Erst komisch, dann blutig: „Das Gesetz sind wir“
Julia Koschitz und Aljoscha Stadelmann sind im Bremer Bahnhofsviertel auf Streife
BERLIN – Polizisten auf Streife müssen heutzutage viel aushalten: Sie werden beschimpft, angepöbelt, bespuckt und angegriffen. Irgendwann ist es dann einfach mal genug – sagen sich zwei besonders dreisten und provokanten Aktion eines arabischen Clans beschließen die zwei tapferen Polizisten, die kriminellen Söhne von Clanchef Issa (Merab Ninidze) und ihn selbst mit ihren eigenen Methoden zu schlagen. Und deren gerissenen Anwalt Misovic (Marc Hosemann) gleich mit.
Leider stehen da zwei durch und durch korrupte Polizeibeamte im Weg. „Wir wollen ja keine schwarzen Schafe bei der Polizei, nicht wahr“, sagt LKA-Mann Bender (Michael Wittenborn) und fängt zusammen mit seiner Kollegin Krohn (Bernadette Heerwagen) schallend an zu lachen. Damit meint er sie beide, denn sie machen lukrative Geschäfte mit dem Clan. Jedoch
In Bremen sind Klaus Burck (Aljoscha Stadelmann) und Maja Witt (Julia Koschitz) als Polizisten unterwegs.
unterschätzen sie die beiden uniformierten Kollegen gewaltig, die drauf und dran sind, alle ihre Gegner vortrefflich auszutricksen – mit recht ungewöhnlichen Mitteln.
Regisseur Markus Imboden und Autor Holger Karsten
Schmidt lassen ihren Film, der bis dahin eine Kriminalkomödie ist, kurz nach der Hälfte kippen – es folgt eine wilde Schießerei, bei der es Tote gibt. Den Polizisten wird klar, dass sie die Grenze zwischen Pflichtgefühl und Selbstjustiz zu überschreiten drohen.
Diese schwierige, aber gelungene Mischung aus komischen und bedrohlichen, sehr harten Szenen macht den Film aus, in dem alles hintersinnig und überspitzt erzählt wird. Zudem geht es um aktuelle Themen wie gesetzlose Clans und fehlende Anerkennung gegenüber der Polizei-Arbeit.
Hinzu kommen Hauptdarsteller, die fabelhaft knappe Dialoge von sich geben. Julia Koschitz (45, „Im Schatten der Angst“) und Aljoscha Stadelmann (45, „Harter Brocken“) geben ihren zutiefst einsamen Figuren, die einander blind vertrauen, klare Kanten. Koschitz spielt ebenso durchtrieben wie verletzlich, Stadelmann schreckt sogar vor völliger Nacktheit nicht zurück.