LAND BLÄST JAGD AUF RODEWALDER WOLF AB
Das Land Niedersachsen stellt die Suche nach „GW717m“ein
Er trickste seine Verfolger aus, tappte in keine Falle, war einfach nicht zu fassen. Nach 14 Monaten beendet das Land Niedersachsen die Suche nach dem Problemwolf „GW717m“.
HANNOVER – Das Land Niedersachsen hat nach 14 Monaten die Jagd auf den Leitwolf des Rodewalder Rudels mangels Erfolges eingestellt. Eine Ausnahmegenehmigung zur Tötung des Tieres wurde nicht mehr verlängert, teilte das Umweltministerium am Mittwoch in Hannover mit. „Wir waren erfolglos“, räumte Umweltminister Olaf Lies (SPD) bei NDR 1 Niedersachsen ein. Zu Hilfe kam dem Wolf sicher, dass sich die Jägerschaft nicht an der Jagd beteiligte.
Das Tier hatte immer wieder Nutztiere, sogar Rinder, gerissen. Lies begründete die Entscheidung nun auch damit, dass es in der Region seit Juli 2019 keine derartigen Risse mehr gegeben habe. Sollte der Wolf jedoch wieder beginnen, ausreichend geschützte
Nutztiere anzugreifen, würde unverzüglich eine neue Ausnahmegenehmigung auf den Weg gebracht, betonte Lies – dann aber im Sinne der Neuregelung des Bundesnaturschutzgesetzes.
Die Umweltorganisation Nabu reagierte erleichtert auf die Entscheidung. „Endlich stoppt das Umweltministerium die unnötige Verschwendung von Steuergeldern zur
Tötung des Rodewalder Rüden“, sagte der niedersächsische Nabu-Chef Holger Buschmann.
„Dieses Vorhaben hatte von Anfang an kaum Aussicht auf Erfolg. Äußerlich sind die Tiere aus der Entfernung nicht zu unterscheiden“, sagte Buschmann mit Blick auf die zur Entnahme notwendige Pflicht einer Identifizierung des Problemwolfes.
Die Wölfe haben Niedersachsen im vergangenen Jahr nach Angaben des Umweltministeriums rund eine Million Euro gekostet. Ein Großteil wurde für Schutzmaßnahmen und DNA-Analysen ausgegeben. Die Kosten für die Jagd auf „GW717m“gab das Ministerium im Januar mit bislang rund 100 000 Euro an. Es geht derzeit von rund 230 Wölfen in Niedersachsen aus.