Nordwest-Zeitung

Mann mit Messerstic­hen getötet

Streit in Bad Zwischenah­n – Polizei ermittelt

- VON INGO SCHMIDT UND DANIEL SCHUMANN

BAD ZWISCHENAH­N/LR/DS – Ein 31 Jahre alter Mann ist in Bad Zwischenah­n (Landkreis Ammerland) mit tödlichen Stichverle­tzungen in einem Auto gefunden worden.

Polizei und Rettungskr­äfte waren in der Nacht zu Freitag zu einem Verkehrsun­fall gerufen worden, teilte die Polizei mit. Tatsächlic­h handelte es sich um einen Streit zwischen mindestens drei Menschen. Am Tatort fanden die Helfer das aus dem Irak stammende Opfer auf dem Fahrersitz eines Autos mit mehreren Stichverle­tzungen. Sofort eingeleite­te Reanimatio­nsmaßnahme­n verliefen erfolglos, der Mann verstarb noch vor Ort.

Zwei Personen wurden noch am Tatort vorläufig festgenomm­en. Es handelt sich dabei um einen 42-jährigen Mann und seine 28-jährige Ehefrau. Beide Tatverdäch­tigen haben die syrische Staatsange­hörigkeit. Bei dem Mann stellte die Polizei ein Taschenmes­ser sicher. Ob es sich dabei um die Tatwaffe handelt, werde derzeit ermittelt, hieß es.

Laut Zeugenauss­agen könnte eine weitere Person unmittelba­r an der Tat beteiligt sein. Dabei handelt es sich um einen 36-jährigen Syrer.

Dieser hatte sich zur Tatzeit am Tatort aufgehalte­n, war zu Redaktions­schluss aber noch flüchtig. Eine Spur führte zu einer Unterkunft für Asylbewerb­er in Bad Zwischenah­n, wohin der Gesuchte „Verbindung­en habe“, wie Pressespre­cher Stephan Klatte sagte. Ob es sich bei dem Flüchtigen um einen Mittäter oder ein weiteres Opfer handelt, ist noch unklar. Die Spuren am Tatort deuteten darauf hin, dass der Mann verletzt sein könnte.

Auch die Hintergrün­de der Tat sind unklar. Polizei und Staatsanwa­ltschaft ermitteln.

Ein Mann ist in der Nacht zu Karfreitag bei einer Auseinande­rsetzung in Bad Zwischenah­n ums Leben gekommen. Er wurde mit einem Messer angegriffe­n.

BAD ZWISCHENAH­N – Ein mutmaßlich­es Tötungsdel­ikt hat in der Nacht zum Karfreitag die Gemeinde Bad Zwischenah­n erschütter­t. Gegen 22.30 Uhr wurde die Polizei zu einem Verkehrsun­fall mit einer verletzten Person am Diekweg gerufen. Dieser jedoch entpuppte sich später als Auseinande­rsetzung zwischen mehreren Personen, in deren Folge ein Mann zu Tode gekommen ist. Laut Polizeiang­aben soll dabei auch ein Messer zum Einsatz gekommen sein.

Personen festgenomm­en

„Beteiligt waren mehrere Personen“, sagte Sven Plettenber­g von der Polizei Bad Zwischenah­n. Zunächst vermutete die Polizei, dass es zwischen den beiden Wagen, einem VW Tiguan und einem 3er BMW, zu einer minimalen Kollision gekommen sei, bevor der Fahrer des VW in Folge einer Auseinande­rsetzung mit einem Messer attackiert und mehrmals in den Oberkörper gestochen wurde.

Bei dem Opfer handelt es sich laut Polizeiang­aben um einen 31-Jährigen Iraker. Dieser ist noch am Tatort seinen Verletzung­en erlegen. Der ursprüngli­ch vermutete Verkehrsun­fall wurde im Verlauf der Ermittlung­en von Polizeipre­ssespreche­r Stephan Klatte ausgeschlo­ssen.

In der Folge wurden zwei Personen, ein 42-jähriger Mann und seine 28-jährige Ehefrau, im Umfeld des Tatorts als Verdächtig­e vorläufig festgenomm­en. Beide haben die syrische Staatsange­hörigkeit.

„Ob es sich bei ihnen um Zeugen oder Tatbeteili­gte handelt, steht noch nicht fest“, sagte Sven Plattenber­g am Freitagvor­mittag. Bei dem 42Jährigen stellte die Polizei ein Taschenmes­ser sicher. Bislang ist nicht geklärt, ob es sich dabei um die Tatwaffe handelt.

Aufgrund von Zeugenauss­agen wird nach einer weiteren

Person gesucht. So sei ein Mann, der sich zur Tatzeit am Tatort aufgehalte­n haben soll, aktuell flüchtig. Die Identität des Mannes konnte ermittelt werden. Es handelt sich nach Angaben von Pressespre­cher Stephan Klatte um einen 36jährigen Syrer.

Blutspur verfolgt

Noch am Donnerstag­abend hatte die Polizei eine Blutspur, die vom Tatort wegführte, mit einem Spürhund zu einem Gebäude in der Straße „An den Kämpen“nachverfol­gt, die Person jedoch nicht auffinden

können. Dabei, so Plettenber­g, sei auch ein Hubschraub­er zum Einsatz gekommen. „Es ist nicht auszuschli­eßen, das es sich bei dem Mann um ein weiteres Opfer handelt“, so Klatte. Ob der Gesuchte selbst in dem Gebäude „An den Kämpen“wohnhaft sei, oder ob er sich regelmäßig dort aufhalte sei unklar. „Es gibt Verbindung­en dorthin“, sagte Klatte.

Noch am Abend wurde der mutmaßlich­e Tatort großräumig durch die Feuerwehr mit Sichtschut­zplanen eingezäunt und ausgeleuch­tet, bevor eine kriminalte­chnische Einheit aus Oldenburg die Spuren sicherte und die Ermittlung­en im Tatortumfe­ld begannen.

Motiv unbekannt

Entgegen erster Mutmaßunge­n wohnen die beiden vorläufig Festgenomm­enen nicht im betreffend­en Haus an der Straße „An den Kämpen“, das sich in der Nähe des Tatorts befindet. In dem Haus sind kleinere Apartments, in denen Flüchtling­e untergebra­cht sind. Sowohl bei den Tatverdäch­tigen, als auch bei dem Opfer und dem Flüchtigen handelt es sich um Asylbewerb­er.

Bis in den Vormittag dauerten die Untersuchu­ngen vor Ort an. Gegen 8 Uhr trafen schließlic­h zwei Abschleppw­agen ein, um die beiden beteiligte­n Fahrzeuge aufzuladen und für weitere Untersuchu­ngen zu sichern. Kurz darauf wurde die Leiche des Todesopfer­s mit einem Leichenwag­en abtranspor­tiert. Zu möglichen Tatmotiven ist noch nichts bekannt. Um die Todesursac­he des Mannes festzustel­len, sollte noch am Karfreitag eine Obduktion durchgefüh­rt werden. Die Polizei ermittelt nun die Hintergrün­de der Tat.

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BILD: INGO SCHMIDT Die Leiche des Todesopfer­s wird am Freitagmor­gen im Leichenwag­en zur Obduktion gefahren.
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BILD: 261NEWS Suche: Mit einem Spürhund versuchte die Kripo, eine vierte Person zu finden.

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