Weiter Wirrwarr ums Abitur
Niedersachsen will bis Freitag entscheiden
HANNOVER – Die Kultusminister der Länder haben sich darauf geeinigt, dass die Abiturprüfungen in Deutschland trotz der Corona-Pandemie stattfinden sollen. Eine Absage der Abiturprüfungen sei „zum heutigen Zeitpunkt“nicht notwendig, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin und derzeitige Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), am Mittwoch in Mainz.
Doch trotz dieser Klarstellung ist in Niedersachsen offenbar weiter unklar, ob der Zeitplan angesichts der Coronakrise eingehalten werden kann. Das Land will erst bis Freitag über eine mögliche Verschiebung entscheiden. Das sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Mittwoch im Landtag.
Geplant ist, dass die schriftlichen Abiprüfungen am 20. April mit dem Fach Geschichte beginnen und am 13. Mai mit Sport und Informatik enden. Wegen der Rückkehr der Gymnasien zum Abi nach 13 Schuljahren gibt es in diesem Jahr weniger Absolventen im Land als üblich. Erwartet werden 16 000 Abiturienten.
Sollten die Schulschließungen bis nach Ostern dauern, wäre eine Anpassung der Prüfungstermine erforderlich, sagte Minister Tonne. Eine Verschiebung um bis zu drei Wochen wäre noch im Rahmen für die geplante Zeugnisvergabe. Sollte auch das nicht eingehalten werden können, würden die Prüfungen jedoch entfallen und das Abitur anhand der Noten in den vier zurückliegenden Schulhalbjahren erteilt.
Der Philologenverband hält eine mögliche Absage der Abiturprüfungen für vertretbar. Auch die Landeschefin der Erziehungsgewerkschaft GEW, Laura Pooth, ist offen für eine Absage.