Regierung arbeitet an Nachbesserungen bei Krediten
Überlegungen zu 100-prozentiger Staatshaftung – Zusätzliche Hilfen für Start-ups
BERLIN/DPA – Die Bundesregierung will bei ihrem Hilfspaket in der Corona-Krise nachlegen – um Jobs zu sichern und Innovationen in Deutschland zu halten. Finanzminister Olaf Scholz sagte, die Regierung werde fortlaufend dafür sorgen, „dass der Patient Wirtschaft gewissermaßen gut durch diese Situation kommt“. ■ KREDITPROGRAMME In vielen Branchen steht das
Wirtschaftsleben wegen der drastischen Beschränkungen fast still. Viele Firmen drohen deswegen in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten.
Hier setzt das Sonderkreditprogramm der staatlichen Förderbank KfW an. Firmen können KfW-Mittel bei ihrer Hausbank beantragen. Die Förderbank – und damit die öffentliche Hand – übernimmt 80 bis 90 Prozent des Risikos für den Fall, dass
Unternehmer das Geld nicht zurückzahlen können. Es gibt aber Probleme: Viele Betriebe sind wegen der massiven Folgen der Krise derzeit gar nicht mehr kreditwürdig.
Die Regierung will nun reagieren. Wie die Nachrichtenagentur dpa erfuhr, könnten Kredite für mittelständische Firmen mit einer 100-prozentigen Staatshaftung abgesichert werden. Das bedarf aber der Zustimmung der EU-Kommission. Dazu könnte es zinslose oder günstige Kredite in der Höhe von drei Monatsausgaben geben, höchstens aber bis zu 500 000 Euro pro Firma. Ähnlich wie beim Bafög könnte die Rückzahlung nach Leistungsfähigkeit laufen.
■ HILFEN FÜR START-UPS
Deutschland hat in den vergangenen Jahren bei jungen, kreativen Start-up-Firmen aufgeholt – sie geraten nun aber in Schwierigkeiten, weil sie Anforderungen der Banken für Kredite oft nicht erfüllen. Scholz stellte schnelle Hilfen in Aussicht. „Wir wollen, dass diese jungen, innovativen Unternehmen für unser Land erhalten bleiben“, betonte er. Laut Wirtschaftsministerium sollen unter anderem Wagniskapitalinvestoren gestärkt werden, damit sie den Startups zusätzliches Kapital bereitstellten.