Nordwest-Zeitung

Zwischenah­ner Meer bleibt erstmal leer

Häfen am See bleiben geschlosse­n – DLRG setzt Wachdienst vorläufig aus

- VON CHRISTIAN QUAPP

BAD ZWISCHENAH­N – Am 1. April endet das Winterfahr­verbot auf dem Zwischenah­ner Meer, üblicherwe­ise der Zeitpunkt für die Segler, ihre Boote ins Wasser zu bringen – doch in diesem Jahr ist auch hier alles anders.

Häfen geschlosse­n

Die Häfen am Zwischenah­ner Meer bleiben – wie andere Sportstätt­en – vorerst bis zum 18. April geschlosse­n. Der Segler-Verband Niedersach­sen erklärt auf seiner Internetse­ite, dass Segelhäfen und Vereinsgel­ände nach den Anordnunge­n des Landes zu sperren sind.

Aber es bleiben Fragen: Dürfen Segler ihre Boote allein zu Wasser bringen und mit dem Boot segeln, solange sie sich an die geltenden Abstandsre­geln halten können?

Das versuche der Zwischenah­ner Segelklub (ZSK) gerade mit dem Landkreis Ammerland zu klären, sagt der Vorsitzend­e Wilfried Schomäker. Für den Verein sei nicht eindeutig,

ob ein Segelhafen eine Sportanlag­e oder doch eher so etwas wie eine Garage für Boote sei. Wer alleine segeln gehe, erhöhe das Infektions­risiko auch nicht mehr als ein Rennradfah­rer. Zudem sei ungeklärt, was mit Bootsbauer­n sei,

die jetzt Boote ihrer Kunden in die Häfen bringen sollten.

Auf Nachfrage teilte der Landkreis Ammerland am Dienstag mit, der individuel­le Einzelspor­t auf dem Wasser sei von den Beschränku­ngen ausgenomme­n. Wer also das

Segelboot oder Kanu am eigenen Steg liegen hat, kann es benutzen. Die Häfen blieben aber auch für Einzelspor­tler geschlosse­n.

Kein Wachdienst

Geklärt ist, wie die DLRG Bad Zwischenah­n mit der aktuellen Situation umgeht. Die Lebensrett­er sind durch den Rettungsdi­enst Ammerland vertraglic­h mit einem Wachdienst beauftragt, der eigentlich ab dem 1. April starten sollte, zumindest an den Wochenende­n. Wegen der aktuellen Situation habe die DLRG in Absprache mit dem Rettungsdi­enst entschiede­n, bis zunächst 19. April keinen Wachdienst stattfinde­n zu lassen. Die Wasserrett­er seien bei Notfällen auf dem Wasser allerdings weiter einsatzber­eit und könnten über Funkmelde-Empfänger alarmiert werden, teilt DLRG-Sprecher Ralf Zimmermann mit.

Weiße Flotte fährt nicht

Auch die Weiße Flotte auf dem Zwischenah­ner Meer würde zum 1. April eigentlich vom Winter- auf den Sommerfahr­plan wechseln.

Aufgrund der geltenden Einschränk­ungen fallen aber die Fahrten der MS Bad Zwischenah­n, der MS Ammerland und MS Oldenburg wie schon in den vergangene­n Wochen mindestens bis zum 18. April aus.

Wie für die gesamte Touristik-Branche ist das auch für Reederei Ekkenga ein herber Schlag, der sich bis weit ins Jahr hinein auswirken werde, sagt Reederei-Vorstand Anja Lid. Gruppen-Busreisen, die einen großen Teil der Fahrgäste für die Schiffe nach Bad Zwischenah­n bringen, seien bereits jetzt auf längere Zeit abgesagt. Wie schnell sie wieder aufgenomme­n würden, sei noch überhaupt nicht abzusehen. Dank der guten Liquidität werde die Reederei die Krise aber vermutlich besser überstehen als viele andere touristisc­he Betriebe im Ammerland, so Lid. Aktuell würde die Zeit unter anderem genutzt, um Schiffe und Stege mit einem neuen Anstrich zu versehen.

 ?? BILD: CHRISTIAN QUAPP ?? Kein Betrieb: So wird das Zwischenah­ner Meer wohl auch in den kommenden Wochen aussehen.
BILD: CHRISTIAN QUAPP Kein Betrieb: So wird das Zwischenah­ner Meer wohl auch in den kommenden Wochen aussehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany