Populismus von Links
Saskia Esken schwingt mit der Vermögensabgabe die Populismus-Keule. In der Corona-Krise kommt sie mit einem Plan, den linke Politiker immer dann aus dem Schrank holen, wenn die Situation es zulässt, besonders effektiv Stimmung gegen „Reiche“zu machen. Das ist natürlich keine Realpolitik, sondern rabaukiger Klassenkampf, der auf den deutschen Neid setzt.
Erstens ist es ein Ammenmärchen, dass „Reiche“ihren Besitz auf dicken Konten bunkern. Überwiegend ist das Kapital in Unternehmen gebunden, und Rücklagen werden eben jetzt, in der größten Not, gebraucht. Das sind keine Verfügungsreserven des Staates.
Zweitens zahlen Vermögende in unserem Steuersystem ohnehin einen viel höheren Anteil ihres Einkommens an den Staat als weniger gut Betuchte. Drittens – und da dürfte mancher dankbar sein – gibt Esken potenziell Betroffenen eine Warnung, ihr sauer verdientes Geld schnell in Sicherheit zu bringen. Ihre Drohung kann also Kapitalflucht auslösen – ausgerechnet jetzt!
Viertens dürfte die SPD im Ernstfall sehr kreativ bei der Definition werden, wer denn nun „reich“ist. Da wird sich mancher aus der Mitte der Gesellschaft wundern, wenn zum Beispiel Omas Häuschen mit einer Zwangshypothek belastet wird.
Am Ende bleibt festzuhalten: Esken bedient da ein Jakobinertum, dessen letztendliche Sehnsucht in der absoluten materiellen Gleichheit aller besteht. Deswegen kratzen solche Plünderungsfantasien auch immer ein wenig am Totalitären.
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