Wem die Absagen im Sport Zeit schenken
Für manche Athleten sind Ziele aufgrund Pause wieder realistischer
STUTTGART – Das Coronavirus hat den Sport kräftig durcheinandergewirbelt. Die Absagen und Verschiebungen kommen manchem Sportler aber nicht ganz so ungelegen.
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SANÉ, SÜLE UND REUS
Eine Prognose, ob Leroy Sané und Niklas Süle rechtzeitig für die Fußball-EM im Sommer fit werden, fiel Bundestrainer Joachim Löw schwer. Beide hatten sich in der ersten Saisonhälfte Kreuzbandrisse zugezogen. Wenn überhaupt wären sie mit wenig Spielpraxis zur EM im Juni und Juli gereist. Nun soll das paneuropäische Turnier vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 ausgetragen werden. Und Münchens Abwehrchef Süle hat ebenso wie Manchester-City-Angreifer Sané reichlich Zeit, in Form zu kommen. Auch DFB-Kollege Marco Reus profitiert. Der Dortmunder Kapitän hatte sich beim Pokal
Aus bei Werder Bremen Anfang Februar eine komplizierte Muskelverletzung zugezogen und war seitdem nicht mehr zum Einsatz gekommen. ■
ROBERT LEWANDOWSKI
Bei den Bayern verpasst der Top-Torjäger weniger Spiele als befürchtet. Ende Februar war bei ihm ein Anbruch der Schienbeinkante am linken Kniegelenk und eine Pause über vier Wochen diagnostiziert worden. Für den Rekordmeister ist der Pole unersetzlich. 39 Tore hatte Lewandowski in 32 Saisoneinsätzen in drei Wettbewerben erzielt.
ROGER FEDERER
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Eine Knie-OP nach den Australian Open führte zu einer langen Zwangspause des Tennisstars. Erfolge bei seinen größten Zielen – Wimbledon und Olympia – gerieten in Gefahr. Nun fällt Wimbledon wohl aus. Den Traum von OlympiaGold könnte sich der Schweizer 2021 als fast 40-Jähriger verwirklichen.
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ANGELIQUE KERBER
Wie Federer hätte Kerber die wichtigen und abgesagten Turniere in Indian Wells und Miami wegen ihrer langwierigen Oberschenkelblessur verpasst. Die dreimalige GrandSlam-Siegerin drohte, in der Weltrangliste abzustürzen. Nun bleibt sie unverändert.
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MARCEL NGUYEN
Der dreimalige Turn-Europameister hatte seine Operation an der Schulter im Oktober, war aber zuletzt wegen Olympia leicht in Panik geraten. Die geschlossenen Hallen machten eine passende Vorbereitung unmöglich. Durch die Verlegung ist der Tokio-Traum deutlich realistischer. „Ich habe wertvolle Zeit geschenkt bekommen“, sagte Nguyen, der am Barren und im Mehrkampf 2012 in London Olympia-Silber gewonnen hatte.
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SEBASTIAN VETTEL
Die Winter-Testphase der Formel 1 lief für den Ferrari-Fahrer ernüchternd. Das neue Auto wirkte unausgereift und konnte das Tempo der Konkurrenz von Mercedes und Red Bull nicht kontern. Bis mindestens Juni ist die Rennserie nun in der Corona-Pause, die Teams machen Werksferien. Ab Mitte April aber könnte Ferrari versuchen, den Entwicklungsrückstand aufzuholen und noch mal kräftig das Auto umzubauen. Die Zeit bis zu einem möglichen Neustart wäre die Chance für die Ferrari-Ingenieure – und für Vettel.