Jugendkultur wird ausgebaut
Renovierung und Sanierung in Gebäuden auf altem Kasernengelände
Rund 600 000 Euro hat das Land Niedersachsen für das Internationale Jugendprojektehaus gegeben. Zurzeit wird dort auch das Gästehaus mit 60 Betten kernsaniert. Landtagsabgeordnete sahen sich mal um.
DONNERSCHWEE – Auch wenn man sich zunächst mit einigen Provisorien begnügen muss, ist man doch glücklich. Bis zum Abschluss der Renovierungsund Sanierungsarbeiten der einzelnen Gebäude, die der Verein Jugendkulturarbeit in der ehemaligen Donnerschweer-Kaserne belegt, dauert es zwar noch etwas. Aber es gibt große Unterstützung von der Stadt, vom Land und des Bundes. „Ja, auch von der EU bekommen wir Geld“, sagt Gina Schumm, Geschäftsleitung für politische kulturelle Jugendbildung des Vereins.
Dettmar Koch, Geschäftsleitung Internationales Jugendprojektehaus und zuständig für Finanzen freut sich, dass allein die Stadt Oldenburg rund 250 000 Euro an Zuschüssen gestellt hat. Von den Gesamtzuschüssen des Landes Niedersachsen von rund 600 000 Euro sollen vor allen Dingen energetische Maßnahmen, Trinkwassersanierung und Brandschutzmaßnahmen finanziert werden. Bis Oktober soll das Gäsarbeit.
tehaus mit rund 60 Betten fertig sein. Das Haus wird kernsaniert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Jedes der Vierbettzimmer erhält ein Bad. Das jetzige Badezimmer wird für Jugendliche mit Handicap hergerichtet.
Alte Urlaubsscheine
Am Freitag kamen die Landtagsabgeordneten Esther Niewerth-Baumann (CDU), Hanna Naber und Ulf Prange (beide SPD) zur Baustellenbesichtigung unter Leitung von Architekt Philipp Möhlenkamp. Dabei erfuhren sie auch, dass beim Umbau alte Urlaubsscheine der damaligen Soldaten und Zahnpastatuben aus Aluminium auf dem Dachboden zum Vorschein gekommen sind.
Für die 16 festen Mitarbeiter der Verwaltung und rund
30 Honorarkräften wird man vorerst einen Zirkuswagen als Büro nutzen. „Kulturelle Bildung ist nicht ohne politische Bildung möglich“, betonte Dettmar Koch vor den Gästen. Und: „Die Stadtteilgruppen sind die kulturelle Basis für unsere Arbeit“, sagte Gina Schumm. „Wir sind ein kulturelles Zentrum mit Strahlkraft in die Region ins Ammerland und Friesland“, stellte Jörg Kowollik, Geschäftsleitung kulturelle Projektarbeit, fest. Für Niedersachsen man sogar die Servicestelle für internationale Aufgaben.
Auch viele Oldenburger nehmen das Angebot des Vereins wahr. Laut Geschäftsleitung verzeichnet man rund 20000 Tagesgäste pro Jahr und 9000 Übernachtungen. Allein vier Theatergruppen proben wöchentlich in den Räumen der Jugendkultur- An 20 Tagen im Jahr werden unterschiedliche Seminare angeboten und an 15 bis 20 Tagen finden internationale Begegnungen statt. Das Jugendtheater sei ein voller Erfolg, so Koch, und von den Stadtteilgruppen gehe viel „in die internationale Szene“, meinte der Finanzmann des Vereins. „Einmal im Jahr fahren wir nach Südafrika“, fügte er hinzu. Jörg Kowollik sagte: „Wir können nicht die Welt retten, aber wir können für Europa arbeiten. Auf europäischer Ebene werden Freundschaften geschlossen, denn Europa ist für die Jugendlichen sehr wichtig.“
Seit zehn Jahren vor Ort
Als Fachverband und Förderverein unterstützt der Verein die Jugendkulturarbeit und kulturelle Projekte mit Kindern und Jugendlichen aus den Bereichen Tanz, Theater, Kunst und Musik. Seit Beginn der Vereinsarbeit im Jahr 1995 liegt ein Schwerpunkt in der Durchführung und Unterstützung stadtteilorientierter theaterpädagogischer Arbeit. „Weiße Rose 1“ist seit 2009 die Adresse des Internationalen Jugendprojektehauses. Sie ist die zentrale Bildungsstätte und soziokulturelles Zentrum zahlreicher Vereinsaktivitäten. Drei Schwerpunkte bilden das Fundamt des Vereins: kulturelle, internationale und politische Bildungsarbeit.
Mehr Infos unter www.jugendkulturarbeit.eu