Nordwest-Zeitung

Hochzeit zwischen Prügelei und launigen Dialogen

Komödie „Meine Mutter traut sich was“am kommenden Freitag im Ersten

- VON KLAUS BRAEUER

BERLIN – Die Titel klangen nicht unbedingt nach Fortsetzun­g. Doch die ARD-Komödien „Meine Mutter ist unmöglich“(2018) und „Meine Mutter spielt verrückt“(2019) sind bei den Zuschauern gut angekommen. Die neue Episode „Meine Mutter traut sich was“folgt am Freitag, 27. März, um 20.15 Uhr im Ersten.

„Du bist aber alt geworden“– mit diesen Worten begrüßt Mutter Luise van Berg (Sabine von Maydell) ihren Sohn Rufus (Stephan Luca) in seinem schönen Landgastho­f „Kupferkess­el“in der Eifel. Der lächelt gequält, hat sie doch noch weitere uncharmant­e Seiten – so besteht die praktizier­ende Esoteriker­in auf der Anrede „Sie“, liebt Intrigen und ist meistens schlecht gelaunt. Ihr Gatte Carl (Walter Kreye) hingegen ist den jungen Frauen zugetan und bietet seiner zukünftige­n Schwiegert­ochter

Die Mütter Heidi (Margarita Broich, 2.von links) und Luise (Sabine von Maydell, rechts) sorgen für Spannungen vor der Hochzeit von Toni (Diana Amft) und Rufus (Stephan Luca).

Toni (Diana Amft) sogleich das „Du“an.

Denn der Grund für ihre Anreise (in einem schönen alten VW-Bus) ist die bevorstehe­nde Hochzeit von Rufus und Toni. Deren Mutter Heidi (Margarita Broich) ist schon ganz aus dem Häuschen und plant eine riesige Feier, wäh

das Brautpaar am liebsten auf einer fernen Insel vor den Traualtar treten möchte.

Mit einer großen Feier hat im vorigen Jahr auch Margarita Broich (59, „Tatort“, „Unheimlich perfekte Freunde“) zum ersten Mal geheiratet, und dazu sagt sie im ARDIntervi­ew: „Ja, es war Stress,

aber der schönste Stress. Auf meiner Hochzeit gab es ein riesiges Essen, und das wurde von meinen Kindern, meinen Freunden und uns beiden gekocht. Kein Catering! Da wird es doch in jeder Küche stressig. 60 Gäste gleichzeit­ig zu bewirten war eine strategisc­he Meisterlei­stung unserer Kinrend der. Das Heiraten selbst war dagegen ein Klacks.“

Das ist es hier leider nicht, was vor allem durch eine erschrecke­nd harmlose Erzählung und laue Dialoge deutlich wird. Immerhin streuen sie ein paar schöne Landschaft­sbilder ein, und die Schauspiel­er – allen voran Margarita Broich – reißen so einiges raus.

Die Film-Figuren sind nicht alle unbedingt sympathisc­h: Luise redet ziemlich geschwolle­n und entpuppt sich als wahre Schrecksch­raube, während Carl sich angesichts einer drohenden Scheidung mehr um sie zu bemühen versucht.

Für witzige Momente sorgt Tonis Ex Hajü (Nikolaus Benda), der sich mit Fremdwörte­rn schwer tut und einen zünftigen Junggesell­enabschied organisier­t. Vom Hocker reißt einen das nicht gerade, aber die Prügelei in der Kirche zum Schluss ist dann doch ganz hübsch geraten.

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BILD: ARD

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