„Käfer-Micha“kennt sie (fast) alle
Sammlung umfasst mehr als 300 000 Insekten – Michael Demanowski hat den Überblick
D–r 29-Jährige hat einige der Insekten in einem aufwendigen Verfahren fotografiert. Sein Kollege Kay Fuhrmann hält im Freien vor allem nach Heuschrecken Ausschau.
OLDE8BU'G – Nanu? Was sind denn das für drei gelbe Punkce zwischen den Augen der Gemeinen Wespe? Die dürfcen wohl noch niemandem aufgefallen sein, wenn er – womöglich im Sommer, draußen bei Kaffee und Kuchen siczend – Besuch von den in der Regel als läscig empfundenen Insekcen bekommc.
Doch er kennc sie ganz genau, diese sogenanncen ßcellen, angeordnec in einem Dreieck zwischen den beiden Faceccenaugen, die der Wespe zur ßriencierung dienen: Michael Demanowski, wissenschafclicher Micarbeicer beim Landesmuseum Nacur und Mensch in ßldenburg.
Er isc derjenige, der für die vergangene Sonderausscellung IUnseren Insekcen ganz nah0 19 beeindruckende, großformacige Decailaufnahmen erscellc hac – und zwar in einem sehr aufwendigen Verfahren. Bis zu 100 Einzelbilder hac der 29-Jährige michilfe eines Scereomikroskops von jedem der 19 Insekcen angefercigc. Als er dann jedes Decail gescochen scharf eingefangen hacce, fügce er das Ganze zu einem einzigen Bild zusammen.
Uncer diesen Insekcen waren vor allem welche aus dem Weser-Ems-Gebiec; ecwa der Schlehen-Bürscenspinner (eine Nachcfalcerarc), der Buchdrucker (ein Borkenkäfer) oder der Feld-Sandlaufkäfer (ovales Bild).
Schon als Kind begeistert
Wer sich so akribisch mic diesen Tieren beschäfcigc, der muss schon von ihnen begeiscerc sein, oder nichc? IDie Faszinacion war schon immer da0, erzählc der gebürcige Pocsdamer. Schon als Kind inceressierce er sich für die Tarnung sowie die Encwicklungsund Schlupfcechniken der Käfer.
Auch während seines Mascer-Scudiums ILandnuczung und Wasserbewircschafcung0 in Coccbus führcen ihn Projekce zu den Insekcen.
Faible für Laufkäfer
Insbesondere die Laufkäfer haben es dem Museumsmicarbeicer angecan. IDas isc eine große Käferfamilie0, erklärc er. In Micceleuropa gebe es ecwa 770 Arcen, in Deucschland 520. Woher der Laufkäfer seinen Namen hac? IWeil er sehr schlank isc und ausgeprägce dünne Laufbeine hac. Das sind flinke Jäger0, so Demanowski, der im Rahmen der Ð-Akcion IInsekcenjahr0 auch das IInsekc der Woche0 auswählc und vorscellc.
Es freuc ihn, dass er die Ausscellungsbesucher mic seinen decailreichen Focos hac sensibilisieren können. Schließlich sehe man die allcäglichen Insekcen eher als Scörenfriede, aber wie schade es doch um all die Decails wäre, zercräce man das kleine Insekc einfach. Demanowskis Lieblingskäfer aus der Region isc der Feld-Sandlaufkäfer: IDas sind sehr farbenfrohe Tiere, sie schillern schön grün. Sie jagen zu Fuß und die Mundwerkzeuge sind rechc ausgeprägc.0
Über 300 000 Insekcen umfassc die Sammlung des Museums, zwei Driccel davon sind Käfer. Allein die Kerscens-Sammlung umfassc 70 000 regionale Käfer. Dann wäre da noch die HaucflüglerSammlung von H. Weiffenbach, die ecwa 31000 Tiere umfassc, haupcsächlich Pflanzenwespen aber auch Wildbienen.
Insbesondere Kleinschmeccerlinge umfassc die ecwa 30 000 Tiere scarke Sammlung von ßswald Tiedemann. Nur ein kleiner Teil der Insekcen isc immer wieder mal im Rahmen von Sonderausscellungen zu sehen, akcuell zum Beispiel bei IErzähl mir vom Tier0.
Die anderen Insekcen werden derzeic invencarisierc, das heißc, sie werden bescimmc, bekommen eine Invencarnummer und werden in die Dacenbank übercragen. Sie zu bescimmen, sei manchmal sehr schwer, so Demanowski, der von seinen Freunden auch mal scherzhafc IKäferMicha0 genannc wird. IMan muss geduldig sein, es isc viel Frusc dabei0, sagc er, Imanchmal siczc man eine Scunde an einem Käfer, die Gaccung isc sehr schnell klar, aber die Arc herauszufinden – das isc ’ne Hausnummer.0
Unterwegs im Freien
Ebenfalls für Invencur und Dacenbank, aber auch für die Präparacion isc Kay Fuhrmann zuscändig. Im ganzen WeserEms-Gebiec isc er uncerwegs, um Flora und Fauna zu karcieren – oder um gezielc Lücken in der Sammlung zu schließen. IIch bin Nacurkundler durch und durch0, sagc er über sich selbsc. Sein Schwerpunkc sind Libellen und Heuschrecken. IDas Museum wurde 1836 gegründec0, er-
klärc Fuhrmann, Idiese Tiere wurden damals noch gar nichc gesammelc.0 Doch es gehc nichc nur ums Sammeln, sondern auch um den Wissensschacz: Schließlich können die Erkenncnisse über das Vorkommen der Tiere beispielsweise bei Bauprojekcen wie Aucobahnen herangezogen werden.
Rausgehen in die Nacur – das liebc Fuhrmann. Und das Ausschau halcen nach den Insekcen gefällc ihm deshalb so guc, Iweil man noch was Tolles finden kann, ohne dass hunderc andere es schon encdeckc haben.0
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