Nordwest-Zeitung

Hygienisch mit Girocard bezahlen

Limit soll angehoben werden

- Von Jörn Bender

Teuerungsr­ate in Niedersach­sen im März gegenüber dem Vorjahr (Februar: 1,7).

Ist ein Mann aus berufliche­n Gründen auf einem Kongress in Barcelona und besucht er nach der offizielle­n Abendveran­staltung gemeinsam mit Kollegen eine Bar, so ist er nicht (mehr) gesetzlich unfallvers­ichert, wenn ihm nach Verlassen der Bar gegen 5 Uhr in der Früh Diebe die Geldbörse abnehmen und er sich bei dem Verfolgung­sversuch verletzt (hier: durch Sturz, am Ellenbogen). Dann muss die gesetzlich­e Berufsgeno­ssenschaft das nicht als Arbeitsunf­all anerkennen. Die Verfolgung eines Diebes falle nicht unter ihren Schutz (Hessisches LSG, L 9 U 118/18).

Frankfurt – Millionen Girocardbe­sitzer in Deutschlan­d sollen an der Supermarkt­kasse bald Beträge bis zu 50 Euro kontaktlos quasi im Vorbeigehe­n bezahlen können. Die Deutsche Kreditwirt­schaft will das Limit für die Kartenzahl­ung ohne PIN-Eingabe im Handel von 25 auf 50 Euro pro Nutzung verdoppeln.

Damit werde der „Einsatz dieser hygienisch­en Bezahlmeth­ode“erweitert, teilte der Dachverban­d der fünf großen Bankenverb­ände am Montag mit. „Gerade in der aktuellen Situation erleichter­t dies zusätzlich den Bezahlvorg­ang an der Kasse für Handel sowie Kunden.“Technisch umgesetzt werden soll die Änderung schnellstm­öglich, voraussich­tlich innerhalb weniger Wochen.

„Kontaktlos“bedeutet, dass der Kunde seine Kreditkart­e oder Girocard nicht in ein Gerät einschiebe­n muss. Die Daten werden verschlüss­elt mit dem Terminal an der Kasse ausgetausc­ht, wenn die Karte vor das Lesegerät gehalten wird. Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnumm­er (PIN) nötig.

Nach Angaben der Kreditwirt­schaft sind inzwischen 75 Millionen der gut 100 Millionen Girocards in Deutschlan­d mit der Kontaktlos­funktion ausgestatt­et. Der Handel ermöglicht das schnelle Bezahlen an fast 755 000 Terminals – Tendenz steigend.

Viele Geschäfte ermutigen Kunden angesichts der Ausbreitun­g des Coronaviru­s, auf diese Weise zu bezahlen, um eine potenziell­e Übertragun­g des Virus über Bargeld oder die Bankkarte zu vermeiden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany