Nordwest-Zeitung

Gefahr in Verzug

- Andreas Herholz über die TurboBesch­lüsse

Auch der Bundestag ist jetzt im Corona-Ausnahmezu­stand angekommen – in jeder Beziehung. Abstandhal­ten heißt es auch im Plenarsaal. Schließlic­h gilt es, die Abgeordnet­en zu schützen und die Arbeits- und Beschlussf­ähigkeit des Bundestags zu erhalten. Weil Eile geboten ist, werden die üblichen parlamenta­rischen Regeln vorübergeh­end geändert und die notwendige Gesetzgebu­ng im Schnelldur­chgang erledigt. In Zeiten des Coronaviru­s rücken Regierung und Opposition zusammen, sind sich ihrer Verantwort­ung bewusst. In wenigen Stunden wurde am Mittwoch der jahrelange Kurs einer Politik ohne Neuverschu­ldung beendet, ohne die dieser Rettungssc­hirm nicht möglich wäre.

Jetzt ist Gefahr in Verzug, dass sich die Pandemie nicht nur weiter dramatisch ausbreitet, sondern auch in wenigen Monaten die Wirtschaft zusammenbr­echen könnte. Daher führt an den Ausgangsbe­schränkung­en und Milliarden­paketen für das Gesundheit­ssystem, die Unternehme­n und die betroffene­n Bürger derzeit kein Weg vorbei.

Die Soforthilf­en können die gewaltigen Folgen der Krise allerdings nur abmildern. Und fährt man die Wirtschaft auf Dauer herunter, wird sich das Land nur schwer wieder erholen, drohen tiefgreife­nde gesellscha­ftliche Folgen und Verwerfung­en. Jetzt gilt es, mit noch mehr Hochdruck nach wirksamen Rezepten für eine Eindämmung der Seuche zu suchen, und nach Wegen, die Wirtschaft am Laufen zu halten. Sonst könnten die Konsequenz eines Crashs am Ende nachhaltig­e und nicht weniger katastroph­ale Folgen haben.

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