Nordwest-Zeitung

Natur hat sich von Trockenhei­t erholt

Nach wochenlang­em Dauerregen sind Talsperren wieder voll und Böden regenerier­t

- VON JÖRG JUNG

des Ð-Osterrätse­ls von Dienstag, 24. März, sind (Dötlingen), (Schortens), (Ahlhorn) und (Friesoythe). Der Fehler war im Bildteil 1 versteckt. Alle Gewinner werden schriftlic­h benachrich­tigt. Der Versand der Gutscheine erfolgt voraussich­tlich ab dem 14. April 2020.

Fast zwei Jahre lang litt der Nordwesten unter einer Dürre. Nun sind die Böden wieder durchfeuch­tet und Forscher geben sich optimistis­ch.

IM NORDWESTEN – Es gibt auch gute Nachrichte­n in dieser Zeit – und für eine davon sorgt ausgerechn­et der Dauerregen der vergangene­n Wochen. Nahezu im gesamten Nordwesten hat sich die Natur von der Trockenhei­t der beiden vergangene­n Jahre wieder erholt. Die Böden sind endlich selbst in großer Tiefe wieder durchnässt und die Talsperren im Harz, die unter anderem Bremen mit Trinkwasse­r versorgen, zu mehr als 80 Prozent gefüllt.

Sogar Dr. Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum für Umweltfors­chung (UFZ) in Leipzig zeigt sich überrascht von der Geschwindi­gkeit, mit der sich die Böden im Nordwesten regenerier­t haben. Dies sei „durchaus ungewöhnli­ch“so der Experte, der beim Helmholtz-Zentrum für die Auswertung des bundesweit­en Dürremonit­ors zuständig ist. Dank eines dichten Messstelle­nnetzwerke­s erlaubt dieser den Forschern einen tagesaktue­llen Blick auf den Zustand des Bodens in verschiede­nen Tiefen.

Milder Winter half mit

Bei der letzten extremen Dürre in der Region vor genau 60 Jahren habe es mehrere Monate gedauert, bis sich die Lage wieder normalisie­rt hatvollstä­ndige te, sagt Marx. Diesmal dagegen habe ein überdurchs­chnittlich­er Regenfall im Februar ausgereich­t, um zwischen

Die Karte oben zeigt den aktuellen Zustand in Niedersach­sen. Nur im Osten des Landes gibt es noch Gebiete, die unter Trockenhei­t leiden. Die Karte links zeigte den Zustand im Nordwesten vor etwa acht Monaten.

Weser und Ems endlich auch die tieferen Bodenschic­hten wieder zu durchnässe­n, die über viele Monate unter anhaltende­r

Dürre gelitten hatten.

Verantwort­lich dafür sei unter anderem das nahezu Ausbleiben des Winters gewesen, so der Klima-Experte. Durch die anhaltende Frostfreih­eit seien die Regenfälle nicht oberflächl­ich abgeleitet worden, sondern hätten komplett versickern können.

Profitiert habe die Region dabei von der vergleichs­weise schlechten Bodenquali­tät. „Dort, wo die Böden sehr gut sind und lange Wasser halten können, versickert das Wasser sehr langsam“, erläutert Marx und verweist auf andere Regionen in Niedersach­sen, die noch immer unter Dürre leiden.

Vorsichtig­er Optimismus

Mit Blick auf die Landwirtsc­haft gibt sich Marx zuversicht­lich. Zunächst einmal gebe es für die Bauern im Nordwesten wegen der Böden keinen Anlass zur Sorge mehr. Und auch für die nächsten Monate gibt sich der KlimaExper­te optimistis­ch. Mit Blick auf die Statistik wäre es „sehr ungewöhnli­ch“, wenn nun ein weiterer heißer und trockener Sommer käme, erklärt Marx. Daran ändere auch der Klimawande­l nichts, denn der bedeute nicht, dass es nun jedes Jahr im Nordwesten heiß und trocken sein wird: „Öfter ja, aber eben nicht immer.“

Womit die Menschen allerdings rechnen müssten, sei eine Verschärfu­ng der Hitzewelle­n. Diese würden mit Sicherheit in der Zukunft schlimmer werden, warnt Marx. Einen Anlass zur Sorglosigk­eit im Umgang mit Wasser gibt es also trotz des Dauerregen­s der vergangene­n Wochen nicht.

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GRAFIK: RICARDA PINZKE
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