Nordwest-Zeitung

Baum wurde beschnitte­n – mehr nicht

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Betrifft: „Weide stark zurückgesc­hnitten“, Ð vom 12. März; zu Anwohner-Protesten um einen Baum

Vor 30 Jahren steckte ein Nachbar einen Zweig in unseren Garten an der Grenze zum Nachbarn in den Boden. Aus diesem Zweig wuchs in 30 Jahren eine riesige Drachenwei­de, die prächtig gewachsen war.

Daneben standen etliche andere Bäume. Wir waren jung und pflanzten sie zu eng. Die Weide, eine riesige Birke und eine Tanne wurden vor zwei Jahren im Frühling gefällt.

Eine Drehhasel wurde stark beschnitte­n. Kein Nachbar schrie. Jeder war erfreut über das Licht, das er nun mehr hatte. Der Rasen grünte, die Quitte atmete auf, und für die Tiere gibt es noch reichlich Gehölz. Der Kirschbaum kann sich entfalten. Eine Wardenburg­er Firma entsorgte das Holz.

Ein Ratsherr der Grünen hat eine Weide beschneide­n lassen. Mit Bild stellen Sie ihn an den Pranger. Ist so etwas eigentlich erlaubt?

Weiden wachsen wie Unkraut. Manchmal muss man Entscheidu­ngen fällen. Was wäre, wenn Totholz jemanden getroffen hätte beim Sturm. Unsere hatte auch einen faulen Stamm. Weiden sehen schön aus, aber sie gehören nicht zu den edlen Bäumen. Sie wachsen schnell. Ich habe auch grün gewählt und war traurig, als meine Bäume fielen. Für jedes Möbelstück fallen Bäume. Wie gehen Sie damit um? Haben Sie Mitleid mit den Weihnachts­bäumen? Hier wurde ein Baum beschnitte­n. Mehr nicht.

Hildburg Kästner Bloh

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