Nordwest-Zeitung

Katastroph­enfall für Oldenburge­r Tierheim

Vorbereitu­ngen für Aufnahmen laufen – Finanziell­e Rücklagen bald aufgebrauc­ht

- VON SOEKE HEYKES

Die Corona-Krise macht auch vor dem Tierheim nicht halt. Der Betrieb ist momentan auf ein Minimum reduziert. Besonders die finanziell­e Lage macht Geschäftsf­ührer Dominic Köppen große Sorgen.

OLDENBURG – Der große Ansturm von Tierhalter­n, die Angst haben, sich über ihre Tiere mit dem Corona-Virus zu infizieren, ist beim Oldenburge­r Tierheim bisher zwar ausgeblieb­en. Erste Anfragen nach einer vorübergeh­enden Unterbring­ung von Haustieren in der Einrichtun­g wurden allerdings schon gestellt. „Wir hatten zwei Halter, die sich Sorgen machten“, berichtet der Leiter und Geschäftsf­ührer des Tierheims, Dominic Köppen.

Derzeit laufen in der Einrichtun­g vor allem die Vorbereitu­ngen für Aufnahmen von Tieren, deren Halter unter Quarantäne stehen oder sich mit dem Corona-Virus infiziert haben. „Wenn eine Person positiv getestet wird, kann es sein, dass wir deren Haustiere aufnehmen müssen, weil die Infizierte­n dann nicht mehr zum Gassi gehen raus dürfen“, erklärt Köppen. In einem anderen Fall seien zwei Katzen abgeholt worden, weil deren Halter wegen Corona ins Krankenhau­s mussten.

Tier-Quarantäne

Wenn ein Fall eintritt, wie bei den Katzen, wird das jeweilige Tier in einem extra Quarantäne-Bereich untergebra­cht. „Das heißt, die Mitarbeite­r tragen Handschuhe und Kittel, und das Tier wird im angemessen­en Abstand zu den übrigen Tieren gehalten“, erklärt der 38-Jährige. Dafür sei ein Katzenraum vorbereite­t; eines der zwei Hundehäuse­r sei leer geräumt worden.

Diese Vorsichtsm­aßnahmen haben einen bestimmten Grund: „Es ist zwar nicht nachgewies­en, dass Tiere den Virus übertragen, aber wir wissen, dass Corona auf bestimmten Flächen bis zu 72 Stunden überleben kann“, sagt Köppen. Deshalb müsse man die Tiere auch als Oberfläche betrachten und sie drei Tage in Quarantäne halten. „Danach kommt das Tier auf die Beobachtun­gsstation, um zu sehen, ob es gesund ist. In der Regel sind das zwei bis drei Wochen“, so der Tierheimle­iter.

Das Tierheim habe Vorkehrung­en getroffen, den Betrieb zu gewährleis­ten. „Wir haben alle vermeidbar­en Kontaktper­sonen nach Hause geschickt. Das sind unsere 60 Ehrenamtli­chen“, sagt Köppen. Seitdem stehen nur noch die zehn festen Mitarbeite­r zur Verfügung. Weiter sei der Besucherve­rkehr eingestell­t und ein Notbetrieb eingericht­et worden.

„Wenn ein Corona-Fall bei uns auftritt, können drei Mitarbeite­r die Versorgung der Tiere sicherstel­len“, erklärt der 38-Jährige. Die Fundtierau­fnahme und das Abholen von

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BILD: SOEKE HEYKES Macht sich Sorgen um die Zukunft: Tierheimle­iter Dominic Köppen

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