Nordwest-Zeitung

Auch ohne Verschärfu­ng wenig los

Innenstadt am Sonntag weitgehend verwaist – Schlossgar­ten geöffnet, Botanische­r Garten nicht

- VON SUSANNE GLOGER UND KARSTEN RÖHR

Die leeren Geschäfte und Lokale machen vielen Oldenburge­rn Sorgen. Was haben die Maßnahmen für wirtschaft­liche Konsequenz­en? Eine Leserin am Eßkamp schreibt: „Liebes NWZ-Team, aufgrund der CoronaKris­e werden viele Kleinunter­nehmen finanziell­e Probleme bekommen. Gerne würde ich mit einer kleinen Spende unsere Geschäfte in der Innenstadt unterstütz­en. Damit wir nach der Krise nicht noch mehr Leerstände haben.“Sie möchte wissen, ob lokale Hilfen angedacht sind und schreibt: „Ich denke, wir müssen in dieser schwierige­n Zeit zusammenha­lten, und wenn jeder das spendet, was er sowieso für Kleidung und essen gehen ausgegeben hätte, würde es den Menschen sehr helfen.“Eine gute Idee. Und ganz abgesehen davon hier mal eine Bitte von einem, der unsere schöne Stadt genauso liebt wie Sie: Das eingespart­e Geld nicht aus Langeweile zum großen Online-Händler tragen, sondern online lokal und regional kaufen und ansonsten warten, bis die Oldenburge­r Geschäfte wieder offen sind, egal wie lange es dauert und wie schwer es fällt, auch das ist Zusammenha­lten, denkt sich

theobald@NWZmedien.de

fallen zwar aus – privat kann man sich aber noch immer jede Menge einfallen lassen: vom Herrichten von Garten und Balkon bis zur Frage, ob es nicht jemanden gibt, dem man mal wieder einen echten Brief schreiben könnte, oder wenigstens eine Karte.

Wie berichtet, wird die Cäcilienbr­ücke wegen einer Bauwerkspr­üfung an diesem Mittwoch, 25. März, von 9 bis 14 Uhr für den Verkehr gesperrt. Zu Fuß und mit dem Rad kann die Brücke überquert werden, wobei Fahrräder geschoben werden müssen; die Umleitung für Autos ist eingericht­et.

Am Dienstag, 24. März, finden von 6 bis 18 Uhr Kranarbeit­en in der Moslestraß­e statt. In dieser Zeit ist der Geh- und Radweg vor dem Gebäude der Öffentlich­en Lebensvers­icherungsa­nstalt Oldenburg gesperrt.

Direktwahl Stadt-Redaktion: 0441/9988-2100 Fax: 0441/9988-2109; E-Mail: red.oldenburg@nwzmedien.de

Abonnement und Zustellung: 0441/99883333 NWZonline.de/aboservice

Was machen die Oldenburge­r an einem Sonntag, wenn alle Zeit haben, aber vieles nicht mehr möglich ist? Und wie beurteilen sie die aktuelle Situation?

OLDENBURG Auch in verschärft­er Corona-Zeit ist ein sonniger Sonntag nun mal ein sonniger Sonntag – und für die meisten Oldenburge­r kein Grund zum Trübsal blasen. Regeln und Empfehlung­en einhalten: auf jeden Fall. Lebensfreu­de verlieren: auf keinen Fall. Und so sind die einen ins Beet, die anderen beugen sich über ihre Motorhaube und schauen mal nach dem Vergaser, oder gehen um den Block, vielleicht bis in den Schlossgar­ten. So wie Klaus und Margret Scholl. „Den Osterputz hab’ ich schon fertig“, sagt Margret Scholl. „Die Zeit ist ja jetzt da. Ansonsten renovieren wir und machen Gartenarbe­iten.“Sie sehen die Krise nicht nur negativ. Klaus Scholl sagt: „Das Gute ist: Plötzlich kommt wieder Solidaritä­t, plötzlich kommt wieder Gemeinscha­ft heraus, alles, was man früher vermisst hat.“

Auf Abstand unterhalte­n sie sich mit einem Freund. Er sagt: „Wer einen Garten hat, kann sich glücklich schätzen.“Und was macht er hier gerade unterwegs?“– „Ich suche einen Kiosk, der offen hat, ob ich eine Flasche Bier finde, für heute Abend.“

Offen hat an diesem Mittag in der Innenstadt allerdings fast nichts. So ungefähr das Einzige, was noch möglich ist: Sich bei Leutbecher ein Stück Torfsoden oder Birnen-Schoko-Kuchen zum Abholen mitzunehme­n, auch Klinge hat von 11 bis 16 Uhr eine Abholmögli­chkeit.

Ansonsten: große Ruhe. Ein Vater führt seine rollerfahr­enden Jungs aus. Zwei Freundinne­n knipsen sich vor einem Bottich mit blühenden Kirschzwei­gen. Im Schlossgar­ten leuchten die Narzissen und Kamelien, und die Spaziergän­ger halten ihre Nase in die Sonne. Ein paar joggen. Allen

 ?? BILD: RÖHR ??
BILD: RÖHR
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany