Anwohner ärgern sich über Halteverbotsschilder
Müllwerker gerät mit Lieferantin in Streit über ihr abgestelltes Lieferauto
OHMSTEDE Eigentlich war der Anlass nichtig, doch die Folgen sind aus Sicht der Anlieger aus der Kniphauser Straße gravierend. Halteverbotsschilder stehen im Wendehammer der Straße heute dort, wo bis vor wenigen Wochen noch Autos parken durften.
Was ist passiert? Vor etwa einem halben Jahr fuhr ein Müllauto in die Straße ein, um die Tonnen zu leeren - wie es am Donnerstag und Freitag dort üblich ist, erzählt Anlieger Günter Pohl. Auch dieses Mal hatte die Mitarbeiterin eines Lieferservices aus einer Küche in Eversten ihr Auto im Wendehammer abgestellt, um das Essen zur Haustür des Auftraggebers zu bringen. Das erboste Ärgern sich über die Halteverbotsschilder: Volker Schütte (links) und Günter Pohl
einen Müllmann so sehr, erzählt der 82-Jährige weiter, dass er die Frau übel beschimpfte und die geleerten Mülltonnen schließlich hinter das Auto der Lieferantin abstellte
und sie damit blockierte.
Pohl beobachtete die Szene und geriet nun seinerseits mit dem Müllwerker in Streit, den er auf sein aus seiner Sicht unverschämtes Verhalten ansprach. Er würde dafür sorgen, dass die Anwohner ihre Tonnen demnächst bis zum Mühlenhofsweg rollen müssten, drohte der Müllwerker daraufhin.
Pohl beschwerte sich bei der Stadt, nachmittags meldete sich ein Mitarbeiter vom Abfallwirtschaftsbetrieb bei ihm und entschuldigte sich. Ein paar Wochen später wurden im Wendehammer dann aber zwei zusätzlich Halteverbotsschilder aufgestellt mit dem Zusatz, dass dort donnerstags und freitags das Parken von 7 bis 16 Uhr verboten ist.
Pohl beschwerte sich erneut, woraufhin ein Schild versetzt wurde, um zusätzliche Parkplätze zu schaffen.
Die Stadtverwaltung räumte in der Sitzung des Verkehrsausschusses vom 17. Februar ein Versehen ein.
Dem 82-Jährigen reichte das allerdings nicht. Er will, dass auch das Schild auf der rechten Straßenseite um rund 20 Meter nach hinten versetzt wird, damit die Bewohner der Häuser 18 und 20 vor ihren Grundstücken parken können. Der Antrag liegt bei der Stadt.
Auf Nachfrage der Ð bestätigte Stadtsprecher Reinhard Schenke das Aufstellen der Schilder. Aber: „Der jetzige Standort des Schildes ist nicht mehr veränderbar, weil ansonsten die Fahrzeuge des AWB Probleme bekommen. Es hat sogar extra deswegen eine Testfahrt gegeben“, teilte Schenke mit.