Drei Begegnungen mit Wolf am helllichten Tag
Tier auch in Siedlungsnähe unterwegs – Meldungen kommen aus Thüle, Bösel und Altenoythe
ALTENOYTHE/BÖSEL/THÜLE – Einem Wolf über den Weg zu laufen, ist eigentlich extrem selten. Doch dieses besondere Erlebnis ereignete sich hier in der Region gleich drei Mal an einem Tag – morgens in Altenoythe und Bösel, nachmittags in Thüle.
Die erste Sichtung gab es am Dienstagmorgen gegen 8 Uhr auf der Straße „Cavens“in Altenoythe. In unmittelbarer Nähe zum Hof der Familie Timmermann überquerte ein Wolf die Straße. Klaus Lücking sah das Tier dort laufen und hielt die Begegnung im Bild fest. Der Wolf machte vor einer Kälberweide Halt, zog aber weiter. Etwa zwei Stunden später tauchte das Tier an der Friesoyther Straße in Höhe Kronsberg bei Bösel auf.
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Der Wolf wurde an einem Tag gleich drei Mal gesichtet: erst in Altenoythe, dann in Bösel, dann in Thüle.
Nachmittag die dritte Sichtung zwischen Thüle und Markhausen – gegen 14.30 Uhr im Bereich Markhauser Weg.
Wolfsberater Hermann Wreesmann geht davon aus, dass es sich um ein und dasselbe Tier gehandelt hat, zuAm mal es zu allen drei Begegnungen auch Bildmaterial gibt. Der Wolfsexperte aus Altenoythe hat auch eine Erklärung dafür, warum der Wolf so gut zu beobachten gewesen sei. Zum einen sei die Landschaft derzeit sehr offen. Bäume, Pflanzen und Wiesen böten dem Tier nur wenig Schutz.
Es gebe aber noch eine weitere, tiefgreifendere Ursache. Welpen werden in einem Wolfsrudel von ihren ein Jahr älteren Geschwistern quasi beschützt, während die Elterntiere Nahrung besorgen. Nach zwei Jahren verlassen die Jungwölfe das Rudel, sind auf sich allein gestellt und müssen sich ein eigenes Territorium suchen. „Die Topwohnlagen für Wölfe wie das Gebiet rund um die Talsperre, die Region bei Löningen oder das Gebiet bei Meppen sind aber schon besetzt“, veranschaulicht Wreesmann. Da bleibe dann oft nur die zweite Reihe. Und das seien eben Randbereiche mit einer größeren Nähe zu Wohnsiedlungen – aus Sicht des Menschen so genannte Konfliktlagen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Wölfe künftig näher an Menschen heranrücken, sei in Gebieten mit dichter Siedlungsstruktur demnach natürlich größer. Und bei einer stetigen Zunahme an Wolfswelpen steige vermutlich auch die Zahl der Wolfssichtungen.
Sollte es zu einer Begegnung mit einem Wolf kommen, sollte man mit Gesten und Rufen auf sich aufmerksam machen, rät Wreesmann. „Dann wird der Wolf vermutlich das Weite suchen.“Schließlich habe der Wolf kein Interesse an Menschen.