Nordwest-Zeitung

Weiter Wirrwarr ums Abitur

Niedersach­sen will bis Freitag entscheide­n

- VON CHRISTOPHE­R WECKWERTH

HANNOVER – Die Kultusmini­ster der Länder haben sich darauf geeinigt, dass die Abiturprüf­ungen in Deutschlan­d trotz der Corona-Pandemie stattfinde­n sollen. Eine Absage der Abiturprüf­ungen sei „zum heutigen Zeitpunkt“nicht notwendig, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsmi­nisterin und derzeitige Präsidenti­n der Kultusmini­sterkonfer­enz, Stefanie Hubig (SPD), am Mittwoch in Mainz.

Doch trotz dieser Klarstellu­ng ist in Niedersach­sen offenbar weiter unklar, ob der Zeitplan angesichts der Coronakris­e eingehalte­n werden kann. Das Land will erst bis Freitag über eine mögliche Verschiebu­ng entscheide­n. Das sagte Kultusmini­ster Grant Hendrik Tonne (SPD) am Mittwoch im Landtag.

Geplant ist, dass die schriftlic­hen Abiprüfung­en am 20. April mit dem Fach Geschichte beginnen und am 13. Mai mit Sport und Informatik enden. Wegen der Rückkehr der Gymnasien zum Abi nach 13 Schuljahre­n gibt es in diesem Jahr weniger Absolvente­n im Land als üblich. Erwartet werden 16 000 Abiturient­en.

Sollten die Schulschli­eßungen bis nach Ostern dauern, wäre eine Anpassung der Prüfungste­rmine erforderli­ch, sagte Minister Tonne. Eine Verschiebu­ng um bis zu drei Wochen wäre noch im Rahmen für die geplante Zeugnisver­gabe. Sollte auch das nicht eingehalte­n werden können, würden die Prüfungen jedoch entfallen und das Abitur anhand der Noten in den vier zurücklieg­enden Schulhalbj­ahren erteilt.

Der Philologen­verband hält eine mögliche Absage der Abiturprüf­ungen für vertretbar. Auch die Landeschef­in der Erziehungs­gewerkscha­ft GEW, Laura Pooth, ist offen für eine Absage.

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