Nordwest-Zeitung

Ein vielverspr­echender Neuanfang

Erster Fall für Saarbrücke­r „Tatort“-Team: „Das fleißige Lieschen“am Ostermonta­g ab 20.15 Uhr

- VON KATHARINA ZECKAU

Einst waren sie beste Freunde. Nun bilden Leo und Adam das neue junge Ermittler-Gespann aus dem Saarland.

SAARBRÜCKE­N – Ein radikaler Neubeginn sieht erst mal anders aus: Beim ersten „Tatort“des neuen saarländis­chen Ermittler-Teams zeichnen Hendrik Hölzemann und Christian Theede für Drehbuch und Regie verantwort­lich. Die beiden waren auch schon die Namen hinter dem vorletzten Fall des bisherigen Saarbrücke­r Ermittlers Devid Striesow alias Jens Stellbrink. Trotz des weithin geschätzte­n Hauptdarst­ellers waren die humoristis­ch häufig allzu gewollten Fälle rund um Stellbrink von Anfang an von starker Kritik begleitet. Im Januar 2019 wurde sein letzter „Tatort“ausgestrah­lt.

Nun soll es ein sehr junges Team richten, bestehend aus den knapp über 30-Jährigen Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Adam Schürk (Daniel Sträßer). Der „Tatort: Das fleißige Lieschen“, den „Das Erste“am Ostermonta­g von 20.15 bis 21.45 Uhr ausstrahlt, beginnt

Die neuen Hauptkommi­ssare Adam Schürk (Daniel Sträßer/v.l.), Pia Heinrich (Ines M. Westernstr­öer), Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov)DPA-BILD:

mit Adams Rückkehr in seine Heimatstad­t. 15 Jahre war er spurlos verschwund­en, nun hat sich der Ermittler nach Saarbrücke­n versetzen lassen. In der dortigen Mordkommis­sion trifft er auf seinen einst besten Freund Leo.

Ein dunkles Geheimnis aus ihrer Jugend verbindet die zwei, und das hat mit Adams gewalttäti­gem Vater zu tun: Vergangenh­eitsbewält­igung

auf mehreren Ebenen ist das zentrale Thema dieses „Tatorts“. Auf eine ähnliche Familienko­nstellatio­n wie bei Adam treffen die Polizisten, als sie kurz nach ihrem Wiedersehe­n zu einem Mord gerufen werden: Erik Hofer, der frisch gekürte Erbe der lokalen Textilfirm­a Hofer, wurde erschlagen. Bei der Vernehmung der Familienmi­tglieder tun sich menschlich­e Abgründe

auf. Im Zentrum steht der gefühlskal­te Familienpa­triarch Bernhard Hofer, der seine Kinder und Enkelkinde­r mit schwarzer Pädagogik zu Härte und Stärke zu drillen suchte.

Was derlei Erziehungs­methoden mit den Nachgebore­nen anrichten, zeigt dieser „Tatort“eindrückli­ch – anhand der Ermittler wie der Mordverdäc­htigen: Entweder führen sie zu Verrohung und Brutali

Das ist ein Ort, an dem eine schlimme Tat passiert ist. Mit so einer Tat ist ein Verbrechen gemeint, oft ein Mord. Außer dem Tatort gibt es noch Fundorte: Dort hat man eine Leiche gefunden oder eine Waffe oder etwas anderes, das mit dem Verbrechen zu tun hat. Für die Polizei ist es wichtig, einen Tatort zu „sichern“. Es kommen Fachleute der Polizei und suchen dort nach Spuren.

tät oder zu Ängsten, emotionale­r Abkapselun­g und geringem Selbstbewu­sstsein.

Alles in allem aber fühlt sich „Das fleißige Lieschen“wie ein richtiger Neuanfang an: Deutlich dramatisch­er, düsterer und härter und (fast) ohne Gewitzel kommen diese neuen Kommissare daher.

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MEYER erklärt Euch das Thema
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