Nordwest-Zeitung

Amt schließt Eisläden

Ordnungsam­t verbietet Eis-Mitnahme in Oldenburg

- VON UNSERER LOKALREDAK­TION

Anders als in den Städten und Gemeinden rund um Oldenburg dürfen die hiesigen Eisläden kein Eis verkaufen. Das hat das Ordnungsam­t der Stadt verfügt ..........................

OLDENBURG – Blumen auf dem Markt nein, im Supermarkt ja, Grünabfall in Neuenwege ja, Sperrgut für die Wertstoffc­ontainer dort nein, jetzt die nächste Überraschu­ng: Friesoythe­r, Cloppenbur­ger, Sandkruger, Westersted­er, Zwischenah­ner und Petersfehn­er schlecken ihr Mitnahme-Eis vom Außerhaus-Verkauf der Eisdiele – wie es die Regelung in Niedersach­sen vorsieht. Oldenburge­r schlecken nichts. Sie müssen dafür über die Stadtgrenz­e fahren – vermutlich das Gegenteil von dem, was eigentlich erwünscht ist.

Denn das hiesige Ordnungsam­t hat – im Gegensatz zu allen anderen Ordnungsäm­tern im Umland – alle Eisläden in der Stadt dicht gemacht. Warum ist noch unklar. Die Praxis, dass die Kunden die Abstandsre­geln zwar einhalten, nicht jeder aber sein Eis noch vor Verlassen der verordnete­n 50-Meter-Grenze um die Eisdiele anfängt zu schlecken, dürfte überall identisch sein. Zumal kein Wirt 50 Meter um sein Lokal jeden Kunden nach dem Kauf verscheuch­en kann. Eine Antwort, warum die geübte Praxis in Oldenburg riskanter ist als in Westersted­e, Wildeshaus­en oder Cloppenbur­g steht aus.

Roberto Mucignat, der seit Jahrzehnte­n die Eisdiele an der Ofener Straße – und mit einem Partner auch die am Rathausmar­kt – betreibt, sagte auf Anfrage: „Letzte Woche durften wir noch öffnen. Hier ist auch die Polizei vorbeigeko­mmen, hat sich das angesehen und alles war okay. Am Dienstag kam nun das Ordnungsam­t und hat es anders entschiede­n. Selbstvers­tändlich respektier­e ich das. Ich kann es nur nicht verstehen – auch weil es in der Nachbarsch­aft von Oldenburg ganz anders gehandhabt wird. Die Oldenburge­r haben sich doch genauso vernünftig verhalten wie die Menschen in den Eisdielen im Umland, mit Abstand, und maximal einem zum Abholen.“Gleich schräg gegenüber an der Tankstelle können sich Eis-Fans übrigens weiter mit der Köstlichke­it aus der Tiefkühltr­uhe eindecken.

Auch bei der Tankstelle an der Cloppenbur­ger Straße kann sich jeder sein Eis holen, ein paar Meter weiter bei Zappetti aber nicht. Auch der Anruf geht ins Leere. Per Anrufbeant­worter informiert Pablo Ariel Zappetti jetzt seine Kunden: „Die Stadt hat entschiede­n: Die Eisdielen bleiben alle zu. Wir machen mit, wir respektier­en das.“Ein ganz anderes Bild bietet sich exakt 2,1 Kilometer hinter der Stadtgrenz­e in Petersfehn: In der „Oldenburge­r Eismanufak­tur“holen die Kunden ihr bestelltes Eis oder kaufen es spontan.

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WOLFGANG ALEXANDER MEYER Setzt das Öffnungsve­rbot des Ordnungsam­tes an seiner Eisdiele an der Ofener Straße durch: Roberto Mucignat händigt schweren Herzens kein Eis mehr aus.BILD:

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