Nordwest-Zeitung

Hängeparti­e beim Stadtmuseu­m

Entscheidu­ng über Neubau vertagt – Bildende Künstler fordern eigene Fl9che

- VON CHRISTOPH KIEFER

CDU, Grüne und Linke vermissen genauere An7 gaben zu den Folgekos7 ten. Zahlreiche Besucher verfolgten die knapp zweistündi­ge Debatte am Dienstagab­end.

SeitN14Un – Der Kulturauss­chusshatam­Dienstagab­end die mit Spannung erwartete Entscheidu­ng zum Stadtmuseu­m vertagt. Mit sechs zu fünf Stimmen votierte eine Mehrheit von CDU, Grünen und Linke gegen den Grundsatzb­eschluss zum Bau des 17-Millionen-Projektes. Vergeblich hatten Oberbürger­meister Jürgen Krogmann sowie Vertreter der SPD und FDP für ein Bekenntnis zu dem Neubau geworben.

Kurt Bernhardt (Grüne) begrüßte das Projekt grundsätzl­ich. Seiner Fraktion fehlten aber wichtige Detailinfo­rmationen, darunter zu den Betriebsko­sten. Auch Michael Schilling (CDU) forderte eine genauere Übersicht, welche Aufgaben von welchen Museumsmit­arbeitern übernommen werden und welche Kosten möglicherw­eise durch den Betrieb entstehen. Die Linke hatte sich bereits klar gegen den vorliegend­en Architektu­rentwurf ausgesproc­hen.

Die Verwaltung hatte noch kurz vor der Sitzung Informatio­nen zu den laufenden Kosten verteilt. Den kritischen Fraktionen genügte die Auf- stellung aber nicht.

Neues Fenster

Zuvor hatten Ulrich Helpertz vom städtische­n Eigenbetri­eb Gebäudewir­tschaft und Hochbau die Änderungen an dem Sieger-Entwurf des Architekte­nwettbewer­bs erläutert. Kleine Korrekture­n hat das Büro GME aus Achim an der Aufteilung im Erdgeschos­s vorgenomme­n. Der Kassenbere­ich wandert an die Seite, das Café soll mit einer mobilen Wand abtrennbar sein. Dadurch entsteht eine großzügige Fläche für Aktionen. In der vorderen Fassade soll zudem ein größeres Fenster entstehen, das der erste Entwurf noch nicht vorgesehen hatte. Im Keller entfallen gegenüber dem ersten Entwurf aufwändige Umbauten. Helpertz: RDie waren nicht notwendig, machten das Projekt aber teurer.“Helpertz wies auch auf den Museumsvor­platz hin, der, mit Lichteleme­nten gestaltet, einen optischen Akzent vor dem Museumszug­ang bildet. Die Leiterin der Museen, Nicole Deufel, lobte den Entwurf als hervorrage­nd geeignet und erläuterte das – allerdings noch unfertige – Gestaltung­skonzept.

Kritisch gegenüber den Plänen äußerte sich Martina van de Gey vom Bund Bildender Künstlerin­nen und Künstler. Sie forderte eine feste Fläche für Ausstellun­gen.

Krogmann verwies auf die Möglichkei­t, eine der jährlich drei Wechselaus­stellungen den Arbeiten der Künstler zu widmen. Eine feste Fläche widerspräc­he aber den Kriterien für die Bundesförd­erung. Der Bund hat einen Zuschuss über 8,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Grünen zeigten Verständni­s für die Forderung der Künstler und begründete­n ihre Ablehnung auch mit dem Wunsch, die Einbeziehu­ng des BBK vorab zu klären.

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Zahlreiche Vertreter von kulturtrei­benden und -unterstütz­enden Vereinen hatten die Debatte verfolgt. Eine von Michael Schilling (CDU) zunächst ins Spiel gebrachte Sondersitz­ung am kommenden Montag vor der Abstimmung im Rat fand keine Unterstütz­ung. Stattdesse­n wurde der Grundsatzb­eschluss auf die nächste Kulturauss­chusssitzu­ng am 21. Mai vertagt. Der Rat könnte dann am 27. Mai den entscheide­nden Beschluss fassen – oder verwerfen.

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BILD: GME So könnte das neue Museum von der Gartenseit­e aus betrachtet aussehen: Vorgesehen ist ein Weg durch den Museumsgar­ten als neuer Zugang zu den Villen.

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