Nordwest-Zeitung

DAS BESTE APFELMUS IST SOGAR GÜNSTIG

Testsieger für 8 Cent pro 100 Gramm zu haben – Zuckergeha­lt macht den Unterschie­d

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Apfelmus ist der Klassiker zu Kartoffelp­uffern oder Eierkuchen. Die Stiftung Warentest hat Mus und Mark und die beliebten Apfel-Quetschies für Kinder unter die Lupe genommen.

Berlin/USt – Äpfel zerkleiner­n, dämpfen, passieren – die Methode, Äpfel einzukoche­n und dadurch haltbar zu machen, ist uralt. Allerdings bereiteten die Haushalte das Obstpüree früher selbst zu, heute übernimmt das zu großen Teilen die Industrie. Ihre Gläser, Kartons und Quetschbeu­tel stehen in jedem Lebensmitt­elgeschäft.

Die Stiftung Warentest hat 25 Produkte getestet, darunter klassische­s und preiswerte­s Apfelmus mit Zuckerzusa­tz, Apfelmark ohne zugesetzte Süße und Fruchtmus aus Äpfeln in Quetschbeu­teln wie Kinder sie gerne mögen. Sie prüfte auf Schadstoff­e wie Pestizide sowie darauf, ob wirklich nur einwandfre­ie Äpfel verarbeite­t wurden und wie viel Aroma aus dem Apfel noch enthalten ist. Das Apfelmark – es kostet oft dreimal mehr als Mus – kontrollie­rten die Tester noch auf zugesetzte­n Zucker. Im Geschmacks­test wurde ermittelt, ob es so viel anders schmeckt als Apfelmus.

Geschmack-Sache

Von den insgesamt 25 Apfelbrei-Produkten im Test schneiden zehn gut ab: das günstigest­e für 8 Cent und das teuerste für 1,10 Euro je 100 Gramm. Insgesamt reichen die Test-Qualitätsu­rteile von gut bis gerade noch ausreichen­d. Ein Grund: Die Produkte unterschei­den sich mitunter deutlich im Geschmack.

Die drei besten in diesem Prüfpunkt schmecken aroma

tisch, komplex, kräftig nach Apfel und leicht süß. Gutes Apfelmus muss nicht teuer sein. Das beste Mus, Freshona von Lidl, kostet nur 8 Cent pro 100 Gramm. Knapp dahinter,

doch mehr als dreimal so teuer: HAK Apfelmus für 28 Cent/100 Gramm.

Wer auf weniger Zucker und Kalorien Wert legt, greift zu Apfelmark. Am besten ist

das Bio-Mark von Alnatura für 28 Cent/100 g. Bei anderen dagegen kam der Apfel wenig zur Geltung, sie waren etwas fade. Einige hatten auch störende Lager- oder Kochnoten. Schlusslic­hter wurden die Produkte Gut & Günstig von Edeka, Beste Ernte von Netto und Ja von Rewe – jeweils mit ausreichen­d benotet.

Keiner der sechs Quetschies im Test überzeugt. Und sie sind teuer. Zwischen 37 Cent und 1,10 Euro kosten 100 Gramm. Alle schmeckten wenig intensiv nach Apfel, das Mus von Bio-Zentrale zudem bitter.

Verpackung­s-Müll

Schraubglä­ser, bedruckte Kartons, Quetschbeu­tel: Wenn der fruchtige Apfelinhal­t verspeist ist, gehen die Verpa

ckungen in den Müll. Welche Verpackung­sart hat welche Vorteile? Glas bietet einige Pluspunkte: Es gibt etwa keine Stoffe ins Lebensmitt­el ab, lässt sich vergleichs­weise gut recyceln, die Deckel können im Wertstoffm­üll entsorgt werden. Minuspunkt­e vom Glas: Es ist schwer und zerbrechli­ch.

Verbundkar­tons sind leichter und bruchsiche­r, aber im Test bestanden sie aus verschiede­nen Folienschi­chten – das erschwert das Recycling, für das sortenrein­e Kunststoff­e die Voraussetz­ung sind.

Aus mehreren Schichten – teilweise aus Kunststoff – bestehen auch die Quetschbeu­tel. Im Bezug zu ihrem Inhalt erzeugen sie vergleichs­weise viel Müll. Inzwischen gibt es aber auch Quetschbeu­tel zum Wiederbefü­llen.

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Dpa-BILD: Catherine Waibel Ein fruchtiger Genuss: Jedes zweite Apfelmus ist laut Stiftung Warentest auch „gut“. Keinen guten Eindruck hinterließ­en dagegen Quetschies für Kinder.

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