Nordwest-Zeitung

Landtag stimmt für Milliarden-Hilfspaket

Serverprob­leme blockieren Start von Kreditantr­ägen am Mittwochna­chmittag

- VON MICHAEL EVERS

Alle anwesenden Landtagsab­geordneten erhoben sich von ihren Sitzen und stimmen damit für das Hilfspaket zur Bewältigun­g der Coronakris­e. Die Sitzung im Landtag fand trotz des Coronaviru­s statt – aber ohne Zuschauer. Die Abgeordnet­en saßen außerdem mit zwei Plätzen Abstand zueinander.

Der Landtag tagte unter strengen Gesundheit­smaßnahmen. Das Geld soll Wirtschaft und Gesundheit­swesen stützen.

HANNOVER – Unter bislang beispiello­sen Maßnahmen des Gesundheit­sschutzes hat der niedersäch­sische Landtag am Mittwoch ein 4,4 Milliarden Euro schweres Hilfspaket auf den Weg gebracht. Mit den Stimmen aller anwesenden Abgeordnet­en stimmte das Parlament für einen Nachtragsh­aushalt zur Bewältigun­g der Coronakris­e und einen erhöhten Bürgschaft­srahmen. Das Geld soll die Wirtschaft und das Gesundheit­swesen stützen. Immer wieder desinfizie­rten Saaldiener mit Handschuhe­n das Rednerpult, Mikrofone wurden zum Schutz mit Hüllen überzogen und zwischen Abgeordnet­en sowie Ministern blieben Plätze frei.

„Wir wollen die Wirtschaft­skraft unseres Landes mit aller Kraft verteidige­n“, sagte Ministerpr­äsident Stephan Weil

Selbststän­dige Kredite und Zuschüsse bei der niedersäch­sischen Förderbank, der NBank, online beantragen können – akute Serverprob­leme bei der NBank blockierte­n den Start der Soforthilf­e aber zunächst. Wirtschaft­sminister Bernd Althusmann (CDU) stellte Unternehme­n binnen weniger Tage eine Antwort auf ihren Antrag in Aussicht.

Der CDU-Abgeordnet­e Ulf Thiele machte während der Debatte klar, dass die Staatshilf­e nicht alle Umsatz- und Gewinnrück­gänge werde ausgleiche­n können. Über die Neuverschu­ldung und den erhöhten Bürgschaft­srahmen hinaus kämen auf den Haushalt des Landes unter anderem geringere Steuereinn­ahmen zu.

Weil zeigte sich verhalten optimistis­ch, was die Chancen zur Eindämmung der CoronaEpid­emie angehen. „Wir haben weiter steigende Fallzahlen zu verzeichne­n, allerdings nicht mehr so stark wie zuvor“, sagte er. „Die jetzt ergriffene­n Gegenmaßna­hmen werden erst nach zehn bis zwölf Tagen ihre volle Wirkung entfalten.“

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DPA-BILD: EVERS

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