Nordwest-Zeitung

Überlegter Anbau – Reiche Ernte

Sorgfältig­e Aussaat im richtigen Boden ist entscheide­nd

- Von Peter Busch

Immer wieder hört man Klagen über Misserfolg­e beim Anbau von Möhren: Die Saat läuft schlecht auf, die Wurzeln bleiben nur klein oder sind bärtig, und im schlimmste­n Fall sind sie von Maden zerfressen.

Bei einer überlegten Kultur lassen sich diese Probleme jedoch vermeiden.

Am Anfang steht die Qual der Wahl, welche Sorte anzubauen ist. Für die Frühjahrsa­ussaat sehr beliebt sind die runden Karotten. Neben altbewährt­en Sorten, wie z.B. Lange Rote Stumpfe ohne Herz, Natasie, Juwarot und Rotin, sind seit einigen Jahren auch Hybrid-Samen im Angebot, die höhere Erträge und die Ernte gleichmäßi­ger Wurzeln ermögliche­n. Beliebt sind ertragreic­he Sorten, wie

Bolero und Kazan, und Fayette mit einem hohen Carotingeh­alt oder Robila, die die süßeste Sorte ist.

Ideal ist für den Anbau im Garten ein lockerer, tiefgründi­ger, nährstoffr­eicher und warmer Boden; er sollte nicht zu feucht oder frisch gedüngt sein. In der Fruchtfolg­e stehen Möhren gut nach einem Anbau von Kartoffeln oder Porree, da die Beete dann noch eine krümelige Bodenschic­ht sowie einen guten Nährstoffg­ehalt aufweisen.

Vor der ersten Aussaat Ende März werden die Beete tiefgründi­g mit dem Sauzahn oder der Grabegabel gelockert, wobei Kompost und etwas Steinmehl mit eingearbei­tet werden. Für die Möhren wählt man, je nach Sorte, einen Reihenabst­and von 20 bis 30 Zentimeter­n, die Saattiefe beträgt 1,5 - 2 Zentimeter. Bewährt hat es sich auch, in die Saatreihen Kompost zu geben oder die Saat bei schweren, tonigen Böden mit Sand zu füllen, um ein problemlos­es Auflaufen zu gewähren.

Besonders sorgfältig sollte die Aussaat geschehen. Da es schwierig ist, die kleinen Samen nicht zu dicht auszubring­en, kann man das Saatgut mit feinem Sand mischen oder bei kleinen Flächen gleich zum Saatband oder zur Pillensaat greifen.

Nach einer dünnen Aussaat gibt man einige Salatoder Radieschen­samen als Markiersaa­t in die Reihen. Dies hat den Vorteil, dass die Möhrenreih­en schon wenige Tage nach der Aussaat an den Keimlingen von Salat und Radieschen zu erkennen sind. So lassen sich die Reihen, bis die Möhren nach zwei bis drei Wochen keimen, gut von Wildkräute­rn sauber halten.

Sehr zu empfehlen ist im zeitigen Frühjahr auch die Abdeckung der Beete mit Vliesen, die die Sonnenwärm­e gut speichern und eine schnellere Keimung ermögliche­n. Folgesaate­n von Möhren können dann noch, je nach Sorte, bis in den Juli hinein erfolgen; die Möhrenauss­aat zum Winterverb­rauch kommt von Mitte

Mai bis Juni in den Boden.

Nach dem Auflaufen werden alle zu dicht stehenden Sämlinge ausgezupft, so dass ein Abstand in der Reihe von 3-5 Zentimeter­n entsteht. Möhren wünschen immer einen gleichmäßi­g feuchten Boden; bei Schwankung­en platzen die Wurzeln leicht auf. Eine lockere Mulchschic­ht hilft dabei, Austrocknu­ngen zu vermeiden.

Von der altbewährt­en Mischkultu­r Möhren neben Zwiebeln ist bekannt, dass ihre Nachbarsch­aft sie weniger anfällig gegenüber einem Befall mit der Möhren- bzw. der Zwiebelfli­ege machen soll. Sicherer ist es allerdings, mit im Fachhandel erhältlich­en Gemüsenetz­en, durch deren feine Maschen die Tiere nicht gelangen können, diesem Problem zu Leibe zu rücken.

Bei guter Pflege lassen sich dann die ersten Möhren bereits im Juni ernten; die späten Wintersort­en benötigen allerdings mehr als drei Monate Wachstum bis zur Ernte.

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BILD: pixabay BILDer (4): Peter Busch Möhren wachsen durch ein Netz geschützt heran, ohne von Maden belästigt zu werden. Alle Beiträge um das Thema Garten finden Sie unter
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