Lehrer könnten Familien entlasten
Betrifft: „Not-Unterricht läuft über das Internet“(Ð vom 13. März), zu den Auswirkungen der Schulschließungen in Folge des Corona-Virus auf den Unterricht
Wohin mit den Kindern, wenn Eltern nicht wissen, wie sie ihre Berufstätigkeit aufrecht erhalten sollen (...). Längst nicht bei allen erwerbstätigen Personen sind sogenannte „pragmatische Lösungen wie etwa Homeoffice, kreative Arbeitszeitmodelle oder Nutzung von Urlaub und Arbeitszeitkonten“möglich.
Das sonst übliche Einspringen der Großeltern soll ja in diesem Fall unbedingt vermieden werden. Die Lösung dieses gravierenden Problems wird also nun zumindest in Niedersachsen alleine den Eltern bzw. damit überwiegend den Müttern überlassen. (...)
Einige andere Bundesländer, wie z.B. Sachsen scheinen sich des Problems verantwortungsbewusster anzunehmen: „Sachsen stellt den Schulbetrieb im Freistaat in einem zweistufigen Verfahren ein, teilte das Kultusministerium in Dresden mit. Der Plan sehe vor, dass alle Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen oder anderweitig eine Betreuung absichern können, ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken. Es bestehe dann keine Schulpflicht. Unterricht werde nicht erteilt. Die Schulen bleiben jedoch laut Kultusministerium geöffnet. Das Lehrpersonal sei anwesend, um die Betreuung für alle Schüler sicherzustellen. (...)
Warum sollen nicht auch in Niedersachsen die Lehrer in der Schule ihren Dienst antreten? Zumindest die, bei denen nicht der andere Elternteil „Homeoffice oder andere kreative Maßnahmen“in Anspruch nehmen kann oder solche, die keine Kinder bis 12 Jahren mehr haben? Um dann in kleinen Gruppen diejenigen Kinder zu betreuen, deren Eltern keine Lösung für die Vereinbarung mit ihrer Berufstätigkeit finden können?
Anke Lüken Oldenburg