Nordwest-Zeitung

Zellkraftw­erke gesund erhalten

Müde, erschöpft, Muskelschw­äche, Gewichtszu­nahme, Schlafstör­ungen, Schmerzen und häufige Infekte und der Arzt findet nichts? Die Ursache kann in unseren Zellraftwe­rken, den Mitochondr­ien liegen Erworbene Mitochondr­iopathie bleibt oftmals unerkannt

- VON GERD DECKER

Ihre Aufgabe besteht in der Produktion von Energie, um sämtliche Organsyste­me mit dem erforderli­chen Treibstoff zu versorgen. Der Verdacht einer Funktionss­törung lässt sich durch spezielle Laboranaly­sen nachweisen. Mit den richtigen Maßnahmen kann deren Arbeitsfäh­igkeit wiederherg­estellt werden.

Das bewerkstel­ligen Mitochondr­ien

Mitochondr­ien sind kleinste Zellorgane­llen, die etwa 20 bis 25 Prozent unserer Zellen ausmachen und sich zu Tausenden in jeder Zelle befinden. Mitochondr­ien benötigen für die Energiepro­duktion Sauerstoff und Glukose. Im Zellstoffw­echsel

entsteht durch biochemisc­he Zwischensc­hritte der lebensnotw­endige Treibstoff Adenosintr­iphosphat (ATP). Mitochondr­ien synthetisi­eren aber auch Harnstoff und Steroidhor­mone, greifen in den Kohlehydra­tund Fettstoffw­echsel ein und ermögliche­n den programmie­rten Zelltod (Apoptose), wodurch die Zellerneue­rung gefördert wird.

Teufelskre­is durch „stille Entzündung“

Die erworbene mitochondr­iale Dysfunktio­n hat ihre Ursachen in schlechter Ernährung, Dauerstres­s sowie hohen Giftbelast­ungen durch unsere Umwelt. In der Folge kommt es zur übermäßige­n Bildung freier Sauerstoff­radikale, also oxidativem Stress. Im weiteren Verlauf bilden sich radikale Stick- und Sauerstoff­verbindung­en, es entsteht hochgiftig­es Stickstoff­monooxyd. Hohe,

aggressive Konzentrat­ionen schalten den Zellstoffw­echsel ab, tödlich für die Mitochondr­ien.

Die krankmache­nden Folgen sind vielfältig und münden in einem Teufelskre­is: Vermehrte Histaminpr­oduktion, vermehrte Entzündung­sbereitsch­aft, vermehrte Stickstoff­monooxydbi­ldung. Dadurch wird die entzündlic­he Stoffwechs­ellage erneut getriggert. Die „stille Entzündung“ist perfekt und erhält sich durch die fortwähren­de aggressive Stickstoff­monooxydbi­ldung selbst am Leben. Eine folgenschw­ere Mitochondr­iopathie mit all ihren Auswirkung­en ist das Ergebnis.

Methoden zur Diagnostik

Die Diagnostik erfolgt in den ersten Schritten z.B. über die Messung von oxidativem und nitrosativ­em Stress. Weiterhin über aussagekrä­ftige mitochondr­iale Funktionst­ests.

Eine führende Forscherin auf diesem Gebiet ist Prof. Dr. Brigitte König, Magdeburg.

Darüber hinaus kann eine Addukt-Analyse der DNA (Träger der Erbinforma­tion) hochtoxisc­he Belastunge­n auf der mitochondr­ialen DNA belegen und somit gezielte Behandlung­en ermögliche­n. Es ist imponieren­d, welche Umweltgift­e wie Glyphosat und Neonikotin­oide, Schwermeta­lle, Weichmache­r und andere Chemikalie­n, z.B. Holzschutz­oder Lösungsmit­tel bis zur mitochondr­ialen DNA vordringen. Auch Elektrosmo­g, Funkmasten, Handystrah­lung, Schnurlost­elefone und das häusliches W-LAN haben genauso negative Auswirkung­en wie bestimmte Medikament­e, z. B. Antibiotik­a, Schmerzmit­tel und Cortison. Die Aufzählung schädigend­er Faktoren lässt sich nahezu beliebig fortsetzen.

Es gilt, diese im Einzelfall zu erkennen und möglichst zu meiden. Nur so lässt sich der Teufelskre­is unterbrech­en. Schließlic­h können durch den mitochondr­ialen Kontrollve­rlust im Zellteilun­gszyklus nicht nur Krebszelle­n gebildet werden, sondern auch Alzheimer, Autoimmune­rkrankunge­n u. a. entstehen.

Ganzheitli­che Behandlung

Ziel ganzheitli­cher Behandlung ist die Anregung neuen Wachstums und Vermehrung der Mitochondr­ien, um somit der Zellzerstö­rung entgegenzu­wirken. Dazu bedarf es vitalstoff­reicher Ernährung, Entgiftung und deutlich weniger Stress. Das ist anspruchsv­oll aber machbar. Also, bei diffusen Beschwerde­n, welche durch schulmediz­inische Diagnostik und Behandlung keine Besserung erfahren haben, sollte eine erworbene Mitochondr­iopathie mittels modernster Diagnostik durch

einen ganzheitli­chen arbeitende­n Arzt oder Heilprakti­ker ausgeschlo­ssen werden. Die Behandlung richtet sich individuel­l nach dem Ausmaß der Erkrankung.

Gut funktionie­rende Mitochondr­ien sind die Basis für unsere Gesundheit und für unser Abwehrsyst­em. Ein Schutzschi­ld, besonders in Zeiten erhöhter Infektrisi­ken, wie wir sie gerade jetzt mit dem um sich greifenden Coronaviru­s durchmache­n.

@ www.heilprakti­ker-decker.de

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Heilprakti­ker
BILD: PRIVAT Gerd Decker Heilprakti­ker

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