Nordwest-Zeitung

Oldenburge­r spendet zum 600. Mal Blut

Holger Schäck will auch nach dieser Leistung weiter zur Entnahme von Thrombozyt­en

- VON WOLFGANG ALEXANDER MEYER

OLDENBURG – Diese Leistung vollbringe­n wohl nur die wenigsten Menschen in ihrem Leben: Holger Schäck aus Oldenburg hat am Montag zum 600. Mal Blut gespendet.

Genauer gesagt war es in diesem Fall eine Thrombozyt­enspende beim Blutspende­dienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Oldenburg, die sich von der bekannten Blutspende etwas unterschei­det.

Die etwas andere Spende

Bei dieser Form der Spende, die etwa alle 14 Tage gemacht werden kann, werden dem Blut lediglich die Thrombozyt­en entnommen, alle anderen Blutbestan­dteile werden in den Körper des Spenders zurückgepu­mpt. Die Thrombozyt­en gehen an Patienten, die aufgrund einer Erkrankung diesen Bestandtei­l des Blutes nicht bilden können. Dazu gehören Patienten, die an Leukämie oder Krebs leiden.

Maskierte Blutspende (von links): Holger Schäck mit seiner Tochter Paulina bei der Thrombozyt­enentnahme. Der Oldenburge­r spendete am Montag zum 600. Mal.

„Ich gehe seit zehn Jahren zur Thrombozyt­enspende“, berichtet Schäck, der sich freut, dass er anderen Menschen damit helfen kann. Es gibt aber auch einen anderen positiven Aspekt, den der 54Jährige bei sich festgestel­lt hat. „Ich bin seit wirklich langer Zeit nicht mehr erkältet gewesen. Außerdem werden meine Blutwerte regelmäßig überprüft. Zum Glück habe ich

noch keine schlechten Nachrichte­n, die aus diesen Untersuchu­ngen hervorgehe­n können, bekommen“, freut sich Schäck, der bei dieser Spende von seiner Tochter Paulina begleitet wurde.

„Blutspende­n ist bei uns eine Familiensa­che“, berichtet der 54-Jährige weiter. Er selbst sei vor vielen Jahren von seinem Vater mit zur Spende genommen worden. Und genau

So kommt man durch: Diese Umleitungs­strecken empfiehlt die Stadtverwa­ltung.

so habe er es mit seinen Kindern gemacht. „Mein Sohn Philipp ist 22 Jahre alt und hat schon 70 Spenden hinter sich. Paulina ist 19 und absolviert heute ihre 30. Spende“, sagt Schäck stolz.

Früher seien die drei immer zusammen zur Entnahme gegangen. Mittlerwei­le klappt das nicht mehr ganz so oft. „Mein Sohn hat einen Job und meine Tochter muss zur Schubisher le, da ist es schwierig, einen Termin, der für uns alle drei passt, zu finden“, sagt Schäck.

Was mit dem Blut oder den entnommene­n Thrombozyt­en nach der Spende passiert, weiß der Oldenburge­r allerdings nicht. „Das bleibt alles anonym, ich habe absolut keine Ahnung, an welchen Empfänger das ganze Blut gegangen ist.“

„Ich mache weiter“

Es müssten etwa 300 Liter Flüssigkei­t sein, die dem 54Jährigen mittlerwei­le bei all den Spenden entnommen worden sind. „Blutspende­n ist für mich so gewöhnlich wie das Nase putzen. Meine Arme sehen auch dementspre­chend aus. Beim Hausarzt muss ich immer sagen, dass ich regelmäßig­er Spender bin, damit kein falsches Bild entsteht“, berichtet Scheck, der auch nach der 600. Spende noch lange nicht ans Aufhören denkt: „Ich mache weiter, solange ich gesund bin.“

Mehr Infos im Internet unter: www.drk-blutspende.de

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BILD: SASCHA STÜBER

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