Cewe muss Kurzarbeit anmelden
In Oldenburg wohl zunächst nur „relativ kleiner Teil“der Mitarbeiter betroffen
Die Corona-Krise trifft auch Cewe. Der Vorstandsvorsitzende äußert sich zur Aufstockung des Kurzarbeitergeldes.
OLDENBURG – Geschlossene Fotofachgeschäfte; kaum Fotostationen, die genutzt werden können; keine Restaurants oder Tourismusanbieter, die Speisekarten oder Broschüren drucken: Die CoronaPandemie trifft auch Europas führenden Fotodienstleister und Onlinedruck-Spezialisten Cewe.
Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, wird deshalb ab 1. April für alle drei Geschäftsbereiche Fotofinishing, Einzelhandel und kommerzieller Online-Druck Kurzarbeit angezeigt. Vorgesehen sei zunächst einmal eine Periode von drei Monaten, sagte Cewe-Vorstandschef Dr. Christian Friege gegenüber unserer Zeitung.
Der Vorstandsvorsitzende sprach von einer „Vorsichtsmaßnahme“. Die Situation sei für die Wirtschaft und damit auch für Cewe „völlig unplanbar“. Man wisse nicht, wie lange diese Situation noch andauere und welche Auswirkungen es im Einzelnen geben werde. In den unterschiedlichen Bereichen gebe es sehr stark schwankende Auftragseingänge. „Wir müssen einfach Maßnahmen ergreifen, um flexibel handlungsfähig zu sein“, sagte er.
Dabei sei es nicht so, dass das Unternehmen jetzt komplett auf Kurzarbeit umstelle.
Nach Angaben von Cewe könne der Anteil von Kurzarbeit in den unterschiedlichen Unternehmensund Funktionsbereichen deutlich variieren.
Am zentralen Standort Oldenburg etwa werde nach Angaben von Friege zunächst wohl nur „ein relativ kleiner Teil“der Belegschaft betroffen sein – auch weil das Fotofinishing-Geschäft, was das Labor betreffe, „im Augenblick noch ordentlich“laufe. An anderen Standorten im Ausland sowie am Druckstandort Dresden gebe es dagegen bereits Kurzarbeit.
Cewe kündigte an, dass in den von Kurzarbeit betroffenen Bereichen das Einkommen
der Mitarbeiter über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus deutlich aufgestockt werde. Friege sprach von einer Nettogehaltsminderung, die für die Mitarbeiter „tragbar“sein werde und – je nach Steuerklasse und Kindern – pro Monat nicht mehr als 4,8 bis acht Prozent betragen werde.
„Wir tun alles, um Cewe gut durch die Krise zu steuern“, betonte der Cewe-Vorstandsvorsitzende. „Und wenn wir flexibel sind, wenn wir konsequent auf Sicht fahren, dann werden wir Cewe auch gut durch diese Krise durchbringen“, zeigte sich Friege überzeugt.