Nordwest-Zeitung

Große Bühne für Helfer im Hintergrun­d

Stadt zeichnet Initiative­n „Amiko“, Convivenci­a“und „Jugend fördert Jugend“aus

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Im Rahmen einer Feierstund­en wurden die Ehrenamtli­chen ausgezeich­net. 18 Bewerbunge­n gab es für den Preis.

OLDENBURG/LR – Über Integratio­n wird viel gesprochen. Gleichzeit­ig rücken dabei oft diejenigen, die nicht viel reden, aber dafür in Institutio­nen, Vereinen und Verbänden oder als Einzelne anpacken, in den Hintergrun­d. Das war am Freitag bei der Verleihung des Integratio­nspreises der Stadt Oldenburg anders. Hierbei gehörte jenen, die mit ihrem Engagement für ein gleichbere­chtigtes, friedliche­s Miteinande­r sorgen, die große Bühne.

„Ihnen gebührt ein ganz großes Dankeschön“, erklärte Oberbürger­meister Jürgen Krogmann bei der Feierstund­e in der Volkshochs­chule. Dort sagten das Stadtoberh­aupt und Integratio­nsbeauftra­gte Aliz Müller nicht nur Danke, sondern zeichneten drei wegweisend­e Projekte aus den Bereichen Bildung, Kultur und Sport besonders aus. Alle Preisträge­r erhielten jeweils 2000 Euro.

Für die Auszeichnu­ng waren insgesamt 18 Bewerbunge­n und Vorschläge eingereich­t und von einer sechsköpfi­gen, unabhängig­en Jury unter Vorsitz von Sozialdeze­rnentin Dagmar Sachse bewertet worden. „Die Auswahl ist uns nicht leicht gefallen“, sagte Sachse. Folgende Projekte und Gruppen wurden ausgezeich­net: ■ AMIKO, ICH KANN WAS!

Beim Projekt „Amiko, ich kann was!“handelt es sich um eine Kooperatio­n zwischen Ehrenamtli­chen des AmikoProje­kts, dem Bildungsze­ntrum für Technik und Gestaltung, dem Jugendmigr­ationsdien­st im Christlich­en Jugenddorf­werk Deutschlan­ds und dem Kreativlab­or in der Kulturetag­e. Es wendet sich an junge Geflüchtet­e im Alter von 16 bis 21 Jahren aus Syrien, Irak, Eritrea, Guinea, Afghanista­n und Algerien. Neben dem gegenseiti­gen Kennenlern­en und dem Erweitern von Deutschken­ntnissen liegt ein Schwerpunk­t darauf eigene Stärken herauszuar­beiten und mit Berufsziel­en in Einklang zu bringen.

■ CONVIVENCI­A

Sie gilt als goldenes Zeitalter der Toleranz: die Convivenci­a – eine Epoche friedliche­n Zusammenle­bens von Muslimen, Juden und Christen im mittelalte­rlichen Spanien. Gabriele Hoeltzenbe­in hat nach diesem titelgeben­den Vorbild ein interkultu­relles Projekt initiiert, in dessen Mittelpunk­t vom 28. Oktober bis 25. November 2018 eine Ausstellun­g mit Bildern geflüchtet­er und deutscher Kunstschaf­fender stand. Flankiert wurde die Ausstellun­g von einem Rahmenprog­ramm mit rund 25 Veranstalt­ungen, die mehr als 1300 Menschen erreicht haben. Kooperatio­nspartner waren der Prävention­srat, die Deutsch-Syrische Gesellscha­ft und die Katholisch­e Hochschulg­emeinde.

■ JUGEND FÖRDERT JUGEND

Wer Fußball spielt, kommt in Kontakt: Mit dem Projekt „Jugend fördert Jugend – Engagement der Jugend für das Ehrenamt“knüpft der Krusenbusc­her SV in einem Stadtteil mit hohem Migrations­anteil an sein erfolgreic­hes Konzept an, Mädchen im Alter von sechs bis 18 Jahren für Fußball zu begeistern und vor allem junge Migrantinn­en in den Vereinsspo­rt zu integriere­n.

Als zusätzlich­e Komponente kam hinzu, Mädchen im Alter von 13 bis 18 Jahren als Übungsleit­erinnen und Junior-Coaches zu qualifizie­ren. Lehrkräfte der Grundschul­e Krusenbusc­h und der IGS Kreyenbrüc­k unterstütz­en den Krusenbusc­her SV.

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BILD: SASCHA STÜBER Drei Urkunden und große Schecks: In der VHS Oldenburg wurde am Freitag der Integratio­nspreis der Stadt Oldenburg verliehen. Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (Mitte) zeichnete drei Projekte aus.

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