Trotz Gewissheit noch im Schwebezustand
Was Ruth Spelmeyer und Sandra Auffarth zur Verlegung der Olympischen Spiele sagen
Beide betonen, dass die Verschiebung der Spiele um ein Jahr nach hinten richtig war. Gerade bei Spelmeyer gibt es jedoch noch einige Fragezeichen für den Trainings-und Wettkampfplan.
OLDENBURG – Seit Dienstag herrscht Gewissheit. Das, worauf sich viele Sportlerinnen und Sportler jahrelang vorbereitet haben und was als Höhepunkt einer jeden Karriere bezeichnet wird, kann in diesem Jahr nicht stattfinden. Die Olympischen Sommerspiele von Tokio sind aufgrund der Corona-Krise auf das nächste Jahr verschoben worden – endlich, sagen die meisten Athleten. Denn das Zeitspiel des Internationalen Olympischen Komitees hatte für Unverständnis gesorgt und einen Proteststurm unter zahlreichen Sportlern ausgelöst.
Ziel bleibt bestehen
„Es war ja unumgänglich, die Spiele zu verschieben. Das ist natürlich auch richtig so“, sagt Ruth Spelmeyer. Bei der Leichtathletin des VfL Oldenburg, die in Hannover lebt und trainiert, ist aber auch ein wenig die Enttäuschung herauszuhören, dass das RingeSpektakel erst einmal nach hinten verschoben ist. „Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden. Man bereitet sich vier Jahre auf die Olympischen Spiele vor und fiebert darauf hin“, drückt die 29-Jährige das aus, was viele ihrer Sportkolleginnen wohl derzeit fühlen und unterstreicht: „Das Gute ist, dass es endlich Gewissheit gibt. Jetzt kann man umplanen und hoffen, dass es nächstes Jahr wirklich stattfindet.“
War 2016 in Rio bei den Sommerspielen dabei: Ruth Spelmeyer
Sprinterin Spelmeyer, die bereits bei den Sommerspielen 2016 von Rio de Janeiro am Start war, hatte sich zwar noch nicht für Tokio qualifiziert, diese große Absicht aber verfolgt und dafür natürlich hart gearbeitet und trainiert. „Das Ziel bleibt dasselbe: es noch einmal zu schaffen, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Jetzt geht es darum, das
Holte 2012 Gold in London: Sandra Auffarth (hier auf Viamant du Matz)
Training umzuplanen und auf nächstes Jahr auszulegen. Wir müssen versuchen, diese Aufgabe neu anzunehmen“, blickt die Oldenburgerin nach vorn, muss bei der Trainingssteuerung allerdings auch noch einige Eventualitäten im Hinterkopf haben. „Die Frage ist natürlich auch, ob alle Wettkämpfe in diesem Jahr ausfallen. Also ob zum Beispiel die
Europameisterschaft Ende August in Paris und die Deutsche Meisterschaft in Braunschweig Anfang Juni stattfinden – überhaupt, und wenn ja, wann“, gibt Spelmeyer zu Bedenken: „Deshalb ist der Schwebezustand noch nicht ganz aufgehoben und wir sind immer noch ein wenig im Ungewissen“, sagt sie aus Athletensicht.
Auch für Sandra Auffarth lebte der Traum von Olympia in diesem Jahr. „Zunächst vielen Dank an das IOC dafür, dass die Entscheidung doch früher als erwartet gefällt wurde und sich alle Athleten darauf einstellen können“, schreibt die Reiterin aus Ganderkesee (Landkreis Oldenburg) in den sozialen Netzwerken. Die Olympischen Spiele seien ohne Zweifel das größte Ziel eines jeden Sportlers, aber „derzeit gibt es definitiv Wichtigeres. Die eigene Gesundheit sowie die unserer Familien, Freunde und Mitmenschen auf der ganzen Welt hat derzeit absolut oberste Priorität. Die Verschiebung von Olympia ist die einzig logische Konsequenz in dieser turbulenten Zeit.“
Training fortsetzen
Die 33-Jährige darf sich seit 2012 Olympiasiegerin nennen, hatte bei den Spielen in London mit ihrem inzwischen in Rente gegangenen Erfolgspferd Opgun Louvo (Spitzname „Wolle“) in der Vielseitigkeit Gold mit der Mannschaft und Bronze im Einzel gewonnen. Vier Jahre später in Rio kam Silber mit der Mannschaft hinzu.
Auch wenn Auffarth ohne „Wolle“nicht mehr ganz vorn in der Spitze zu finden ist, wollte sie sich für das TokioTeam qualifizieren. „Ich werde mein Training weiterhin fokussiert fortsetzen und meinen Traum von einer erneuten Olympia-Teilnahme nicht aus den Augen verlieren“, betont Auffarth und drückt noch das aus, was alle Sportler bewegt: „Im nächsten Jahr ist die aktuelle Corona-Krise hoffentlich in weite Ferne gerückt und das größte Sportereignis der Welt kann die Aufmerksamkeit bekommen, die es verdient.“
nutzen) mit dem eigenen Gedächtnis. Langjährige Leser des Ð-Sportteils sind natürlich im Vorteil. Die Antworten sind in auf dem Kopf stehender Schrift auf dieser Seite in einem kleinen Kasten platziert. Die heutige Frage lautet:
Welche sieben deutschen Städte haben oder hatten schon mehrere Fußball-Bundesligisten?