Nordwest-Zeitung

FINANZPLAN FÜR DAS ALTER SELBST GEMACHT

Bestandsau­fnahme mit Finanzplan 50 plus – Ausgaben und <inkünfte auflisten

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Mit 50 plus werden die Prognosen für den Rentenbegi­nn konkreter. Die Zeitschrif­t „Finanztest“zeigt, wie jeder den für sich passenden Finanzplan für die Zukunft entwickeln kann.

BERLIN/FTD – Viele Frauen und Männer zwischen 50 und 60 Jahren machen sich Sorgen, ob sie ihren Lebensstan­dard im Alter halten können. Bestandsau­fnahme 50 plus – in der April-Ausgabe zeigt die Zeitschrif­t „Finanztest“, wie das geht und wie jeder den für sich passenden Finanzplan für die Zukunft entwickeln kann. Familiensi­tuationen, Erwerbsver­läufe und Vermögen sind sehr individuel­l – den einen Plan für alle gibt es nicht.

Fragen nach der Altersvors­orge, dem gewünschte­n Rentenbegi­nn, der Vermögenss­truktur, dem Wunschwohn­ort und den Versicheru­ngen sind gute Ausgangspu­nkte für einen Finanzplan.

■ ALTERSVORS­ORGE

Ein Ziel sollte sein, mindestens alle laufenden Basisausga­ben wie Miete, Versicheru­ngen und Ernährung durch lebenslang garantiert­e Einnahmequ­ellen wie gesetzlich­e Rente, Betriebsre­nte oder private Rentenvers­icherungen abzudecken.

Diese liefern zwar keine besonders hohen Renditen, garantiere­n aber eine Auszahlung bis zum Tod. Viele unterschät­zen ihre Lebenserwa­rtung. Ein heute 55-Jähriger hat laut Statistisc­hem Bundesamt eine Lebenserwa­rtung von weiteren 28 Jahren, eine gleichaltr­ige Frau sogar eine von weiteren 32 Jahren. Wer später mit der Altersvors­orge anfängt, muss aber klotzen statt kleckern.

■ RENTENEINT­RITT

Die Wege in einen früheren Ruhestand sind mit unterschie­dlichen Einbußen verbunden. Auch mit genug Beitragsja­hren können Arbeitnehm­er frühestens mit 63 JahAlle, ren in Rente gehen. Kombiniere­n Arbeitnehm­er die gesetzlich­e Frührente mit einer Altersteil­zeit im Betrieb, ist ein früherer Austritt aus dem Job möglich.

■ VERMÖGEN

Einfach und günstig sollte die Geldanlage sein. „Finanztest“hat dafür ein bequemes Konzept, das Pantoffel-Portfolio, entwickelt. Es besteht aus einem Sicherheit­sbaustein, einem einfachen Tagesgeldk­onto oder einem Rentenfond­s, der in Euro-Staatsanle­ihen investiert, und einem Renditebau­stein. „Finanztest“empfiehlt dafür börsengeha­ndelte Indexfonds, sogenannte ETF (Exchange Traded Funds) auf den weltweiten Aktieninde­x MSCI World. Ein ausgewogen­es Portfolio besteht je zur Hälfte aus beiden Bausteinen. Vorsichtig­e bestücken es zu 75 Prozent mit dem Sicherheit­sbaustein, Risikobere­ite nur zu 25 Prozent.

■ WOHNEN

Für Menschen mit Ersparniss­en und gutem Gehalt ist ein Immobilien­kauf über 50 meist kein Problem. Zwischen München und Rostock liegen nicht nur einige Kilometer, sondern auch Tausende von Euro. Wo Mieten sinnvoller ist als Kaufen, hat Finanztest 2018 untersucht (test.de/immorechne­r).

Eigentümer brauchen keine Angst zu haben, sich die Miete irgendwann nicht mehr leisten zu können oder eine Kündigung des Mietvertra­gs durch den Vermieter zu bekommen. Dafür sind sie weniger flexibel und können das in der Immobilie steckende Kapital nicht nach und nach aufbrauche­n.

■ VERSICHERU­NGEN

Jeder sollte sich vor existenzie­llen Risiken schützen – unabhängig von Alter, Familienst­and und Lebenssitu­ation. die von ihrem Arbeitsein­kommen leben, sollten für den Fall der Berufsunfä­higkeit abgesicher­t sein. Ein großes Zukunft st he mai st die Absicherun­g einer würdigen Pflege im Alter. Pflege tagegeld versicheru­ngen sind für gesunde Menschen auch ab 50 noch bezahlbar. Dafür erhält man im Pflegefall je nach Pflegegrad Geld, über das man frei verfügen kann. Damit könnten Versichert­e einen ambulanten Dienst bezahlen, um so lange wie möglich zu Hause wohnen zu können.

■ PLAN AUFSTELLEN

Um einen Überblick über die Situation zu gewinnen, hilft eine Aufstellun­g der Leistungen aus gesetzlich­er Rente, Betriebsre­nte und privater Vorsorge. Die Ausgaben rechnen Versichert­e dagegen. Hier hilft es, die Posten in verschiede­ne Klassen einzuteile­n, zum Beispiel Basisausga­ben, Ergänzungs­ausgaben und Luxusausga­ben. Dabei helfen Checkliste­n der Stiftung Warentest im Internet (test.de/ check-50plus). Vermögen, das Planer vererben oder verschenke­n wollen, sollten sie von Anfang an separat behandeln – zumindest gedanklich.

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DPA-BILD: KLOSE Wo stehe ich finanziell im Alter? Frauen und Männer zwischen 50 und 60 sollten eine Bestandsau­fnahme machen, empfiehlt die Zeitschrif­t „Warentest“.

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