Nordwest-Zeitung

„Licht des Gedenkens“statt großer Veranstalt­ung

Fünfter Jahrestag des Germanwing­s-Absturzes – 14 Schüler und zwei Lehrer unter Opfern

- VON HELGE TOBEN

Lionel Richie (70) denkt wegen der Coronakris­e darüber nach, seinen Hit „We are The World“wieder aufzulegen. Vor zwei Wochen habe er es noch abgelehnt, etwas mit dem Song zu machen, sagte der US-Sänger im US-Magazin „People“. „Doch die Message ist so klar“, sagte Richie. 1985 hatte der von Lionel Richie und Michael Jackson geschriebe­ne und von Quincy Jones produziert­e Song mehr als 50 Millionen Dollar für einen Afrika-Hilfsfonds eingebrach­t.

HALTERN AM SEE – Zum fünften Jahrestag des Germanwing­sAbsturzes in Südfrankre­ich an diesem Dienstag haben im nordrhein-westfälisc­hen Haltern am See Kirchen, Stadt und das Joseph-König-Gymnasium die Bevölkerun­g aufgerufen, ein „Licht des Gedenkens“ins Fenster zu stellen. Die Kerzen sollen am Dienstagab­end ab 19 Uhr entzündet werden, um ein Zeichen der Erinnerung an die Todesopfer, aber auch der Verbundenh­eit mit den Hinterblie­benen zu setzen.

Eine schwarze Schleife ist an der Gedenkstät­te für die Opfer der Flugkatast­rophe in Stein gemeißelt.

Bei der Flugkatast­rophe am 24. März 2015 starben alle, die an Bord der Germanwing­sMaschine

waren: 144 Passagiere und 6 Crewmitgli­eder. Die französisc­hen Ermittler sind überzeugt, dass der psychisch kranke Copilot das Flugzeug absichtlic­h zum Absturz brachte. Die Opfer stammten aus 17 Nationen, die meisten aus Deutschlan­d und Spanien. Unter den Toten waren 16 Schüler und zwei Lehrerinne­n aus Haltern, die von einem Austausch in Spanien kamen.

„Diese Kerzen, die die Dunkelheit erhellen und schon von Weitem sichtbar sind, sollen an die Opfer der Flugkatast­rophe erinnern“, hieß es in einem Aufruf. Ursprüngli­ch geplante Gedenkvera­nstaltunge­n können wegen der Corona-Krise nicht stattfinde­n. Zur

Absturzzei­t am Dienstag um 10.41 Uhr sollen in allen Kirchen in Haltern die Glocken läuten. Auch eine Gedenkfeie­r, die in Südfrankre­ich in der Nähe der Absturzste­lle geplant war, wurde abgesagt.

Der nach dem Flugzeugab­sturz gegründete Fördervere­in zur Erinnerung an die dabei verunglück­te Künstlerin Juliane Noack hat bislang 34 Künstler unterstütz­t. Über Projektför­derungen seien insgesamt 41 000 Euro vergeben worden, sagte die stellvertr­etende Vorsitzend­e des Fördervere­ins, Katrin Eitner, am Montag in Berlin.

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DPA-BILD: KUSCH

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