Überlegter Anbau – Reiche Ernte
Sorgfältige Aussaat im richtigen Boden ist entscheidend
Immer wieder hört man Klagen über Misserfolge beim Anbau von Möhren: Die Saat läuft schlecht auf, die Wurzeln bleiben nur klein oder sind bärtig, und im schlimmsten Fall sind sie von Maden zerfressen.
Bei einer überlegten Kultur lassen sich diese Probleme jedoch vermeiden.
Am Anfang steht die Qual der Wahl, welche Sorte anzubauen ist. Für die Frühjahrsaussaat sehr beliebt sind die runden Karotten. Neben altbewährten Sorten, wie z.B. Lange Rote Stumpfe ohne Herz, Natasie, Juwarot und Rotin, sind seit einigen Jahren auch Hybrid-Samen im Angebot, die höhere Erträge und die Ernte gleichmäßiger Wurzeln ermöglichen. Beliebt sind ertragreiche Sorten, wie
Bolero und Kazan, und Fayette mit einem hohen Carotingehalt oder Robila, die die süßeste Sorte ist.
Ideal ist für den Anbau im Garten ein lockerer, tiefgründiger, nährstoffreicher und warmer Boden; er sollte nicht zu feucht oder frisch gedüngt sein. In der Fruchtfolge stehen Möhren gut nach einem Anbau von Kartoffeln oder Porree, da die Beete dann noch eine krümelige Bodenschicht sowie einen guten Nährstoffgehalt aufweisen.
Vor der ersten Aussaat Ende März werden die Beete tiefgründig mit dem Sauzahn oder der Grabegabel gelockert, wobei Kompost und etwas Steinmehl mit eingearbeitet werden. Für die Möhren wählt man, je nach Sorte, einen Reihenabstand von 20 bis 30 Zentimetern, die Saattiefe beträgt 1,5 - 2 Zentimeter. Bewährt hat es sich auch, in die Saatreihen Kompost zu geben oder die Saat bei schweren, tonigen Böden mit Sand zu füllen, um ein problemloses Auflaufen zu gewähren.
Besonders sorgfältig sollte die Aussaat geschehen. Da es schwierig ist, die kleinen Samen nicht zu dicht auszubringen, kann man das Saatgut mit feinem Sand mischen oder bei kleinen Flächen gleich zum Saatband oder zur Pillensaat greifen.
Nach einer dünnen Aussaat gibt man einige Salatoder Radieschensamen als Markiersaat in die Reihen. Dies hat den Vorteil, dass die Möhrenreihen schon wenige Tage nach der Aussaat an den Keimlingen von Salat und Radieschen zu erkennen sind. So lassen sich die Reihen, bis die Möhren nach zwei bis drei Wochen keimen, gut von Wildkräutern sauber halten.
Sehr zu empfehlen ist im zeitigen Frühjahr auch die Abdeckung der Beete mit Vliesen, die die Sonnenwärme gut speichern und eine schnellere Keimung ermöglichen. Folgesaaten von Möhren können dann noch, je nach Sorte, bis in den Juli hinein erfolgen; die Möhrenaussaat zum Winterverbrauch kommt von Mitte
Mai bis Juni in den Boden.
Nach dem Auflaufen werden alle zu dicht stehenden Sämlinge ausgezupft, so dass ein Abstand in der Reihe von 3-5 Zentimetern entsteht. Möhren wünschen immer einen gleichmäßig feuchten Boden; bei Schwankungen platzen die Wurzeln leicht auf. Eine lockere Mulchschicht hilft dabei, Austrocknungen zu vermeiden.
Von der altbewährten Mischkultur Möhren neben Zwiebeln ist bekannt, dass ihre Nachbarschaft sie weniger anfällig gegenüber einem Befall mit der Möhren- bzw. der Zwiebelfliege machen soll. Sicherer ist es allerdings, mit im Fachhandel erhältlichen Gemüsenetzen, durch deren feine Maschen die Tiere nicht gelangen können, diesem Problem zu Leibe zu rücken.
Bei guter Pflege lassen sich dann die ersten Möhren bereits im Juni ernten; die späten Wintersorten benötigen allerdings mehr als drei Monate Wachstum bis zur Ernte.
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