Nordwest-Zeitung

Ein Fast-Food-Franchise in der Krise?

Restaurant­s müssen keinen Mindestabs­tand zueinander haben

- VON MAXIMILIAN KÜRTEN

OLDENBURG Eine offene Theke, die die Frische der Zutaten zeigen soll, sowie schnell und individuel­l zubereitet­e Sandwiches – das ist das SubwayKonz­ept. Die Kette vergrößert­e sich seit ihrer Gründung 1965 stetig. Mittlerwei­le ist Subway das weltweit größte Fast-Food-Unternehme­n. Doch in den vergangene­n Jahren häuften sich Berichte über eine Krise. Warum?

Subway ist ein FranchiseU­nternehmen. Wer eine Filiale eröffnen will, kauft eine Lizenz, um Namen und Konzept nutzen zu dürfen. Franchisen­ehmer zahlen rund zwölf Prozent ihres Umsatzes an

Subway. Diese Gebühren sind höher als bei anderen Unternehme­n. Subway gibt neuen Franchisen­ehmern keinen Mindestabs­tand zu anderen Filialen vor. Die Nähe zu weiteren Filialen und die Gebühren trieben nach dem Boom von Gründungen jedoch einige Franchisen­ehmer in den Ruin. So sank die Zahl der Restaurant­s seit 2016 um 1600. Vor allem die Lage in den USA bleibt instabil. Denn viele Franchisen­ehmer schließen ihre Geschäfte nicht, sondern verkaufen sie weiter. Die neuen Besitzer übernehmen die Defizite.

Für den Mutterkonz­ern schien das lange kein Problem zu sein. Solange die Einnahmen flossen, war von Konzernsei­te nur wenig Unterstütz­ung zu erwarten, wie es von Franchisen­ehmern in einer ZDFinfo-Dokumentat­ion hieß. Doch die sich häufenden Pleiten und die sich verändernd­e öffentlich­e Wahrnehmun­g zwingen Subway immer mehr zum Handeln. Denn auch das Image vom gesunden Fast Food bröckelt immer mehr. Die Unzufriede­nheit der deutschen Franchisen­ehmer sorgte zudem dafür, dass Subway zwischen 2009 und 2017 aus dem FranchiseV­erband ausgeschlo­ssen war.

Doch wird die Marktmacht Subways in Deutschlan­d Schaden nehmen? Dies scheint nicht der Fall zu sein. Subway möchte nach eigenen Angaben die Zahl der Standorte weiter erhöhen. Da die Filialdich­te in Deutschlan­d noch relativ gering ist, werden Probleme wie in den USA hierzuland­e eher unwahrsche­inlich sein. Auch die vier Oldenburge­r Filialen nehmen sich durch ihre Lage ihre Kunden nicht weg.

Zentral wird für Subway ihr Umgang mit den Franchisen­ehmern sein. Falls das Unternehme­n weiter den Kurs seiner stark gewinn- und nur wenig partnersch­aftlich orientiert­en Franchisep­olitik behält, könnte das Unternehme­n nicht an den Kunden, sondern an sich selbst scheitern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany