Vor Notaufnahme kommt die Sichtung
Krankenhäuser untersuchen Patienten, bevor sie die Gebäude betreten
trägt, ihn bei Durchfeuchtung wechselt, und dass beim Tragen keine Manipulationen daran erfolgen. Für medizinisches Personal, das in engem Kontakt mit Erkrankten oder Verdachtsfällen steht, wird das Tragen von Atemschutzmasken empfohlen.
Wenn hier in Niedersachsen auch ein richtiges Ausgangsverbot verhängt wird, wie mach’ ich es mit meinen Tieren? Mit meinem Hund muss ich mehrmals raus. Wir lieben es, stundenlang spazieren zu gehen... Ist das weiter erlaubt? Zudem haben wir noch Pferde, die außerhalb unseres Hauses leben. Auch die wollen versorgt und bewegt werden. Ist auch das gewährleistet?
Es sei weiterhin erlaubt Gassi zu gehen, und das auch in größeren Entfernungen, sagt Dr. Gert Hahne, stellvertretender Sprecher der Niedersächsischen Landesregierung. Auch hier gelte wieder, Abstand zu anderen Menschen zu halten. „Auch die Pferde dürfen weiter versorgt und bewegt werden“, sagt Hahne: „Wenn diese in einem Gemeinschaftsstall stehen, sollte es Regelungen geben, dass nicht zu viele Menschen am gleichen Ort sind. Abstand halten!“
Haben auch Sie Fragen zum Coronavirus? Dann schreiben Sie uns per E-Mail an:
Wie sich Krankenhäuser vor einer Corona-Ausbreitung schützen. Auch die Patienten tragen Verantwortung.
OLDENBURG – Sauerstoff-Sättigung des Blutes - 99 Prozent, Herzfrequenz - 65, Temperatur - 35,6 Grad. Etwas unterkühlt vielleicht, aber kein Grund zur Beunruhigung, im Gegenteil. Ich bin im Sichtungszelt vor der Notaufnahme des Evangelischen Krankenhauses an der Auguststraße.
Eingang verlegt
Der Hintereingang zum Hospital, ist jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie der Haupteingang. Wer das Krankenhaus betreten möchte, wird hier untersucht, erklärt Dr. Thomas Henke (52) das Prozedere. Oberstes Ziel: Corona-Patienten erkennen und isolieren. Die Untersuchung gilt für alle, die im Krankenhaus Hilfe suchen, die ihnen der Hausarzt nicht geben kann. Also auch für Patienten die beispielsweise mit dem Fuß umgeknickt sind und jetzt kräftige Schwellungen haben.
Doch zurück zum Patienten, der das Corona-Virus in sich tragen könnte. An dem Zelt ist auf einem Banner „Notaufnahme Sichtung“zu lesen. Davor stehen in langer Reihe mit gebührendem Abstand voneinander Menschen, die aufgenommen oder behandelt werden möchten.
Betreten darf man das Zelt nur nach Aufforderung und wird dann an einer improvisierten Rezeption empfangen. Dort folgt die Aufnahme der Patientendaten und die Sauerstoffsättigung des Blutes wird gemessen. Weiter geht’s in einen abgetrennten Bereich,
Die Rezeption: Hier werden die Daten der Patienten aufgenommen.
wo die Körpertemperatur gemessen wird. Ganz wichtig, ein Formular wird ausgefüllt, auf dem Folgendes abgefragt wird: Akute Luftnot? Fieber? Husten? Gliederschmerzen? Halsschmerzen? Schnupfen? Aufenthalt in einem Risikogebiet? Kontakt mit einem bestätigten Corona-Patienten? Bei einem Ja sind die Krankenschwestern bzw. -pfleger gehalten, einen Arzt hinzuzuziehen. Dann geht die Untersuchung weiter, Patient und Arzt schützen sich mit einem Mundschutz, die Lunge wird abgehorcht, ein Risikoprofil erstellt.
Danach wird entschieden, wie es weitergehen soll. Der Bedarf einer stationären Behandlung wird ermittelt. Nur rund fünf Prozent der CoronaPatienten müssen tatsächlich aufgenommen werden, sagt Thomas Henke. Die Untersuchung eines Abstrichs dauert 24 Stunden, wenn eine Dringlichkeit geboten ist, und drei Tage normalerweise. Erst mit diesem Ergebnis steht endgültig fest, ob Corona-Viren den
Körper befallen haben. Bis das Ergebnis vorliegt, wird der Patient isoliert. Dafür stehen im Evangelischen Krankenhaus vier Behandlungsräume bereit, an deren Türen im Falle eines Falles ein Schild mit der Aufschrift „Isolation“geklebt wird. Zwei weitere Räume können hinzukommen.
Eine normale Infektion
Erhärtet sich der Coronaverdacht nicht und es ist von einer normalen Infektion mit einer Grippe oder Bronchitis auszugehen, wird der Patient zum Hausarzt weitergeschickt. Das gilt auch schon vor der Aufnahme ins Krankenhaus. Also, wenn sich im Sichtungszelt herausstellt, dass es sich nicht um eine Corona-Erkrankung handelt.
Unterteilt werden zwei Gruppen – die eine braucht eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus, die andere nicht. Wer unter Corona-Verdacht steht und nicht aufgenommen wird, wird unter Hausarrest gestellt bis das Ergebnis
Sauerstoffsättigung 99 Prozent: Dr. Thomas Henke ist zufrieden.
der Untersuchung feststeht. Einen Schnelltest gibt es nicht.
Eine zweite Funktion
Und das Zelt hat noch eine zweite Funktion. Zwar gilt im Krankenhaus ein generelles Besuchsverbot, doch gibt es Ausnahmen. Wenn Angehörige ihre sterbenden Verwandten besuchen wollen oder Väter ihre Frauen bei der Geburt ihres Kindes begleiten möchten. Dann wird im Zelt gecheckt, ob die Besucher Krankheitssymptome aufweisen. Wenn nicht, wird ihnen ein Besucherausweis ausgehändigt, der beim Verlassen des Hauses am eigentlichen Haupteingang am Steinweg, der in den nächsten Wochen und Monaten der Ausgang sein wird, abgegeben werden muss.
Für die Gäste des Krankenhauses besteht somit eine Einbahnstraßenregelung. In dem Zelt können für die Patienten zudem Geschenke oder Wäsche abgegeben werden, die
Auszubildende aus dem Krankenhaus dort in regelmäßigen Abständen abholen und verteilen.
Auch Liegendtransporte, die mit einem Rettungswagen zur Notaufnahme gebracht werden, werden untersucht. Liegt ein Coronafall nahe, erfolgt die Behandlung unter Vollschutz der Ärzte und medizinischen Mitarbeiter. Die Regeln gelten auch für das Klinikum und Pius-Hospital.
Ein weiteres Problem spricht in diesem Zusammenhang Dr. Norbert Kaiser an. Bei ihm und seinen Mitarbeitern tauchten in der Notdienst-Praxis an der Auguststraße Patienten mit akuten Schmerzen auf, die sich dann im Gespräch auch als CoronaVerdachtspatienten zu erkennen geben.
Es bestehe die Gefahr, dass der Notdienstbetrieb zum Erliegen gebracht werde. Wer den Verdacht habe, an Corona erkrankt zu sein und eine medizinische Behandlung benötige, müsse das Sichtungszelt aufsuchen.