun.

Durch die Verletzung des Schotten Gary Anderson hat der Weltverban­d PDC neun

Lokalmatad­oren die Chance auf ein Ein-Abend-Gastspiel in der im Ligamodus ausgetrage­nen Premier League geboten, Hopp spielt logischerw­eise in Deutschlan­d.

In der Tabelle wird er nach dem einen Spiel gegen „Barney“zwar nicht auftauchen, ein Sieg gegen den Ex-Weltmeiste­r wäre allerdings ein sportliche­s Ausrufezei­chen. Denn außer den vier Besten der Weltrangli­ste (Hopp ist derzeit auf Rang 29) sind sechs weitere Spieler über Wildcards bei dem Wettbewerb dabei. Und für eine solche hat „The Maximiser“zwei gute Voraussetz­ungen: Er ist eines der Gesichter für die Zukunft – und er kommt aus Deutschlan­d, einem der wichtigste­n Absatzmärk­te der Trendsport­art in Europa.

Seit vergangene­m Jahr ist Berlin deshalb neben Rotterdam einziger Spielort abseits der Insel. Doch während es in der schon 2018 ausverkauf­ten Arena nur Duelle zwischen Engländern, Australier­n, Niederländ­ern und Nordiren zu sehen gab, können die Fans am Berliner Ostbahnhof diesmal eine echte Heimspiela­tmosphäre erschaffen. „Ich kenne dieses Gefühl. Ich wurde in Deutschlan­d auch schon ausgebuht“, sagte van Barneveld vor dem Duell, das am Donnerstag­abend als letzte von fünf Partien (gegen 22.50 Uhr) angesetzt ist.

Hopp, der bisher nur in der Fußballare­na von Gelsenkirc­hen mehr Zuschauer erlebt hat, will nach seinem Debüt auch regelmäßig zum Kreis der Spitzenpro­fis gehören. „Das macht Lust auf mehr. Wenn man es einmal erlebt hat, möchte man auch eine ganze Saison dabei sein“, sagte er DAZN.

An dem Streaming-Portal, das den Berlin-Abend wie ein Fußballspi­el mit eigener Show und Experten vor Ort präsentier­t, zeigt sich, wie sich der Stellenwer­t der einst belächelte­n Sportart in Deutschlan­d gewandelt hat. Zur WM rund um Weihnachte­n schauen am TV Millionen zu, und auch während des Jahres mobilisier­en die Pfeile-Künstler immer mehr Anhänger.

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DPA-BILD: GENTSCH Misst sich mit den Besten: Max Hopp

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