Nordfrost heiß auf Jade-Weser-Port
Logistiker aus Schortens investiert dreistelligen Millionen-Betrag – Bahnanschluss geplant
Nordfrost hatte als erstes großes Unternehmen die Chancen des jungen Containerhafens in Wilhelmshaven gesehen. Jetzt kommen noch weitere Anlagen hinzu.
SCHORTENS/WILHELMSHAVEN – Gute Nachrichten mitten in der Corona-Krise: Die Nordfrost-Gruppe aus Schortens (Kreis Friesland) will bis Mitte 2021 noch einmal gut 100 Millionen Euro in ihre neuen Anlagen direkt im Containerhafen Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven investieren. Das kündigte Geschäftsführerin Britta Bartels an.
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WAS GESCHAH BISHER?
Schon bisher waren unweit der Kaje des Hafens 70 000 Quadratmeter mit gedeckten Lagerhallen im Betrieb. Hinzu kommen 90 000 Quadratmeter an befestigten Außenflächen. Seit 2011 war kräftig investiert worden – insgesamt rund 110 Millionen Euro, erläuterte Bartels. Und sie kündigte an: „Bis Mitte des Jahres 2021 investieren wir noch einmal in gleicher Größenordnung im Containerhafen Wilhelmshaven.“
Die Gruppe (rund 400 Millionen Euro Umsatz/3000 Beschäftigte) hat ihre Stärken unter anderem in Frische- und Tiefkühllogistik, zunehmend aber auch in weiteren Sparten, darunter Lebensmittelbearbeitungen und Projektfracht. Die Gruppe hat bundesweit etwa 40 Standorte.
Das einst von dem im Februar
verstorbenen Horst Bartels gegründete Unternehmen war ein Vorreiter bei der Nutzung von Chancen an dem noch jungen Containerhafen. Zugleich gehört man weiterhin zu den größten Investoren im Nordwesten.
Am Jade-Weser-Port entstanden am „Nordfrost Seehafen-Terminal“seit Beginn der Nordfrost-Bauarbeiten 2011 ein Frischecenter nebst behördlichem Kontrollzentrum, ein Tiefkühlhaus mit 35 000 Stellplätzen und Hygienebereich zur Lebensmittelbearbeitung und ein allgemeines
Waren-Lager („General Cargo“) mit 20 000 Quadratmetern Fläche in zwei Hallen.
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WORUM GEHT’S AKTUELL?
Bereits seit Juli 2019 erweitert Nordfrost sein Seehafen-Terminal erneut. Ziel sind weitere 35 000 Quadratmeter. Damit ergeben sich bald insgesamt rund 105 000 Quadratmeter an überdachten Lager- und Umschlaganlagen.
Dies würde „Kunden aus allen Branchen zur Verfügung stehen“, erläuterte Britta Bartels. Bereits errichtet werden unter anderem ein 40 Meter
langes, vollautomatisches Tiefkühl-Hochregallager, ein weiterer Hygienebereich für die Lebensmittelbearbeitung und Verpackungslinien sowie ein weiteres Kühlhaus.
Zudem entsteht eine Schwerlasthalle. Sie ist für Projektverladungen einschließlich „seemäßiger Verpackung“bestimmt, auch für schweres Gerät. Die Deckenkräne, so wird bei Nordfrost hervorgehoben, können Gewichte bis zu 125 Tonnen verkraften.
Weiteres interessantes Detail: Diese Halle, die im Mai in Betrieb gehen soll, bekommt
einen eigenen Bahnanschluss für An- und und Ablieferungen an die Hafenbahn und damit an die Bahnstrecke Richtung Oldenburg. Wer der Partner beim Bahntransport sein könnte, wurde noch nicht kommuniziert.
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UND LANGFRISTIG?
Obwohl bereits große Flächen von Nordfrost bei der Expansion genutzt wurden – es gibt noch Reserven. Nach Firmenangaben stehen am JadeWeser-Port noch etwa elf Hektar Fläche zur weiteren Entwicklung zur Verfügung.